Marxismus

Aus kulturkritik

„Ganz im Gegensatz zur deutschen Philosophie, welche vom Himmel auf die Erde herabsteigt, wird hier von der Erde zum Himmel gestiegen. D.h., es wird nicht ausgegangen von dem, was die Menschen sagen, sich einbilden, sich vorstellen, auch nicht von den gesagten, gedachten, eingebildeten, vorgestellten Menschen, um davon aus bei den leibhaftigen Menschen anzukommen; es wird von den wirklich tätigen Menschen ausgegangen und aus ihrem wirklichen Lebensprozess auch die Entwicklung der ideologischen Reflexe und Echos dieses Lebensprozesses dargestellt. (…)

Die Moral, Religion, Metaphysik und sonstige Ideologie und die ihnen entsprechenden Bewusstseinsformen behalten hiermit nicht länger den Schein der Selbständigkeit. Sie haben keine Geschichte, sie haben keine Entwicklung, sondern die ihre materielle Produktion und ihren materiellen Verkehr entwickelnden Menschen ändern mit dieser ihrer Wirklichkeit auch ihr Denken und die Produkte ihres Denkens. Nicht das Bewusstsein bestimmt das Leben, sondern das Leben bestimmt das Bewusstsein.... Da, wo die Spekulation aufhört, beim wirklichen Leben, beginnt also die wirkliche, positive Wissenschaft, die Darstellung der praktischen Betätigung, des praktischen Entwicklungsprozesses der Menschen. Die Phrasen vom Bewusstsein hören auf, wirkliches Wissen muss an ihre Stelle treten. Die selbständige Philosophie verliert mit der Darstellung der Wirklichkeit ihr Existenzmedium.“ (K. Marx, Deutsche Ideologie, MEW 3, 26f.)

Mit Marxismus werden alle subjektiven wie objektiven Positionen umschrieben, die auf das Werk von Karl Marx bezogen werden. Wesentlich meint der Begriff eine Geisteshaltung und politische Haltung, die Karl Marx zugeschrieben wird, namentlich seinem Verst�ndnis von Leben, Geschichte, Gesellschaft, Dialektik, Eigentum, Besitz, Entfremdung, [[Bed�rfnis]] und Arbeit aus dem sich seine Kritik der [[b�rgerlichen Gesellschaft]]und des Kapitalismus �berhaupt als [[Kritik der politischen �konomie]] ergeben hatte. Elementar f�r marxistisches Denken ist das Bewusstsein der Geschichtlichkeit von Gesellschaftsepochen aus der nat�rlichen und materiellen Entwicklung des Menschen heraus, dem historischen Materialismus. Alle Geschichtsepochen sind hiernach in ihrem jeweiligen Begriff ein Schritt im Bildungssprozess menschlicher Geschichte, die als Sinnbildung des Menschen zu verstehen ist, worin sich menschliches Leben verwirklicht und fortbildet, worin sich also seine Lebensvielfalt als sein Lebensreichtum entfaltet und jede Geschichtsepoche eine Emanzipation aus der vorherigen gebildet hat. Von da her ist Marxismus im wesentlichen Kulturkritik, denn er beruht auf der Erkenntnis der subjektiven und objektiven Dialektik menschlicher Geschichte im Heraustreten der Menschen aus der Beschr�nktheit der stofflichen Natur ihres Lebens, in der Sch�pfung ihres Lebensreichtums durch die Naturmacht einer menschlichen Kultur, die auch in ihrer Individualit�t gesellschaftlich ist. Diese stellt ihre Begeisterung in der Materialisierung menschlicher Intelligenz zu einem Produktivverm�gen dar, das durch die Entwicklung seines Reichtums den Menschen zunehmend aus der Unterwerfung unter die blo� materiellen Notwendigkeiten seines Stoffwechsels zu einem sich selbst erzeugenden Subjekt seiner Geschichte werden l�sst, zur Verwirklichung seiner Natur als freie Nat�rlichkeit seines Geistes, als wirkliches Produktivverm�gen menschlicher Intelligenz im gesellschaftlichen Arbeitsverm�gen und den gesellschaftlichen Beziehungen der Menschen. Das theoretische Verst�ndnis des Marxismus gr�ndet auf der substanziellen Not der Menschen in der [[b�rgerlichen Gesellschaft]], auf der Erkenntnis ihrer Wesensnot in dieser Form der Entfremdung des Menschen von seiner Natur, seinem Gattungsleben und seiner [[T�tigkeit]] - anders gesagt: von seiner [[nat�rlichen Intelligenz]], seinem Geschlecht und seiner Arbeit. Marx hat in der wissenschaftlichen Darlegung im Kapital die Grundlage zum Fortbestand dieser Entfremdung in der [[Widerspr�chlichkeit]] ihres Daseins in der Wertform expliziert, durch welche alle substanziellen Unterschiede des geschichtlich entwickelten Lebensverh�ltnisses der Gesellschaft und des darin herrschenden [[Selbstverst�ndnisses]] (siehe historischer Materialismus) durch die Abstraktionen von ihren Unterschieden getragen wird, den Substanzen des menschlichen Lebens, durch die Gleichsetzung und die hierdurch bewirkte [[Gleichg�ltigkeit]] gegen sie: Durch die Warenform ihrer Produktion und ihrer Produkte und ihrer Allgemeinform, dem Geldbesitz als Formbestimmung des gesellschaftlichen Reichtums. Auch in dieser Form stehen sich die Funktionen des Geldes zwischen Zirkulation und Produktion - als Kaufmittel (als [[Ma� der Werte]]) einerseits und als Zahlungsmittel (als [[Ma�stab der Preise]]) andererseits fremd gegen�ber. Daraus leiten sich die [[Widerspr�che]] der Geldform ab, die als Klassengegensatz in der Existenz der Menschen existieren und die Macht des besitzenden von der des besitzlosen erzeugen und als Ausbeutungsverh�ltnis des Privateigentums zu begreifen sind. Es ist durch diese Form in der Lage, unbezahlte Arbeit aus der bezahlten Arbeit zu gewinnen, die besitzlosen aus ihrer Arbeitskraft heraus von ihrem Produkt zu trennen und zu enteignen. Liberalismus ist als Ideologie des Geldes dadurch zu erkennen, dass darin die Bestrebung formuliert ist, alle substanziellen [[Verh�ltnisse]] gleich zu stellen ohne Ansehung der Form, durch die sie bestimmt sind (siehe Formbestimmung) - und also diese dadurch zu verewigen trachtet, dass sie ihrer [[Gleichg�ltigkeit]] den Anschein des Fortschritts zueignen. In diesem Sinne wurde auch weitgehend die Wissenschaft des Kapitals konsumiert und das Unrecht seiner Eigentumsverh�ltnisse in die Forderung nach einer "Verteilungsgerechtigkeit" aufgel�st. Dass viele "Marxistinnen und Marxisten" hierdurch den Schein des Kapitals und die Globalisierung der Marktwirtschaft zum Finanzkapitalismus dadurch mit bef�rdert haben, dass sie von der wirklichen Eigentumsform der Lebensverh�ltnisse absahen und damit diese schon durch Geld f�r �berwindbar hielten, bleibt weiterhin Gegenstand der Auseinandersetzung innerhalb marxistischer Positionen. Dabei geht oft unter, dass Marxismus auf der Grundlage solcher Fehlinterpretation auch immer wieder zum impliziten Helfershelfer der Reaktion geworden war (siehe hierzu auch [[Reaktion�rer Marxismus]]). Das Geschichtsbewusstsein des Marxismus fasst sich zusammen im Bewusstsein einer historisch bestimmenden Beschr�nkung, der Erkenntnis, dass menschliches Leben in seinen historischen Formen durch die [[M�chte]] seiner Wirklichkeit noch beherrscht ist. Die bisherige Geschichte verlief in der Dialektik von Herrschaft und Knechtschaft, hatte Knechte n�tig, um den Reichtum der Herren zu schaffen. Aber immer schon zerbrachen deren Verh�ltnisse am Anachronismus ihrer jeweiligen Form, sobald sich in einer Geschichtsepoche das ausgebildet hatte, was sie zu �berwinden vermochte, sobald also ihre Lebenserzeugung �ber das Verm�gen ihrer Wirklichkeit hinausgewachsen war und ihre Fortbildung behinderte. Die bestand vorwiegend aus der Entwicklung ihrer Produktivkraft, ihres Verkehrs und ihres gesellschaftlichen Reichtums �berhaupt und hat es bisher bis zur [[b�rgerlichen Gesellschaft]] mit ihren kapitalistischen Machtstrukturen gebracht. Und darin war aus dem immanenten Streben der wirtschaftlichen Rationalit�t zugleich das Potenzial zur Aufhebung dieser Gesellschaftsform erzeugt, die Grundlage zur Emanzipation der Menschen aus der kapitalistischen Gesellschaftsform. Emanzipation (e manu cipere: Sich aus der Hand anderer, also aus fremder Hand herausnehmen) ist ein Begriff f�r die Befreiung aus Fremdherrschaft und Entfremdung, f�r die Befreiung von [[Wesenskr�ften]], welche durch Ausbeutung beherrscht und enteignet existieren m�ssen. Sie ist somit kein abstraktes Freiheitsstreben, sondern vollzieht sich in der wirklichen Aufhebung der Bedingung solcher Lebensformen, in der Verwirklichung der Selbstbestimmung der Menschen, wie sie in Gesellschaft sind, wie sie ihr gesellschaftliches Leben begr�nden und ihre Lebens�u�erungen und ihren Lebensgenuss in einer dem ad�quaten Form gestalten. Sie will fremdbestimmte Notwendigkeiten durch die Kraftsch�pfung aus eigener Not, durch eine dem Menschen notwendige Freiheit praktisch aufheben und deren Geschichte endlich beginnen, indem sie das wirkliche Leben der Menschen achtet und es anstelle fremder Subjekte in entfremdeter Wirklichkeit zum Ma� und Grund aller Lebensprozesse macht. Marxismus steht von da her f�r die "Emanzipation der Gesellschaft vom Privateigentum, von der Knechtschaft, in der politischen Form der Arbeiteremanzipation". Das aber hei�t umgekehrt nicht, dass eine blo�e Verbesserung der Lage der Arbeitsleute, die ihre Privatexistenz reproduzieren m�ssen, eine unmittelbare gesellschaftliche Emanzipation w�re. Auch kann eine blo�e Umkehrung der Klassenherrrschaft, die Herrschaft des produktiv arbeitenden Proletariats, also einer, durch die industrielle Arbeit unmittelbar bestimmte Klasse, keine gesellschaftliche Emanzipation der Eigentumsverh�ltnisse sein. Auch nicht das quantitative Verh�ltnis des Verm�gens an Existenzmittel und Produktionsmittel, die blo� "gerechte" Aufteilung der Besitzanteile, eine so genannte Verteilungsgerechtigkeit der Einkommen an Geld und Privateigentum, wird die Menschen aus der Marktlogik, aus der Logik der privaten Verwertung ihrer Lebens�u�erungen, der Vernutzung ihres gesellschaftlich gebildeten Eigentums und ihrer Natur befreien. Arbeit vollzieht sich immer in der historischen Form der gesellschaftlichen Produktion, der Arbeitsteilung, und ist immer als gesellschaftliche Gesamtarbeit zu verstehen, als Subjektivit�t der Erzeugung des menschlichen Reichtums �berhaupt. Die gesellschaftliche Emanzipation ist die Aufhebung der entfremdeten Beziehungen der Reichtumsbildung durch Waren- und Geldverh�ltnisse, der Marktwirtschaft zwischen [[Bed�rfnis]] und Arbeit durch Aneignung der Lebens- und Produktionsmittel in einem gesellschaftlichen Verh�ltnis des Eigentums der arbeitenden und bed�rftigen Menschen. Durch die private Form der Aneignung (siehe Formbestimmung) und der nur abstrakten Existenz dieses Reichtums (siehe Realabstraktion) auf den M�rkten sind die Menschen gezwungen, sich der ihnen darin entfremdet gegen�berstehenden Macht (siehe fremde Kraft) ihrer eigenen Lebensproduktion zu unterwerfen und sich als [[Privatpers�nlichkeiten]] gesellschaftlich zu isolieren, zu Warenbesitzer werden, die dem Willen gehorchen m�ssen, der in den Waren haust. �Um ... Dinge als Waren aufeinander zu beziehn, m�ssen die Warenh�ter sich zueinander als Personen verhalten, deren Willen in jenen Dingen haust, so da� der eine nur mit dem Willen des andren, also jeder nur vermittelst eines, beiden gemeinsamen Willensakts sich die fremde Ware aneignet, indem er die eigne ver�u�ert. Sie m�ssen sich daher wechselseitig als Privateigent�mer anerkennen. Dies Rechtsverh�ltnis, dessen Form der Vertrag ist, ob nun legal entwickelt oder nicht, ist ein Willensverh�ltnis, worin sich das �konomische Verh�ltnis widerspiegelt. Der Inhalt dieses Rechts- oder Willensverh�ltnisses ist durch das �konomische Verh�ltnis selbst gegeben. Die Personen existieren hier nur f�reinander als Repr�sentanten von Ware und daher als Warenbesitzer. Wir werden �berhaupt im Fortgang der Entwicklung finden, da� die �konomischen Charaktermasken der Personen nur die Personifikationen der �konomischen Verh�ltnisse sind, als deren Tr�ger sie sich gegen�bertreten." (Karl Marx in MEW Bd.23, S.99 f.) Durch das allgemeine Privatrecht der "freien Verf�gung auf gesellschaftliche Produkte", durch die private Aneignungsmacht des Geldes wird der gesellschaftliche Mensch - der als Gesamtarbeiter, als bed�rftiges und zugleich reiches Wesen zu verstehen ist - zu einem Dasein in politischer Einf�ltigkeit gezwungen, in dem er sich selbst nur als Warenbesitzer, als Besitzer einer abstrakten Gesellschaftsform (siehe Realabstraktion) seines privaten Verm�gens (siehe [[F�higkeit]]) und seiner privaten Eigent�mlichkeiten (siehe Eigenschaft), auf andere Warenbesitzer beziehen kann. Alle konkrete Arbeit existiert unter diesen Bedingungen nur in der Form einer abstrakten Reichtumsbildung, deren Produkte Existenz- und Lebensmittel sind, die nur f�r einen Markt produziert werden, auf dem sie mit Geld ersetzt (siehe Geld als Zahlungsmittel) und durch Geld "erworben" werden k�nnen (siehe Geld als Kaufmittel). Als dieses allgemeine Kaufmittel wird Geld zum Subjekt der M�rkte, weil es durch seine abstrakte Allgemeinheit jeden Kaufakt in der Beziehung zwischen seinem Material und seiner gesellschaftlichen Wirklichkeit beherrscht. Alles, was diese Verh�ltnisse bestimmt ist Geld, und eben gerade nicht die Arbeit, die sie erzeugt und auch nicht die [[Bed�rfnisse]], die sich am Geldbesitz bemessen. Das macht die Entfremdung der Menschen in diesen Verh�ltnissen aus: die Formbestimmung ihrer gesellschaftlichen Lebenst�tigkeiten, die sich aus deren Inhalten n�hrt und bereichert, indem sie diese auf dem Markt f�r die Menschen gleich geltend, und also in Wahrheit [[gleichg�ltig]] macht, weil sie sich auf diese nur in ihrer Privatform, also im Verzehr oder in der Ent�u�erungsform ihrer Arbeitskraft beziehen k�nnen. Zwar hat der Kapitalismus die inhaltlichen Voraussetzungen geschaffen, dass die Menschen durch die darin entstandene Technologie, Kommunikation und Energieerzeugung ihn �berwinden k�nnen, nicht aber durch diese Inhalte selbst, sondern nur in der Bek�mpfung seiner gesellschaftlichen Existenzform, durch die soziale Revolutionierung aller Verh�ltnisse der [[Gleichg�ltigkeit]], die darin isoliert auf sich selbst zur�ckgeworfen werden, um deren emanzipatorisches Potenzial der Verwertung f�r ihren abtrakt allgemeinen Zweck zu �bereignen. Nicht die Arbeit in der Form, wie sie bereits betreiben wird, kann revolution�r sein und auch keine Bed�rfnisse in der Form, die ihnen der "Sinn des Habens" (Marx) auferlegt, weil sie nur das entwickeln k�nnen, was sie in den Formbestimmungen dieser Verh�ltnisse nur das sind und somit auch nur das bleiben k�nnen, was sie schon waren. Es ist die politische Kraft des Bed�rfnisses nach Freiheit, welche die Grundlage ihrer gesellschaftlichen Emanzpation ist: Die Erkenntnis der Notwendigkeit, gegen die Fesseln der Geschichte aufzustehen, um sie zu sprengen. "Die Lebensgefahr f�r jedes Wesen besteht darin, sich selbst zu verlieren. Die Unfreiheit ist daher die eigentliche Todesgefahr f�r den Menschen." (K. Marx, MEW 1, 60) Die Notwendigkeit f�r die Emanzipation der Menschen zu einer gesellschaftlichen Menschheit �berhaupt wird von Marx in dem historischen Mangel der gesellschaftlichen [[Verh�ltnisse]] in ihrer Ent�u�erungsform begriffen, worin ihre politischen Verh�ltnisse nicht ihre [[�konomie]], ihre Wirtschaftlichkeit f�r die Menschen aussch�pfen, sondern diese durch politische Macht bestimmen, dass eine solche [[politische �konomie]] ein gesellschaftlicher Widerspruch in sich ist und die [[Kritik der politischen �konomie]] die Grundlage einer zeitgem��en �nderung dieser Gesellschaft, die Aufhebung der [[b�rgerlichen Gesellschaft]] sein muss. Die politische Macht ihrer Wirklichkeit vollzieht sich in [[Klasssenk�mpfen]], wie sie in der bisherigen Geschichte noch immer die herrschenden Verh�ltnisse und noch niemals menschliche Verh�ltnisse als Gesellschaft menschlicher Wesen waren, sondern Verh�ltnisse der Herrschenden, welche das notwendige gesellschaftliche Sein der Menschen durch Macht und Gewalt �ber sie zu nutzen verstanden hatten. Sie hatten ihre gesellschaftlichen Privilegien dazu verwendetet, die Abh�ngigkeit der Ohnm�chtigen f�r sich zu nutzen und zu best�rken. Im Verst�ndnis der bisherigen Geschichte der Menschheit als eine Geschichte von [[Klassenk�mpfen]] war nicht die Notwendigkeit des Klassenkampfes wesentlich, sondern dessen unn�tig werden, der geschichtliche Aufhebungsprozess der Klassenk�mpfe in und vermittelst der Erzeugung ihres Reichtums. Deren Anachronismus besteht in der Entfremdung ihrer gesellschaftlichen [[Verh�ltnisse]] von den Verh�ltnissen ihrer Erzeugung, die Entfremdung des Produkts von der produzierenden T�tigkeit der Menschen und damit der Entfremdung des Menschen von seinem Menschsein �berhaupt. Die Aufdeckung des historischen Anachronismus im Erzeugungsprozess des ungeheueren menschlichen Reichtums der b�rgerlichen Gesellschaft, der in seinem organischen Dasein als Reichtum der menschlichen Natur keine Klassen mehr n�tig hat, der sich als menschlicher, also gesellschaftlicher Reichtum entfalten kann, verlangt nach einer menschlichen Gesellschaftsform, die es allgemein m�glich macht, dass die Menschen ihre Arbeit nicht als Behebung eines formbestimmten Mangels, sondern zur Bereicherung des menschlichen Lebens erbringen, Produktion und Produkte unmittelbar durch das menschliche Leben in freier gesellschaftlicher Beziehung sinnlich und r�umlich in ihren Kommunen, wie in ihren Regionen und L�nder entwickeln k�nnen. Diese Gesellschaftsform, die substanziell durch die [[Produktivit�t]] der [[b�rgerlichen Gesellschaft]] schon angelegt ist, existiert in ihr noch in dem Widerspruch, dass ihre Produkte zwar gesellschaftlich erzeugt, aber vorwiegend nur privat angeeignet werden durch die bisher entwickelte politische Form des Privatrechts, durch das [[b�rgerliche]] Recht auf Privateigentum und die hierauf gr�ndende herrschende politische Gewalt der Macht des privat angeeigneten Mehrprodukts in der Geldform des Kapitals, das gegen die [[Bed�rfnisse]] und Interessen der Menschen und ihrer Natur, als Privatform einer dem Menschen entfremdeten Naturmacht herrscht. Mit dem entwickelten Kapitalismus r�cht sich diese Entfremdung und Verselbst�ndigung des Kapitals von der menschlichen Gesellschaft durch die Krisen, die es in seinen eigenen Kreisl�ufen entwickeln muss, weil sich seine Wertmasse notwendig gegen ihre gesellschaftliche Realisierbarkeit verh�lt (siehe Fall der Profitrate). Daher haben die Menschen endlich die reale Chance, durch die Aneignung der Produktivkraft der Arbeit, durch die Aufhebung der gesellschaftlichen Form des Privateigentums als Kapital, ihre Geschichte zu einer Gesellschaft menschlicher Eigent�mlichkeiten aufzuheben, die gesellschaftliche Eigentumsform zu ihrer wirklichen Lebensbasis zu revolutionieren. Gesellschaft bedarf immer der Vermitttlung und Beziehung der Menschen und diese kann nur in dem Ma�e ohne Gewalt sein, wie die Menschen darin offen, konkret und materiell ihre individuell unterschiedlichen F�higkeit kollektivieren und ihr gesellschaftliches Kollektiv individualisieren k�nnen. Dies verlangt eine Vermittlungsform, welche den b�rgerlichen Staat abl�st und eine allgemein kommunale Gesellschaftform, eben den Kommunismus einnimmt. Die Grundform dieses Verh�ltnisses ist die Kommune, f�r welche urspr�nglich die Pariser Kommune als Vorbild gedient hatte. Der Kommunismus gr�ndet daher auf kommunalen Lebenskreisl�ufen, die sich nicht abstrakt allgemein durch Marktwirtschaft vermitteln, sondern von ihrer Lokalit�t her sich in internationalen [[Verh�ltnissen]] entwickeln (siehe hierzu auch internationale Kommunalwirtschaft). Das Wissen um das kommunistische Wesen der menschlichen Geschichte unterscheidet den Marxismus deutlich von den linkshegelianischen Fr�hsozialisten und den Anarchisten, die ihre Selbstbegr�ndung ihrem unmittelbaren Menschsein entnehmen und demzufolge jede gesellschaftliche Vermittlungsform, jede ihrer Organisationsform und Struktur als solche ablehnen. Marx sah darin noch die Position der Geldverh�ltnisse des [[Kleinb�rgertums]], das in seiner individualen Potenz als Pers�nlichkeit eines politischen Willens sich durchzusetzen sucht. Der Marxismus bezieht sich in seiner Kritik am Bestehenden nicht auf Strukturen als solche, sondern nur auf die Formbestimmtheit der [[b�rgerlichen Gesellschaft]], welche die Potenziale ihrer eigenen Fortentwicklung politisch unterdr�ckt, daher in unaufgel�sten Widerspr�chen sich fortbewegt (zwischen Reichtum und Armut, zwischen gesellschaftlicher Arbeit und privater Aneignung, zwischen toter Arbeit und lebendiger Arbeit, zwischen Produktion und Zirkulation und zwischen den Klassen �berhaupt, den Besitzern von Grund, Arbeit und Kapital - siehe Logik des Kapitals). Von daher fixiert die b�rgerliche Gesellschaft das, was sie geschichtlich als menschliche Gesellschaft hervorgebracht hat, den Reichtum in der Form von Waren durch die Industrialisierung der Produktion, an seine reaktion�re Form, das Kapital, und die Probleme, die es mit sich hat und an den Menschen austr�gt. B�rgerliche Politik folgt alleine den allgemeinen Notwendigkeiten im Kapitalismus ist immer die Politik des Kapitals, auch wenn sie durch Meinungsbildung (siehe [[W�hlermeinung]]) gew�hlt ist und demokratisch erscheint (siehe [[b�rgerliche Demokratie]]). Aber sie verkehrt ihre Geschichte zwangsl�ufig im Verlauf immer heftiger werdenden Krisen in die Selbstunterwerfung der Menschen unter ihre eigenen Verh�ltnisse, weil sie die Form dieser Verh�ltnisse und daher ihre Formbestimmtheit nicht angeht und niemals ver�ndert, weil die Kapitalbesitzer ihr immer als Entwicklungstr�ger erscheinen - je krisenhafter, desto n�tiger. B�rgerliche Politik gibt daher in ihrem Geschichtsverlauf immer wieder ihren Ursprung aus menschlichen Lebensverh�ltnis und steigert sich in Krisenzeiten zu ihrer h�chsten Potenz, der faschistischen Barbarei (siehe [[Kritik der politischen �konomie]]). In diesem Wissen unterscheidet sich der Marxismus auch wesentlich von der Sozialdemokratie, die sich f�r eine politische Immanenz im Kapitalismus darin ausgesprochen hat, dass sie an dessen selbstt�tiges Ende durch die Fortschritte der Arbeit und damit an eine b�rgerliche Entwicklung des menschlichen Lebensstandards zu einer immer "gro�z�gigeren Gesellschaft" glaubt. Da Marxisten die �berwindung der b�rgerlichen Gesellschaft �ber die Aufhebung des Privateigentums durch Subjekte begreift, die in den Grundlagen der gesellschaftlichen Selbsterzeugung und der Erzeugung des gesellschaftlichen Reichtums konkret eingebunden sind (das so genannte Proletariat), hat er auch das zentrale Problem, eine Gesellschaftsform schaffen zu m�ssen, in welcher die individuelle und die gesellschaftliche Selbsterhaltung und Entwicklung als Selbsterzeugung der Menschen m�glich ist. Darin ist der Marxismus noch nicht weit fortgeschritten. Die bisherigen marxistischen Staatstheorien endeten im Fiasko des Stalinismus, der dem Fiasko der b�rgerlichen Demokratie �hnelt, die im Faschismus aufgegangen war. Eine marxistische Gesellschaftstheorie muss vor allem die Einheit von Produktionsform und Reproduktionsform der Gesellschaft als Verh�ltnis eines Ganzen zu seinen Teilen herstellen. Bisher wurden aber hierf�r nur Gegens�tze und damit die Fortsetzung der Kl�ssenk�mpfe auf h�herem Niveau geliefert (vergl. die Theorie von der Diktatur des Proletariats). Wegen falschen politischen Ans�tzen und wegen der barbarischen Reaktion auf Seiten der Kapitalm�chte (z.B. 2. Weltkrieg) musste der Marxismus trotz internationalistischer Ambitionen in nationalstaatlichen Arbeitswelt-Kategorien verharren und sich selbst in der Form eines Staatskapitalismus desavouieren. Das lie� den Marxismus auf eine geschichtsphilosophische Logik zur�ckfallen, die er gerade �berwinden wollte. In ihrem verheerende Geschichtsobjektivismus) versackten die "ewigen Wahrheiten" des "Marxismus-Leninismus" und seine Resultate zerst�rten jede Hoffnung auf eine �berwindung des Kapitalismus. Doch das Kapital entwickelte daraufhin sich zur Globalisierung und hatte die weltmarktlogische Internationalisierung n�tig, die dem imperialistischen Kapital noch unn�tig schien (dort entwickelten sich nur die Inlandsm�rkte der Imperialisten). Die zunehmende Disfunktionalisierung der Nationalstaaten durch das Finanzkapital hat zur Kehrseite auch die Notwendigkeit einer Weltgesellschaft gegen das Kapital: Die weltweite Kooperation der Konzerne hat nach wie vor ihre Schranke in der Konsumierbarkeit ihrer Produkte. Die Verbindung der Menschen w�chst in dem Ma� der Absatzprobleme auf dem Weltmarkt und der Notwendigkeit der Bewerbung der Produkte (z.B. Internet, Kulturtransfer). Eine Weltgesellschaft wird unumg�nglich sein, will die Menschheit sich nicht selbst dem Kapital opfern und an seinen Kultst�tten (siehe Logik der Kultur) versiechen (siehe Barbarei). Sie kann aber nur die F�deration von Kulturgesellschaften sein, also von Gesellschaften, die ihre Produktionskreisl�ufe als ihre jeweilige Kulturen vollziehen und aufeinander frei beziehen und darin ihre Lebensformen als ihren weiteren Geschichtsprozess im n�tigen Wechsel des Produktionsbedarfs konstituieren, als Verhalten von Ursachen und Wirkungen, als weltweite Wirklichkeit, in der die Menschen �ber die Gr�nde f�r alle Entwicklung sich streiten und zusammenfinden, wie es ihrem eigenen Werden entspricht. Eine Kulturgesellschaft f�rdert den Menschen als einzelnes wie allgemeines Wesen seiner Selbsterzeugung und Selbstentfaltung - in der gesellschaftlichen Erzeugung seiner Art (Gattungswesen), einer gesellschaftlichen Form der Arbeitsteilung, die das Individuum so gesellschaftlich versteht, wie sich die Gesellschaft auch in ihm individualisiert. Wo eine solche Gesellschaft gelingt, da findet die Aufhebung aller Momente abstrakt menschlicher Beziehungen statt (vergl. hierzu die internationale Kommunalwirtschaft).

Von da her ist Marxismus im wesentlichen Kulturkritik, denn er beruht auf der Erkenntnis der subjektiven und objektiven Dialektik menschlicher Geschichte im Heraustreten der Menschen aus der Beschr�nktheit der stofflichen Natur ihres Lebens, in der Sch�pfung ihres Lebensreichtums durch die Naturmacht einer menschlichen Kultur, die auch in ihrer Individualit�t gesellschaftlich ist. Diese stellt ihre Begeisterung in der Materialisierung menschlicher Intelligenz zu einem Produktivverm�gen dar, das durch die Entwicklung seines Reichtums den Menschen zunehmend aus der Unterwerfung unter die blo� materiellen Notwendigkeiten seines Stoffwechsels zu einem sich selbst erzeugenden Subjekt seiner Geschichte werden l�sst, zur Verwirklichung seiner Natur als freie Nat�rlichkeit seines Geistes, als wirkliches Produktivverm�gen menschlicher Intelligenz im gesellschaftlichen Arbeitsverm�gen und den gesellschaftlichen Beziehungen der Menschen.

Das theoretische Verst�ndnis des Marxismus gr�ndet auf der substanziellen Not der Menschen in der [[b�rgerlichen Gesellschaft]], auf der Erkenntnis ihrer Wesensnot in dieser Form der Entfremdung des Menschen von seiner Natur, seinem Gattungsleben und seiner [[T�tigkeit]] - anders gesagt: von seiner [[nat�rlichen Intelligenz]], seinem Geschlecht und seiner Arbeit. Marx hat in der wissenschaftlichen Darlegung im Kapital die Grundlage zum Fortbestand dieser Entfremdung in der [[Widerspr�chlichkeit]] ihres Daseins in der Wertform expliziert, durch welche alle substanziellen Unterschiede des geschichtlich entwickelten Lebensverh�ltnisses der Gesellschaft und des darin herrschenden [[Selbstverst�ndnisses]] (siehe historischer Materialismus) durch die Abstraktionen von ihren Unterschieden getragen wird, den Substanzen des menschlichen Lebens, durch die Gleichsetzung und die hierdurch bewirkte [[Gleichg�ltigkeit]] gegen sie: Durch die Warenform ihrer Produktion und ihrer Produkte und ihrer Allgemeinform, dem Geldbesitz als Formbestimmung des gesellschaftlichen Reichtums.

Auch in dieser Form stehen sich die Funktionen des Geldes zwischen Zirkulation und Produktion - als Kaufmittel (als [[Ma� der Werte]]) einerseits und als Zahlungsmittel (als [[Ma�stab der Preise]]) andererseits fremd gegen�ber. Daraus leiten sich die [[Widerspr�che]] der Geldform ab, die als Klassengegensatz in der Existenz der Menschen existieren und die Macht des besitzenden von der des besitzlosen erzeugen und als Ausbeutungsverh�ltnis des Privateigentums zu begreifen sind. Es ist durch diese Form in der Lage, unbezahlte Arbeit aus der bezahlten Arbeit zu gewinnen, die besitzlosen aus ihrer Arbeitskraft heraus von ihrem Produkt zu trennen und zu enteignen.

Liberalismus ist als Ideologie des Geldes dadurch zu erkennen, dass darin die Bestrebung formuliert ist, alle substanziellen [[Verh�ltnisse]] gleich zu stellen ohne Ansehung der Form, durch die sie bestimmt sind (siehe Formbestimmung) - und also diese dadurch zu verewigen trachtet, dass sie ihrer [[Gleichg�ltigkeit]] den Anschein des Fortschritts zueignen. In diesem Sinne wurde auch weitgehend die Wissenschaft des Kapitals konsumiert und das Unrecht seiner Eigentumsverh�ltnisse in die Forderung nach einer "Verteilungsgerechtigkeit" aufgel�st. Dass viele "Marxistinnen und Marxisten" hierdurch den Schein des Kapitals und die Globalisierung der Marktwirtschaft zum Finanzkapitalismus dadurch mit bef�rdert haben, dass sie von der wirklichen Eigentumsform der Lebensverh�ltnisse absahen und damit diese schon durch Geld f�r �berwindbar hielten, bleibt weiterhin Gegenstand der Auseinandersetzung innerhalb marxistischer Positionen. Dabei geht oft unter, dass Marxismus auf der Grundlage solcher Fehlinterpretation auch immer wieder zum impliziten Helfershelfer der Reaktion geworden war (siehe hierzu auch [[Reaktion�rer Marxismus]]). 

Das Geschichtsbewusstsein des Marxismus fasst sich zusammen im Bewusstsein einer historisch bestimmenden Beschr�nkung, der Erkenntnis, dass menschliches Leben in seinen historischen Formen durch die [[M�chte]] seiner Wirklichkeit noch beherrscht ist. Die bisherige Geschichte verlief in der Dialektik von Herrschaft und Knechtschaft, hatte Knechte n�tig, um den Reichtum der Herren zu schaffen. Aber immer schon zerbrachen deren Verh�ltnisse am Anachronismus ihrer jeweiligen Form, sobald sich in einer Geschichtsepoche das ausgebildet hatte, was sie zu �berwinden vermochte, sobald also ihre Lebenserzeugung �ber das Verm�gen ihrer Wirklichkeit hinausgewachsen war und ihre Fortbildung behinderte. Die bestand vorwiegend aus der Entwicklung ihrer Produktivkraft, ihres Verkehrs und ihres gesellschaftlichen Reichtums �berhaupt und hat es bisher bis zur [[b�rgerlichen Gesellschaft]] mit ihren kapitalistischen Machtstrukturen gebracht. Und darin war aus dem immanenten Streben der wirtschaftlichen Rationalit�t zugleich das Potenzial zur Aufhebung dieser Gesellschaftsform erzeugt, die Grundlage zur Emanzipation der Menschen aus der kapitalistischen Gesellschaftsform.

Emanzipation (e manu cipere: Sich aus der Hand anderer, also aus fremder Hand herausnehmen) ist ein Begriff f�r die Befreiung aus Fremdherrschaft und Entfremdung, f�r die Befreiung von [[Wesenskr�ften]], welche durch Ausbeutung beherrscht und enteignet existieren m�ssen. Sie ist somit kein abstraktes Freiheitsstreben, sondern vollzieht sich in der wirklichen Aufhebung der Bedingung solcher Lebensformen, in der Verwirklichung der Selbstbestimmung der Menschen, wie sie in Gesellschaft sind, wie sie ihr gesellschaftliches Leben begr�nden und ihre Lebens�u�erungen und ihren Lebensgenuss in einer dem ad�quaten Form gestalten. Sie will fremdbestimmte Notwendigkeiten durch die Kraftsch�pfung aus eigener Not, durch eine dem Menschen notwendige Freiheit praktisch aufheben und deren Geschichte endlich beginnen, indem sie das wirkliche Leben der Menschen achtet und es anstelle fremder Subjekte in entfremdeter Wirklichkeit zum Ma� und Grund aller Lebensprozesse macht.

Marxismus steht von da her f�r die "Emanzipation der Gesellschaft vom Privateigentum, von der Knechtschaft, in der politischen Form der Arbeiteremanzipation". Das aber hei�t umgekehrt nicht, dass eine blo�e Verbesserung der Lage der Arbeitsleute, die ihre Privatexistenz reproduzieren m�ssen, eine unmittelbare gesellschaftliche Emanzipation w�re. Auch kann eine blo�e Umkehrung der Klassenherrrschaft, die Herrschaft des produktiv arbeitenden Proletariats, also einer, durch die industrielle Arbeit unmittelbar bestimmte Klasse, keine gesellschaftliche Emanzipation der Eigentumsverh�ltnisse sein. Auch nicht das quantitative Verh�ltnis des Verm�gens an Existenzmittel und Produktionsmittel, die blo� "gerechte" Aufteilung der Besitzanteile, eine so genannte Verteilungsgerechtigkeit der Einkommen an Geld und Privateigentum, wird die Menschen aus der Marktlogik, aus der Logik der privaten Verwertung ihrer Lebens�u�erungen, der Vernutzung ihres gesellschaftlich gebildeten Eigentums und ihrer Natur befreien.

Arbeit vollzieht sich immer in der historischen Form der gesellschaftlichen Produktion, der Arbeitsteilung, und ist immer als gesellschaftliche Gesamtarbeit zu verstehen, als Subjektivit�t der Erzeugung des menschlichen Reichtums �berhaupt. Die gesellschaftliche Emanzipation ist die Aufhebung der entfremdeten Beziehungen der Reichtumsbildung durch Waren- und Geldverh�ltnisse, der Marktwirtschaft zwischen [[Bed�rfnis]] und Arbeit durch Aneignung der Lebens- und Produktionsmittel in einem gesellschaftlichen Verh�ltnis des Eigentums der arbeitenden und bed�rftigen Menschen. Durch die private Form der Aneignung (siehe Formbestimmung) und der nur abstrakten Existenz dieses Reichtums (siehe Realabstraktion) auf den M�rkten sind die Menschen gezwungen, sich der ihnen darin entfremdet gegen�berstehenden Macht (siehe fremde Kraft) ihrer eigenen Lebensproduktion zu unterwerfen und sich als [[Privatpers�nlichkeiten]] gesellschaftlich zu isolieren, zu Warenbesitzer werden, die dem Willen gehorchen m�ssen, der in den Waren haust.

�Um ... Dinge als Waren aufeinander zu beziehn, m�ssen die Warenh�ter sich zueinander als Personen verhalten, deren Willen in jenen Dingen haust, so da� der eine nur mit dem Willen des andren, also jeder nur vermittelst eines, beiden gemeinsamen Willensakts sich die fremde Ware aneignet, indem er die eigne ver�u�ert. Sie m�ssen sich daher wechselseitig als Privateigent�mer anerkennen. Dies Rechtsverh�ltnis, dessen Form der Vertrag ist, ob nun legal entwickelt oder nicht, ist ein Willensverh�ltnis, worin sich das �konomische Verh�ltnis widerspiegelt. Der Inhalt dieses Rechts- oder Willensverh�ltnisses ist durch das �konomische Verh�ltnis selbst gegeben. Die Personen existieren hier nur f�reinander als Repr�sentanten von Ware und daher als Warenbesitzer. Wir werden �berhaupt im Fortgang der Entwicklung finden, da� die �konomischen Charaktermasken der Personen nur die Personifikationen der �konomischen Verh�ltnisse sind, als deren Tr�ger sie sich gegen�bertreten." (Karl Marx in MEW Bd.23, S.99 f.)

Durch das allgemeine Privatrecht der "freien Verf�gung auf gesellschaftliche Produkte", durch die private Aneignungsmacht des Geldes wird der gesellschaftliche Mensch - der als Gesamtarbeiter, als bed�rftiges und zugleich reiches Wesen zu verstehen ist - zu einem Dasein in politischer Einf�ltigkeit gezwungen, in dem er sich selbst nur als Warenbesitzer, als Besitzer einer abstrakten Gesellschaftsform (siehe Realabstraktion) seines privaten Verm�gens (siehe [[F�higkeit]]) und seiner privaten Eigent�mlichkeiten (siehe Eigenschaft), auf andere Warenbesitzer beziehen kann.

Alle konkrete Arbeit existiert unter diesen Bedingungen nur in der Form einer abstrakten Reichtumsbildung, deren Produkte Existenz- und Lebensmittel sind, die nur f�r einen Markt produziert werden, auf dem sie mit Geld ersetzt (siehe Geld als Zahlungsmittel) und durch Geld "erworben" werden k�nnen (siehe Geld als Kaufmittel). Als dieses allgemeine Kaufmittel wird Geld zum Subjekt der M�rkte, weil es durch seine abstrakte Allgemeinheit jeden Kaufakt in der Beziehung zwischen seinem Material und seiner gesellschaftlichen Wirklichkeit beherrscht. Alles, was diese Verh�ltnisse bestimmt ist Geld, und eben gerade nicht die Arbeit, die sie erzeugt und auch nicht die [[Bed�rfnisse]], die sich am Geldbesitz bemessen. Das macht die Entfremdung der Menschen in diesen Verh�ltnissen aus: die Formbestimmung ihrer gesellschaftlichen Lebenst�tigkeiten, die sich aus deren Inhalten n�hrt und bereichert, indem sie diese auf dem Markt f�r die Menschen gleich geltend, und also in Wahrheit [[gleichg�ltig]] macht, weil sie sich auf diese nur in ihrer Privatform, also im Verzehr oder in der Ent�u�erungsform ihrer Arbeitskraft beziehen k�nnen.

Zwar hat der Kapitalismus die inhaltlichen Voraussetzungen geschaffen, dass die Menschen durch die darin entstandene Technologie, Kommunikation und Energieerzeugung ihn �berwinden k�nnen, nicht aber durch diese Inhalte selbst, sondern nur in der Bek�mpfung seiner gesellschaftlichen Existenzform, durch die soziale Revolutionierung aller Verh�ltnisse der [[Gleichg�ltigkeit]], die darin isoliert auf sich selbst zur�ckgeworfen werden, um deren emanzipatorisches Potenzial der Verwertung f�r ihren abtrakt allgemeinen Zweck zu �bereignen. Nicht die Arbeit in der Form, wie sie bereits betreiben wird, kann revolution�r sein und auch keine Bed�rfnisse in der Form, die ihnen der "Sinn des Habens" (Marx) auferlegt, weil sie nur das entwickeln k�nnen, was sie in den Formbestimmungen dieser Verh�ltnisse nur das sind und somit auch nur das bleiben k�nnen, was sie schon waren. Es ist die politische Kraft des Bed�rfnisses nach Freiheit, welche die Grundlage ihrer gesellschaftlichen Emanzpation ist: Die Erkenntnis der Notwendigkeit, gegen die Fesseln der Geschichte aufzustehen, um sie zu sprengen.

"Die Lebensgefahr f�r jedes Wesen besteht darin, sich selbst zu verlieren. Die Unfreiheit ist daher die eigentliche Todesgefahr f�r den Menschen." (K. Marx, MEW 1, 60)

Die Notwendigkeit f�r die Emanzipation der Menschen zu einer gesellschaftlichen Menschheit �berhaupt wird von Marx in dem historischen Mangel der gesellschaftlichen [[Verh�ltnisse]] in ihrer Ent�u�erungsform begriffen, worin ihre politischen Verh�ltnisse nicht ihre [[�konomie]], ihre Wirtschaftlichkeit f�r die Menschen aussch�pfen, sondern diese durch politische Macht bestimmen, dass eine solche [[politische �konomie]] ein gesellschaftlicher Widerspruch in sich ist und die [[Kritik der politischen �konomie]] die Grundlage einer zeitgem��en �nderung dieser Gesellschaft, die Aufhebung der [[b�rgerlichen Gesellschaft]] sein muss. Die politische Macht ihrer Wirklichkeit vollzieht sich in [[Klasssenk�mpfen]], wie sie in der bisherigen Geschichte noch immer die herrschenden Verh�ltnisse und noch niemals menschliche Verh�ltnisse als Gesellschaft menschlicher Wesen waren, sondern Verh�ltnisse der Herrschenden, welche das notwendige gesellschaftliche Sein der Menschen durch Macht und Gewalt �ber sie zu nutzen verstanden hatten. Sie hatten ihre gesellschaftlichen Privilegien dazu verwendetet, die Abh�ngigkeit der Ohnm�chtigen f�r sich zu nutzen und zu best�rken.

Im Verst�ndnis der bisherigen Geschichte der Menschheit als eine Geschichte von [[Klassenk�mpfen]] war nicht die Notwendigkeit des Klassenkampfes wesentlich, sondern dessen unn�tig werden, der geschichtliche Aufhebungsprozess der Klassenk�mpfe in und vermittelst der Erzeugung ihres Reichtums. Deren Anachronismus besteht in der Entfremdung ihrer gesellschaftlichen [[Verh�ltnisse]] von den Verh�ltnissen ihrer Erzeugung, die Entfremdung des Produkts von der produzierenden T�tigkeit der Menschen und damit der Entfremdung des Menschen von seinem Menschsein �berhaupt. Die Aufdeckung des historischen Anachronismus im Erzeugungsprozess des ungeheueren menschlichen Reichtums der b�rgerlichen Gesellschaft, der in seinem organischen Dasein als Reichtum der menschlichen Natur keine Klassen mehr n�tig hat, der sich als menschlicher, also gesellschaftlicher Reichtum entfalten kann, verlangt nach einer menschlichen Gesellschaftsform, die es allgemein m�glich macht, dass die Menschen ihre Arbeit nicht als Behebung eines formbestimmten Mangels, sondern zur Bereicherung des menschlichen Lebens erbringen, Produktion und Produkte unmittelbar durch das menschliche Leben in freier gesellschaftlicher Beziehung sinnlich und r�umlich in ihren Kommunen, wie in ihren Regionen und L�nder entwickeln k�nnen.

Diese Gesellschaftsform, die substanziell durch die [[Produktivit�t]] der [[b�rgerlichen Gesellschaft]] schon angelegt ist, existiert in ihr noch in dem Widerspruch, dass ihre Produkte zwar gesellschaftlich erzeugt, aber vorwiegend nur privat angeeignet werden durch die bisher entwickelte politische Form des Privatrechts, durch das [[b�rgerliche]] Recht auf Privateigentum und die hierauf gr�ndende herrschende politische Gewalt der Macht des privat angeeigneten Mehrprodukts in der Geldform des Kapitals, das gegen die [[Bed�rfnisse]] und Interessen der Menschen und ihrer Natur, als Privatform einer dem Menschen entfremdeten Naturmacht herrscht.

Mit dem entwickelten Kapitalismus r�cht sich diese Entfremdung und Verselbst�ndigung des Kapitals von der menschlichen Gesellschaft durch die Krisen, die es in seinen eigenen Kreisl�ufen entwickeln muss, weil sich seine Wertmasse notwendig gegen ihre gesellschaftliche Realisierbarkeit verh�lt (siehe Fall der Profitrate). Daher haben die Menschen endlich die reale Chance, durch die Aneignung der Produktivkraft der Arbeit, durch die Aufhebung der gesellschaftlichen Form des Privateigentums als Kapital, ihre Geschichte zu einer Gesellschaft menschlicher Eigent�mlichkeiten aufzuheben, die gesellschaftliche Eigentumsform zu ihrer wirklichen Lebensbasis zu revolutionieren.

Gesellschaft bedarf immer der Vermitttlung und Beziehung der Menschen und diese kann nur in dem Ma�e ohne Gewalt sein, wie die Menschen darin offen, konkret und materiell ihre individuell unterschiedlichen F�higkeit kollektivieren und ihr gesellschaftliches Kollektiv individualisieren k�nnen. Dies verlangt eine Vermittlungsform, welche den b�rgerlichen Staat abl�st und eine allgemein kommunale Gesellschaftform, eben den Kommunismus einnimmt.

Die Grundform dieses Verh�ltnisses ist die Kommune, f�r welche urspr�nglich die Pariser Kommune als Vorbild gedient hatte. Der Kommunismus gr�ndet daher auf kommunalen Lebenskreisl�ufen, die sich nicht abstrakt allgemein durch Marktwirtschaft vermitteln, sondern von ihrer Lokalit�t her sich in internationalen [[Verh�ltnissen]] entwickeln (siehe hierzu auch internationale Kommunalwirtschaft).

Das Wissen um das kommunistische Wesen der menschlichen Geschichte unterscheidet den Marxismus deutlich von den linkshegelianischen Fr�hsozialisten und den Anarchisten, die ihre Selbstbegr�ndung ihrem unmittelbaren Menschsein entnehmen und demzufolge jede gesellschaftliche Vermittlungsform, jede ihrer Organisationsform und Struktur als solche ablehnen. Marx sah darin noch die Position der Geldverh�ltnisse des [[Kleinb�rgertums]], das in seiner individualen Potenz als Pers�nlichkeit eines politischen Willens sich durchzusetzen sucht.

Der Marxismus bezieht sich in seiner Kritik am Bestehenden nicht auf Strukturen als solche, sondern nur auf die Formbestimmtheit der [[b�rgerlichen Gesellschaft]], welche die Potenziale ihrer eigenen Fortentwicklung politisch unterdr�ckt, daher in unaufgel�sten Widerspr�chen sich fortbewegt (zwischen Reichtum und Armut, zwischen gesellschaftlicher Arbeit und privater Aneignung, zwischen toter Arbeit und lebendiger Arbeit, zwischen Produktion und Zirkulation und zwischen den Klassen �berhaupt, den Besitzern von Grund, Arbeit und Kapital - siehe Logik des Kapitals). Von daher fixiert die b�rgerliche Gesellschaft das, was sie geschichtlich als menschliche Gesellschaft hervorgebracht hat, den Reichtum in der Form von Waren durch die Industrialisierung der Produktion, an seine reaktion�re Form, das Kapital, und die Probleme, die es mit sich hat und an den Menschen austr�gt. B�rgerliche Politik folgt alleine den allgemeinen Notwendigkeiten im Kapitalismus ist immer die Politik des Kapitals, auch wenn sie durch Meinungsbildung (siehe [[W�hlermeinung]]) gew�hlt ist und demokratisch erscheint (siehe [[b�rgerliche Demokratie]]). Aber sie verkehrt ihre Geschichte zwangsl�ufig im Verlauf immer heftiger werdenden Krisen in die Selbstunterwerfung der Menschen unter ihre eigenen Verh�ltnisse, weil sie die Form dieser Verh�ltnisse und daher ihre Formbestimmtheit nicht angeht und niemals ver�ndert, weil die Kapitalbesitzer ihr immer als Entwicklungstr�ger erscheinen - je krisenhafter, desto n�tiger. B�rgerliche Politik gibt daher in ihrem Geschichtsverlauf immer wieder ihren Ursprung aus menschlichen Lebensverh�ltnis und steigert sich in Krisenzeiten zu ihrer h�chsten Potenz, der faschistischen Barbarei (siehe [[Kritik der politischen �konomie]]). In diesem Wissen unterscheidet sich der Marxismus auch wesentlich von der Sozialdemokratie, die sich f�r eine politische Immanenz im Kapitalismus darin ausgesprochen hat, dass sie an dessen selbstt�tiges Ende durch die Fortschritte der Arbeit und damit an eine b�rgerliche Entwicklung des menschlichen Lebensstandards zu einer immer "gro�z�gigeren Gesellschaft" glaubt.

Da Marxisten die �berwindung der b�rgerlichen Gesellschaft �ber die Aufhebung des Privateigentums durch Subjekte begreift, die in den Grundlagen der gesellschaftlichen Selbsterzeugung und der Erzeugung des gesellschaftlichen Reichtums konkret eingebunden sind (das so genannte Proletariat), hat er auch das zentrale Problem, eine Gesellschaftsform schaffen zu m�ssen, in welcher die individuelle und die gesellschaftliche Selbsterhaltung und Entwicklung als Selbsterzeugung der Menschen m�glich ist.

Darin ist der Marxismus noch nicht weit fortgeschritten. Die bisherigen marxistischen Staatstheorien endeten im Fiasko des Stalinismus, der dem Fiasko der b�rgerlichen Demokratie �hnelt, die im Faschismus aufgegangen war. Eine marxistische Gesellschaftstheorie muss vor allem die Einheit von Produktionsform und Reproduktionsform der Gesellschaft als Verh�ltnis eines Ganzen zu seinen Teilen herstellen. Bisher wurden aber hierf�r nur Gegens�tze und damit die Fortsetzung der Kl�ssenk�mpfe auf h�herem Niveau geliefert (vergl. die Theorie von der Diktatur des Proletariats).

Wegen falschen politischen Ans�tzen und wegen der barbarischen Reaktion auf Seiten der Kapitalm�chte (z.B. 2. Weltkrieg) musste der Marxismus trotz internationalistischer Ambitionen in nationalstaatlichen Arbeitswelt-Kategorien verharren und sich selbst in der Form eines Staatskapitalismus desavouieren. Das lie� den Marxismus auf eine geschichtsphilosophische Logik zur�ckfallen, die er gerade �berwinden wollte. In ihrem verheerende Geschichtsobjektivismus) versackten die "ewigen Wahrheiten" des "Marxismus-Leninismus" und seine Resultate zerst�rten jede Hoffnung auf eine �berwindung des Kapitalismus.

Doch das Kapital entwickelte daraufhin sich zur Globalisierung und hatte die weltmarktlogische Internationalisierung n�tig, die dem imperialistischen Kapital noch unn�tig schien (dort entwickelten sich nur die Inlandsm�rkte der Imperialisten). Die zunehmende Disfunktionalisierung der Nationalstaaten durch das Finanzkapital hat zur Kehrseite auch die Notwendigkeit einer Weltgesellschaft gegen das Kapital: Die weltweite Kooperation der Konzerne hat nach wie vor ihre Schranke in der Konsumierbarkeit ihrer Produkte. Die Verbindung der Menschen w�chst in dem Ma� der Absatzprobleme auf dem Weltmarkt und der Notwendigkeit der Bewerbung der Produkte (z.B. Internet, Kulturtransfer). Eine Weltgesellschaft wird unumg�nglich sein, will die Menschheit sich nicht selbst dem Kapital opfern und an seinen Kultst�tten (siehe Logik der Kultur) versiechen (siehe Barbarei). Sie kann aber nur die F�deration von Kulturgesellschaften sein, also von Gesellschaften, die ihre Produktionskreisl�ufe als ihre jeweilige Kulturen vollziehen und aufeinander frei beziehen und darin ihre Lebensformen als ihren weiteren Geschichtsprozess im n�tigen Wechsel des Produktionsbedarfs konstituieren, als Verhalten von Ursachen und Wirkungen, als weltweite Wirklichkeit, in der die Menschen �ber die Gr�nde f�r alle Entwicklung sich streiten und zusammenfinden, wie es ihrem eigenen Werden entspricht. Eine Kulturgesellschaft f�rdert den Menschen als einzelnes wie allgemeines Wesen seiner Selbsterzeugung und Selbstentfaltung - in der gesellschaftlichen Erzeugung seiner Art (Gattungswesen), einer gesellschaftlichen Form der Arbeitsteilung, die das Individuum so gesellschaftlich versteht, wie sich die Gesellschaft auch in ihm individualisiert. Wo eine solche Gesellschaft gelingt, da findet die Aufhebung aller Momente abstrakt menschlicher Beziehungen statt (vergl. hierzu die internationale Kommunalwirtschaft).