Lebenstrieb

Aus kulturkritik

"Mit Lebenstrieb oder Eros bezeichnet Freud (Psychoanalyse) den dem Todestrieb entgegenstehenden Grundtrieb im Menschen. Ziel des Lebenstrieb ist die Entwicklung und Erhaltung des Lebens, sowohl des Einzelnen wie der Gemeinschaft. Der Lebenstrieb tritt in einer Reihe von Partialtrieben differenziert in Erscheinung und ist durch eine konstruktive und synthetische Wirkung gekennzeichnet. Freud ersetzte mit diesem Dualismus zwischen Lebenstrieb und Todestrieb den ursprünglich von ihm aufgestellten Dualismus zw. Ich-Trieben (d. h. nicht libidinösen Trieben; Libido) und Es-Trieben (d. h. libidinösen Trieben bzw. Sexualtrieben)." (siehe Dorsch, Lexikon der Psychologie) Eine Triebtheorie, die das Leben in der Form der Logik einer Theorie erklären will, ist eine Widersinn in sich, da Leben selbstevident ist, sich praktisch immer schon durch sich selbst erklärt, das Bestreben enthält. sich seiner selbstgewissheit zu sein. Doch es gehört zum Instrumentarium einer aufklärerischen Vernunft alles "unvoreingenommen" zu erklären. Hinterrücks ist aber gerade dies die Einvernahme der instrumentellen Vernunft der Aufklärung, die mit ihrem Selbstverständnis sich durch die Belehrungen ihres Bildungsbürgertums unendlich forttreiben kann (siehe hierzu Pfreundschuh 1976, "Zur Kritik des Freudschen Systems der Psychoanalyse"). Bei Sigmund Freud war von daher schon mit einem ursprünglich behaupteten Lebenstrieb seiner "Libido" die Logik eines im Prinzip tötlichen Treibens angelegt worden, welches später durch das "Unbehagen der Kultur" die Tendenzen ihrer unheilvollen Verwirklichungen notwendig durch einen Antagonisten des Lebenstriebs durch einen Todestrieb beschränken muss, der über das Realitätsprinzip hinaussgreifend dem im allgemeinen anarchischen Streben in der Logik des Besitzdenkens von "Objektbesetzungen" der "Libido", eine Grenze bot. Was sich ursprünglich durch die Einverleibung eines fremden Lebens im eigenen bewähren sollte, indem es Lust durch deren Befriedungserlebnisse gewinnt (siehe Lustprinzip) wurde durch eine allgemeine kulturelle Existenznotwendigkeit ergänzt. Mit dieser Zweckbestimmung der individuellen Seele hat die Psychoanalyse eine evolutionären Naturtatsache eines "Lebenstriebs" mit einer kulturtatsaache konfrontiert, die ihre Mystifikationen vervollkommnete, wodurch sie die individuellen Formbestimmungen der Psyche in ihren zwischenmenschlichen Verhältnissen zu einer abstrakt allgemeinen Begrründung ihrer Bestrebungen verallgemeinerte und totalisierte (siehe hierzu auch Autopoiesis) und deren Beziehung auf andere Menschen zu einem individuellen System isolierterPersönlichkeit ihrer Selbstbehauptung (siehe "Ich") totalisiert hat (siehe hierzu auch Kritische Theorie). Diesen im Grunde allgemein tötlichen Antrieb, der nach dem 1. Weltkrieg z.B. bei Kriegsheimkehrer erstmals wissenschaftlich beobachtet wurde, weil er hier öffentlich geläufig geworden war, nannte Sigmund Freud seinerzeit (1930 in seiner Schrift "Das Unbehagen in der Kultur") Todestrieb, - nicht weil er ihn einfach so beobachtet hätte, sondern weil er ihn zu einem ontologischen Konstrukt machen wollte, mit dem die Unzulänglichkeiten seines ebenso ontologischen Lebenstriebs zu überwinden wäre, der sich als pures Luststreben (siehe Lustprinzip) nicht als allgemeiner Antrieb der psychischen Entwicklung halten ließ und auch zur Erklärung von Zwangsverhalten nicht wirklich hinreichen konnte. Von daher hatte die Psychoanalyse eine Kategorie zur Welt gebracht, durch die sie sich selbst überwunden, sich ihres ursprünglich emanzipatorischen Anspruchs entledigt hatte. Aber in dem bloßen Dualismus gegensinniger Triebe des Lebens hob sich nicht nur die positive Vorstellung eines bürgerlichen Subjekts auf, dessen Selbstentfaltung aufgeklärt werden sollte. Es zerging darin ihre ganze theoretische Aussagekraft. Von da her fand er auch etwas später in den Beobachtungen der traumatisierten Krieger während und nach dem ersten Weltkrieg in seiner Kulturtheorie als Grundlage eines "Unbehagens der Kultur" einen Todestrieb, durch den er die Folgen einer Kultur des politischen Kleinbürgertums als "innere Notwendigkeit" des Todes und des Tötens im Seelenleben der Individuen entdeckt haben wollte. Es ist ein Trieb, der an und für sich nicht gegen das Leben als solches gerichtt sein kann, wohl aber als individuell bestimmter Trieb einer traumatisierten Seele erscheint. Doch im dualistische Denken Freuds, das sich im Leben keinen Tod vorstellen konnte (siehe Dialektik) musste dieser Trieb einer tödlichen Wahrnehmungsidentität verwesentlicht als Todestrieb verzeichnet und kategorial eingeordnet werden. Es wäre das Treiben eines lebenden Todes, dem sich Karl Marx mit aller Leidenschaft entgegengestellt hatte, weil er darin die Wirklichkeiteiner allgemeinn Abstraktion begriffen hatte (siehe abstrakt menschliche Gesellschaft):

Eine Triebtheorie, die das Leben in der Form der Logik einer Theorie erklären will, ist eine Widersinn in sich, da Leben selbstevident ist, sich praktisch immer schon durch sich selbst erklärt, das Bestreben enthält. sich seiner selbstgewissheit zu sein. Doch es gehört zum Instrumentarium einer aufklärerischen Vernunft alles "unvoreingenommen" zu erklären. Hinterrücks ist aber gerade dies die Einvernahme der instrumentellen Vernunft der Aufklärung, die mit ihrem Selbstverständnis sich durch die Belehrungen ihres Bildungsbürgertums unendlich forttreiben kann (siehe hierzu Pfreundschuh 1976, "Zur Kritik des Freudschen Systems der Psychoanalyse").

Bei Sigmund Freud war von daher schon mit einem ursprünglich behaupteten Lebenstrieb seiner "Libido" die Logik eines im Prinzip tötlichen Treibens angelegt worden, welches später durch das "Unbehagen der Kultur" die Tendenzen ihrer unheilvollen Verwirklichungen notwendig durch einen Antagonisten des Lebenstriebs durch einen Todestrieb beschränken muss, der über das Realitätsprinzip hinaussgreifend dem im allgemeinen anarchischen Streben in der Logik des Besitzdenkens von "Objektbesetzungen" der "Libido", eine Grenze bot. Was sich ursprünglich durch die Einverleibung eines fremden Lebens im eigenen bewähren sollte, indem es Lust durch deren Befriedungserlebnisse gewinnt (siehe Lustprinzip) wurde durch eine allgemeine kulturelle Existenznotwendigkeit ergänzt. Mit dieser Zweckbestimmung der individuellen Seele hat die Psychoanalyse eine evolutionären Naturtatsache eines "Lebenstriebs" mit einer kulturtatsaache konfrontiert, die ihre Mystifikationen vervollkommnete, wodurch sie die individuellen Formbestimmungen der Psyche in ihren zwischenmenschlichen Verhältnissen zu einer abstrakt allgemeinen Begrründung ihrer Bestrebungen verallgemeinerte und totalisierte (siehe hierzu auch Autopoiesis) und deren Beziehung auf andere Menschen zu einem individuellen System isolierterPersönlichkeit ihrer Selbstbehauptung (siehe "Ich") totalisiert hat (siehe hierzu auch Kritische Theorie).

Diesen im Grunde allgemein tötlichen Antrieb, der nach dem 1. Weltkrieg z.B. bei Kriegsheimkehrer erstmals wissenschaftlich beobachtet wurde, weil er hier öffentlich geläufig geworden war, nannte Sigmund Freud seinerzeit (1930 in seiner Schrift "Das Unbehagen in der Kultur") Todestrieb, - nicht weil er ihn einfach so beobachtet hätte, sondern weil er ihn zu einem ontologischen Konstrukt machen wollte, mit dem die Unzulänglichkeiten seines ebenso ontologischen Lebenstriebs zu überwinden wäre, der sich als pures Luststreben (siehe Lustprinzip) nicht als allgemeiner Antrieb der psychischen Entwicklung halten ließ und auch zur Erklärung von Zwangsverhalten nicht wirklich hinreichen konnte. Von daher hatte die Psychoanalyse eine Kategorie zur Welt gebracht, durch die sie sich selbst überwunden, sich ihres ursprünglich emanzipatorischen Anspruchs entledigt hatte. Aber in dem bloßen Dualismus gegensinniger Triebe des Lebens hob sich nicht nur die positive Vorstellung eines bürgerlichen Subjekts auf, dessen Selbstentfaltung aufgeklärt werden sollte. Es zerging darin ihre ganze theoretische Aussagekraft.

Von da her fand er auch etwas später in den Beobachtungen der traumatisierten Krieger während und nach dem ersten Weltkrieg in seiner Kulturtheorie als Grundlage eines "Unbehagens der Kultur" einen Todestrieb, durch den er die Folgen einer Kultur des politischen Kleinbürgertums als "innere Notwendigkeit" des Todes und des Tötens im Seelenleben der Individuen entdeckt haben wollte. Es ist ein Trieb, der an und für sich nicht gegen das Leben als solches gerichtt sein kann, wohl aber als individuell bestimmter Trieb einer traumatisierten Seele erscheint. Doch im dualistische Denken Freuds, das sich im Leben keinen Tod vorstellen konnte (siehe Dialektik) musste dieser Trieb einer tödlichen Wahrnehmungsidentität verwesentlicht als Todestrieb verzeichnet und kategorial eingeordnet werden. Es wäre das Treiben eines lebenden Todes, dem sich Karl Marx mit aller Leidenschaft entgegengestellt hatte, weil er darin die Wirklichkeiteiner allgemeinn Abstraktion begriffen hatte (siehe abstrakt menschliche Gesellschaft):