Menschenpark
Bildungsbürger verständigen sich über ihre Vorstellungen vom Leben in ihrer Gemeinde (siehe auch Gemeingut), über Symbole und Bräuche aus ihren je einzelnen Geschichten, die sich über den Imperativ ihrer Gemeinschaft vergesellschaft (siehe hierzu auch Kategorischer Imperativ). Sie beziehen sich über die Gegebenheiten ihres Verstandes, der sich über ihre Lebensumstände erhebt und diese nach den Lebenswerten ihrer Bildung zu regeln erstrebt (siehe auch Avantgardismus). was sie darin zusammenführt und zusammenhält sind die Ereignisse, die sich durch die Regelungen ihrer Aktionen und ihrer darin eingesetzten Optimaten vergesellschaften.
Ein Menschenpark ist daher das Arrangement des Lebensraums einer vergemeinschafteten Ereignisproduktion, eine Bildungsgemeinschaft der Selbstoptimierung, worin die zwischenmenschlichen Verhältnisse als gesellschaftliches Lebensverhältnis einer ausschließlichen Gemeinschaft von Menschen eingehegt und verwaltet wird. In hierdurch sinnlos gewordenen zwischenmenschlichen Verhältnissen wird eine Ereignisproduktion eingerichtet, wodurch die einbezogenen Menschen in Vereinen und Netzwerken sportlich oder als "Gamer" ihre Selbstoptimierung gesellschaftlich totalisieren können. Ziel ihrer Vereinigung ist die Erzeugung und Bildung einer sozialen Struktur derSelbstoptimierung ihrer isolierten – und also abstrakt gewordenen – persönlichen Leidenschaften, deren subjektive Objektivität sich in einen objektiven Subjektivismus kehrt und verselbständigt. Dadurch wird diese Form der Leidenschaften zu einer gemeinen Gesinnung extrem politisiert (siehe auch autoritärer Charakter).
Ein Menschenpark unterstellt daher die Verwaltung (siehe auch Bürokratie) einer eingegrenzten und in ihrer Gesinnung politisch vereinten menschen, die sich ihrem Kult wie in einer Arena mitteilen und hingeben und in ihrem verselbständigten Sinn eine unsinnig vermitteln. Weil diese als Kulturbürger nicht in einer produktiven Tätigkeit (siehe auch Arbeit) zusammenwirken, sondern über die Leidensform ihrer bloßen Selbstwahrnehmung im übermenschlichen Sinn des Kulturkonsums als objektiver Subjektivismus einer permanenten Ereignisproduktion zusammen gehalten werden. Allerdings bedarf dieser Konsum einer Aufteilung von Konsumenten und Produzenten der einschlägigen Produktion und verlangt daher nach einer Arena ihrer Aufführungen und dem Applaus, der sie prominent macht und damit eine objektivierte Subjektivität vergemeinschaftet (siehe hierzu auch faschistische Ideologie).
Was Technokraten sich schon heute erträumen und was in der "Volksrepublik China" auch schon zum Teil verwirklicht ist, macht Menschen zu isolierten "Bedürfnisträgern" einer Staatsmacht, die nicht nur durch ihre politischen Kataster, sondern auch durch ihr Sozialsystem über die Verwwaltung ohnmächtig gehaltener Menschen als Gemeinschaft einer totalitären Notwendigkeit gehalten wird. Darin wird im Einzelnen wie allen gemein eine komplette Ausformung der menschlichen Bedürfnisse nach den technischen Möglichkeiten einer im Allgemeinen abstrakt wirksamen Staatsgewalt befriedet, die diese selbst als Auflösung ihrer Isolation empfinden, so dass sie sich selbt als Teil dieser Macht begreifen müssen. Es ist ein implizites Ziel einer Automation der Sozialverwaltung, die aus ihren existenziellen Hilfreichungen sich zu Technofaschisten entwickelt habne, welche diese in einer politischen Aristokratie verselbständigkter Institutionen der Kultur in einem Menschenpark modernster Technologie zu einer allgemein verbindlichen Kulturinstitution machen und sich als Staatskultur einer abstrakten Gesellschaftlichkeit ermächtigen (siehe z.B. das Venus-Projekt von Jaques Fresco [[1]])
Die politische Macht dieser Kultur besteht aus der totalen Abhängigkeit der Menschen von den Institutionen ihres politischen Gemeinwesen, also der totalen Selbstentfremdung der Menschen von sich, ihrer Gattung und ihrer Gesellschaft. Wo sie ihr Leben nur in ihrer Ohnmacht bestätigt finden, in der Forderung von unbedingten Leistungen für die Nutzung leistungsunabhängiger Eigentumstitel (z.B. durch Mieten und Gebühren) gebeugt wird, die nur noch ein fiktives Kapital bereichern, müssen sie sich nicht nur in einer entfremdendet Arbeit, sondern auch in einer entfremdeten Wahrnehmung sinnlich und in ihrer ganzen zwischenmenschlichen Sinnlichkeit den politischen Anforderungen ihrer staatlichen Organisation als Bürgen für den Erhalt der feudalen Macht eines Schuldgeldsystems und der Auffrischung der zirkulierenden Geldwerte unterwerfen. Dies ist das implizite Ziel der politischen Kultur eines Feudalkapitalismus, sobald sie sich in einem Kulturstaat verwirklichen kann: Als Zusammenschlusss von Politik und Sinnbildung durch den großen Bruder einer Staatskultur der totalen Bürokratie.
Die Idee zur Gestaltung einer menschlichen Gesellschaft zu einem Menschenpark ist im Grunde eine aristrokatische Vorstellung von einer Gesellschaft, die durch eine Kulturelite angeleitet, besorgt und versorgt sein soll. In den verschiedenen Kulturstaaten wurde diese Elite bisher meist aus den Glaubenseinrichtungen der Kulturen zusammengesetzt, womit zugleich eine religiöse Moral und Sittlichkeit verbunden war, die auf alten Traditionen gründeten. Doch ihr Menschpark war damit nicht von dieser Welt, im Grunde also vollständig unerfüllt in Fantasien über das Gute und das Böse. Sie zielen auf eine jenseitige Erhöhung und Belohnung oder Bestrafung und Verdammnis, einem Paradies oder einer Hölle, was erst nach dem Tod der Menschen eintrift und begründeten damit vor allem eine Diktatur des Gottesglaubens.
Modernere Kultureliten gibt es in der bürgerlichen Gesellschaft im Bildungsbürgertum, das einer Mittelschicht entspricht, in der es entstanden ist. Darin sind vor allem die Sitten und Kulturmerkmale eines Besitzstandes maßgeblich, die sich aus Kulturkonsum und Geldbesitz zusammensetzen. Ihr Menschpark bestimmt sich an den Vorstellungen einer heilen Welt, die mehr oder weniger offen propagiert wird, aber immer auch die Meinungsbildung beherrscht (siehe auch Wählermeinung) und mit dem Niedergang der repräsentativen Demokratie als Vision von einer Volksgemeinschaft mächtig und wahlentscheidend werden kann (siehe Nationalsozialismus).
Peter Sloterdijk, ein eifriger Schüler der kritischen Theorie, von Martin Heidegger, von Friedrich Nietzsche und von dem indischen Guru Baghwan, ist Popularphilosoph und Anstifter des "Philosophischen Quartetts". Er begründet dieses parkartige Gesellschaftsgebilde mit der Notwendigkeit einer Gesellschaft, die niemals human sein könne, ohne humane Ziele vorgelegt zu bekommen. Der Mensch selbst habe einen sozialen "Geburtsfehler", der es ihm verunmögliche, seine Beziehungen zum Wohl aller zu regeln. Von daher müsse eine gesellschaftliche Grundstruktur wie ein Park angelegt sein, in welchem die Menschen sozial gepflegt und "eingeschient" werden müssten und sich nur hierdurch wirklich menschlich entfalten könnten.