Stimme
In der Stimmung finden die Empfindungen eine Stimme für das, was sie wahrhaben, und bilden darin eine Welt für sich. In dieser Welt entstehen die hieraus bestimmten Gefühle, die zu einer eigenen Beziehung in der Selbstwahrnehmung werden. Als Gefühl für sich drückt die Stimmung eine einfache Wahrnehmung aus, die Menschen durch einander haben und jeder im Anderen ein Sinn für sich und durch sch verspürt.
So kann Musik zum Beispiel als eine Art Stimme verstanden werden, auch wenn sie ihre Gefühle mit Instrumenten den Organismus erweitert. Die Einheit des Musikers mit seinem Instrument beweist die Ganzheit ihrer Ausdruckkraft und die menschliche Stimme ist darin ein äußerst vielseitiges Instrument. Die Stimme ist immer in Beziehung auf andere, oft auch ohne dass sie anwesend sind. Je abstrakter die Umwelt und die Lebensbedingungen, desto mächtiger wird die Stimme als Organ zwischenmenschlicher Beziehungen. Die Kraft der Stimme artikuliert sich in der Sprache bestimmend, und kann in solcher Beziehung auch eine hohe Dichte vortäuschen, wodurch sie allerdings ihre eigene Dichtung aufhebt.
So erfährt die Stimme für solche Beziehungen einen mächtigen Sinn der Selbstwahrnehmung und wird darin zu einem sozalen Organ zwischenmenschlicher Beziehungen, das in der Lage ist, ihre Sozietät auch körperlich auszudrücken und räumlich auszudehnen. Jeder Mensch hat eine andere, eine einzigartige Stimme und hat hierdurch eine unmittelbar gegenwärtige Sinnesäuerung. Er mag in vielerlei Hinsicht tätig sein und sich in Bewegung, Mimik, Gestik und anderem, ausdrücken und mitteilen und Aufmerksamkeit erwecken, ohne ihn zu hören bleibt er seltsam unwirklich. Er kann sich in Bild und Schrift mitteilen, andere begeistern und erhellen und beglücken, aber erst in der wirklichen Sprache erfährt man all die Nuancen seiner Empfindungen und Gefühle. In der Stimme liegt seine Raum füllende und vielseitige Ausdruckskraft, seine unmittelbare Gegenwärtigkeit, die entsprechend bestimmend ist.
Wenn Menschen ihre Stimme erheben, so teilen sie mit, was für sie stimmig ist. Es ist nicht die bloße Sprache, sondern eine Gegenwart ihrer Wahrheit, das Wissen um ihre Bestimmung. Wird diese bedrängt oder getäuscht, so gerät man in eine schlechte Stimmung, wird sie beherrscht, so kann man sie nur für sich haben, auch in sich hören, wenn man dem Subjekt der Bedrängung einverleibt ist (Stimmenhören).
Die Stimme drückt eine Persönlichkeit aus und macht sie sozial und politisch gegenwärtig. Von daher wird sie auch zu einer politischen Trägerin der Demokratie. Die Wählerstimme bestimmt in der bürgerlichen Demokratie den politischen Willen.