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Aus kulturkritik

Stimmung   >> hier Navigation einschalten <<

Stimmung ist die allgemeine Form worin sich Empfindungenvereinen, die Form in der sie übereinstimmen, auch wenn sie verschieden sind – gerade wenn sie von ihren Inhalten abstrahieren(siehe abstrakt menschlicher Sinn). Empfindungen geraten in Stimmung, wo sie ihren Sinn in seiner Form und getrennt von ihrer gesellschaftlichen Beziehung, der Wirklichkeit ihrer Lebensverhältnisse, sich als eigenständiger Ausdruck der Gemeinschaft ihrer Wirkungen auf die Wahrnehmung entfalten.

Stimmungen entstehen im Bedürfnis nach einer sozialen Unterscheidbarkeit von guten und schlechten Gefühlen, wie sie den Selbstgefühle unter den Umständen ihrer zwischenmenschlichen Verhältnisse für ihre Wahrnehmungsidentität nötig sind. Sie bilden das Verlangen nach einer ästhetischen Versöhnung als Grundlage ihrer Selbstbehauptung und sind von daher der soziale Widerhall von Empfindungen unter derselben Lebensbedingung isolierter Zwischenmenschlichkeit. In jeder Stimmung wird eine abstrakteGemeinschaft der vereinzelten Menschen sozialisiert und bewahrt, bevor sie sich auch wirklich bewähren müsste. Von daher enthält sie immer schon ein soziales Vorurteil über den Charakter ihres Lebenszusammenhangs, das sich in der Unmittelbarheitzwischenmenschlicher Beziehungen abstrakt formuliert. In den isolierten Empfindungen der Selbstwahrnehmung in solchen Verhältnissen suchen Menschen nach einem Sinn von Übereinstimmungen, den sie aber nur außer sich wahr finden und haben können.