Deflation
"Deflation und in deren Gefolge [[[wirtschaftliche] Depression]] war früher der klassische Fall einer Wirtschaftskrise, die ab 1825 im Kapitalismus mit ziemlicher Regelmäßigkeit zyklisch auftrat. Die letzte - damals bereits globale - Depression war die Weltwirtschaftskrise 1929. Der ersten Phase einer mehr oder weniger "normalen" Überproduktionskrise folgte das eigentliche Krisendrama mit einem Börsenkrach und der sich anschließenden Deflationsspirale: deflationierende Vermögenswerte, zusammenbrechende Inlandsnachfrage, fallende Preise auf breiter Front, Kürzungen der Löhne, Entlassungen, versiegende Gewinne und Investitionen, Verbraucher und Unternehmer geraten in die Schuldenfalle, Unternehmenskonkurse und in der Folge Bankrotte, sprunghafter Anstieg der Massenarbeitslosigkeit. Damals von drei auf über sechs Millionen. Der Staat reagierte auf die sinkenden Staatseinnahmen mit rigider Sparpolitik - Brüningsche Austeritätspolltik - und beschleunigte damit die Abwärtsspirale." (ISW-Report 35, S.6)
Während die Preise auf dem Warenmarkt (siehe Warentausch) in ihrer Gesamtsumme die Proportionen der Tauschwerte zwischen Angebot und Nachfrage quantifizieren, verkörpert der Wert der Arbeitsprodukte ihre substanziellen Beziehungen im aktuell gültigen Geldwert einer zirkulieenden Gldmenge, die sich am Bedarf an Zahlungsmittel ausrichtet und zugleich den Wert eines Kaufmittels verkörpert. Die Gesamtheit der Einkäufe wird also durch die Geldsumme der notwendigen Verkäufe vermittelt, die bezahlt werden müssen (siehe Zahl). Wo diese Sumnme nicht hinreicht entsteht eine Deflation. Wo sie überflüssig und uanangemessen für die Wertrealisation für einen wertgemäßen Einkauf ist, entsteht eine Inflation.
Eine bloße Geldentwertung ist "nur" der Verlust an "Kaufkraft", den eine Inflation der zirkulierenden Geldmenge betreibt, wenn zuviele wertlose Zahlungsmittel in den Geldumlauf gebracht wurden, die vom Wert des Kaufmittels Geld und dessen Preise nicht gedeckt werden können. Wenn eine Erstattung der Aufwändungen und Einkäufe durch eine adäquate Wertrealisierung der Profitrate ausbleibt weil zu viel entwertetes Geld im Umlauf ist und weil deshalb sowohl die Investitionen als auch der Absatz der Produkte minimalisiert und unrentabel wird stockt die Produktion und damit die Verwertbarkeit des Kapitals der Existenzverwertung. Die ganze Marktwirtschaft wird dadurch dem Schuldgeldsystem des Weltmarkts unterworfen und gerät in eine nationale Stagflation. Durch den gleichzeitigen Niedergang des Kreditwesens über die Entwertung des Zahlungsmittels Geld (siehe Inflation) wird der ganze Verwertungskreislauf gelähmt und die Gläubigermacht des internationalen Geldbesitzes total. Über die nationale Rezession gerät die nationale Verwertungskrise in den finalen Teufelskreis einer Stagflation, der nur noch durch die Aneignung fremder Ressourcen auf dem Weltmarkt der Eigentumstitel (Grundeigentum und Wertpapiere) eines nurmehr fiktiven Kapitals zu überwinden ist indem der Derivatenhandel an den Devisenhandel gekoppelt wird. Der organische Niedergang des Welthandelskapitals wird schließlich irgendwann militärisch gekontert und entwickelt sich zu einem Weltkrieg durch die Vernichtung der Widerstandskraft konkurrierender Staaten, – über die Zerstörung ihrer Infrastrukturen und organische Ressourcen.
Die Realisierung von Mehrwert findet durch die Preisbildung statt, die das Ausmaß für das Abgreifen einer Geldsumme aus der von den Nationalbanken vorgeschossenen und von daher [[zirkulierenden"ungedeckten" Geldsumme (siehe auchGiralgeldschöpfung) bestimmt, die nicht in derReproduktionder verbrauchtenGebrauchswerte(LebensmittelundProduktionsmittel) verbraucht wird. Von daher beruht jedePreisbildungauf einem politischenVerhältnis, das über den herrschendenGeldwertdurch die Summe der vorgeschossenen Geldmenge im Verhältnis zur realen Austauschbarkeit mitGebrauchswertenbestimmt ist. Der realisierteGeldwertistinflationär, wenn zuviel unrealisierbaresGeldzirkuliert und er bedroht den gesamten Reproduktionsprozess, wenn die Geldsumme für die Finanzierung derArbeitund derKonsumtionder Produkte nicht hinreicht, wenn er alsodeflationiert.]]
Geld wird über die Zentralbanken auf den Markt "geworfen", damit es seine gesellschaftliche Funktion der Wertdarstellung erfüllen kann (siehe auch Giralgeldschöpfung), wobei der Nominalwert seine Bedeutung erst durch die Bewertung im Warentausch erfährt. Geld hat daher keinen absoluten Wert (siehe hierzu die Kritik am Monetarismus). Es ist zunächst eine politische Größe von Zahlen, die zum Bezahlen von Gütern im Warentausch geeignet sein sollen, indem damit die Preise für Erzeugnisse aus der Produktion und Dienstleistung als Zahlungsmittel für den Austausch von Geld gegen Ware (G - W) bestimmt werden (siehe Preisbildung). Für ihre Bezahlung wird aus der vorhandenen, aus der zirkuliernden Geldmenge eine bestimmte Wertgröße abgegriffen, ihr also entzogen. Was aus der Summe der Preise durch das Geld in seiner Funktion als Maßstab der Preise genommen wird, greift somit deren Werte ab oder es wird wertlos.
Die zirkulierende Geldmenge stellt erst hierdurch den Wert der Waren dar oder verwirft ihn, wenn er sich nicht im Warentausch realisieren lässt (siehe auch Wertrealisation). Über seine Wertbestimmung hat Geld eine politische Macht im Warenhandel indem es darstellt, was und wieviel von der vorhandenen Preissumme im Einkauf anwendbar und im Allgemeinen zugleich für den Verkauf verfügbar ist. Wenn Geld sich im Einzelnen nicht adäquat als politisches Maß der Werte darstellt, weil es über- oder unterbewertet verwendet wird, kommt es durch die Geldzirkulation entweder zu einer Inflation (es zirkuliert zu viel Geld pro Ware; große Geldmengen müssen aufgewendet werden, um sie zu bezahlen und sie wird im Durchschnitt zu teuer) oder es kommt zu einer Deflation (es zirkuliert zu wenig Geld pro Ware; sie findet keinen hinreichenden, also nur stockenden Absatz und sie wird im Durchschnitt zu billig).