Jugendkultur: Unterschied zwischen den Versionen

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"Wir sind hier und wir sind laut weil ihr uns die Zukunft klaut!" (Fridays for Future)
<blockquote>''Wir sind hier und wir sind laut weil ihr uns die Zukunft klaut! (Fridays for Future)''</blockquote>


Der nötige Übergang zum Erwachsensein der [[privaten]] [[Persönlichkeit]] des [[bürgerlichen Subjekts]] ist die zur [[Identitätsbildung]] von Jugendlichen unter Ihresgleichen, die so genannte [[Pubertät]]. Die kann sich nur gesellschaftlich zwischen den [[Generationen]] [[entwickeln]] (siehe auch [[Dazwischensein]]), als Generation der Jugend, die zu sich selbst kommen und finden muss. Die jugendliche [[Empfindung]] ist von daher gänzlich anders als die mit ihren [[zwischenmenschlichen Verhältnssen]] verwachsene [[Kultur]], die Kultur der Erwachsenen. So auch ihre [[Gefühle]] für einander.
Der nötige Übergang zum Erwachsensein der [[privaten]] [[Persönlichkeit]] des [[bürgerlichen Subjekts]] ist die zur [[Identitätsbildung]] von Jugendlichen unter Ihresgleichen, die so genannte [[Pubertät]]. Die kann sich nur gesellschaftlich zwischen den [[Generationen]] [[entwickeln]] (siehe auch [[Dazwischensein]]), als Generation der Jugend, die zu sich selbst kommen und finden muss. Die jugendliche [[Empfindung]] ist von daher gänzlich anders als die mit ihren [[zwischenmenschlichen Verhältnssen]] verwachsene [[Kultur]], die Kultur der Erwachsenen. So auch ihre [[Gefühle]] für einander.
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Als Kind waren sie noch Platzhalter für glückliche Lebensvorstellungen, die sie schon im [[Dasein]] ihrer [[Familien]] mehr oder weniger zu [[befriedigen]] hatten. Im Erwachsenwerden müssen sie aber [[begreifen]], dass dieses [[Glück]] aus bloßen [[Vorstellungen]] und Versprechungen bestand, in deren [[Schuld]] sie standen und nun tatsächlich schuldig an ihrem [[Leben]] werden können, wenn sie diese nicht durch eigene [[Leistungen]] einlösen, wenn sie sich nicht in das [[paternalistische]] [[Verhältnis]] eines [[feudalkapitalistischen]] [[Staatswesens]] einfügen wollen, wenn sie nicht bereit sich, ein ungeheuerliches [[Schuldgeldsystem]] zu tragen und sich der [[substanzlosigkeit]] des [[Lebens]] seiner [[Gläubiger]] und deren Versagungen und Versagen beugen wollen. Wer sich aus der [[Klasse]] der [[Schuldner]] (siehe [[Klassengegensatz]]), aus der [[Fremdbestimmung]] solcher [[Lebensverpflichtungen]] widersetzt, wer sein Leben gegen die [[Lebensverpflichtungen]] einer anachronistischen Welt [[aneignen]] will, der kann seine [[Kraft]] nur aus eigenen [[Beziehungen]], aus den [[Verhältnissen]] seiner eigenen [[Kultur]] schöpfen um mächtigen Repräsentationen und Repräsentanten (siehe [[repräsentative Demokratie]]) einer staatlich sanktionierten Kultur zu überwinden (siehe auch [[Staatskultur]]).
Als Kind waren sie noch Platzhalter für glückliche Lebensvorstellungen, die sie schon im [[Dasein]] ihrer [[Familien]] mehr oder weniger zu [[befriedigen]] hatten. Im Erwachsenwerden müssen sie aber [[begreifen]], dass dieses [[Glück]] aus bloßen [[Vorstellungen]] und Versprechungen bestand, in deren [[Schuld]] sie standen und nun tatsächlich schuldig an ihrem [[Leben]] werden können, wenn sie diese nicht durch eigene [[Leistungen]] einlösen, wenn sie sich nicht in das [[paternalistische]] [[Verhältnis]] eines [[feudalkapitalistischen]] [[Staatswesens]] einfügen wollen, wenn sie nicht bereit sich, ein ungeheuerliches [[Schuldgeldsystem]] zu tragen und sich der [[substanzlosigkeit]] des [[Lebens]] seiner [[Gläubiger]] und deren Versagungen und Versagen beugen wollen. Wer sich aus der [[Klasse]] der [[Schuldner]] (siehe [[Klassengegensatz]]), aus der [[Fremdbestimmung]] solcher [[Lebensverpflichtungen]] widersetzt, wer sein Leben gegen die [[Lebensverpflichtungen]] einer anachronistischen Welt [[aneignen]] will, der kann seine [[Kraft]] nur aus eigenen [[Beziehungen]], aus den [[Verhältnissen]] seiner eigenen [[Kultur]] schöpfen um mächtigen Repräsentationen und Repräsentanten (siehe [[repräsentative Demokratie]]) einer staatlich sanktionierten Kultur zu überwinden (siehe auch [[Staatskultur]]).


"Die Menschen machen ihre eigene Geschichte, aber sie machen sie nicht aus freien Stücken, nicht unter selbstgewählten, sondern unter unmittelbar vorgefundenen, gegebenen und überlieferten Umständen. Die Tradition der toten Geschlechter lastet wie ein Alp auf den Gehirnen der Lebenden. Und wenn sie eben damit beschäftigt scheinen, sich und die Dinge umzuwälzen, noch nicht Dagewesenes zu schaffen, gerade in solchen Epochen revolutionärer Krise beschwören sie ängstlich die Geister der Vergangenheit zu ihrem Dienste herauf, entlehnen ihnen Namen, Schlachtparole, Kostüm, um in dieser altehrwürdigen Verkleidung und mit dieser erborgten Sprache die neuen Weltgeschichtsszene aufzuführen. Die soziale Revolution (…) kann ihre Poesie nicht aus der Vergangenheit schöpfen, sondern nur aus der Zukunft. Sie kann nicht mit sich selbst beginnen, bevor sie allen Aberglauben an die Vergangenheit abgestreift hat. Die früheren Revolutionen bedurften der weltgeschichtlichen Rückerinnerung um sich über ihren eigenen Inhalt zu betäuben. Die Revolution (…) muss die Toten begraben lassen, um bei ihrem eigenen Inhalt anzukommen." [[(MEW 8, Seite 115)]]
<blockquote>''Die Menschen machen ihre eigene Geschichte, aber sie machen sie nicht aus freien Stücken, nicht unter selbstgewählten, sondern unter unmittelbar vorgefundenen, gegebenen und überlieferten Umständen. Die Tradition der toten Geschlechter lastet wie ein Alp auf den Gehirnen der Lebenden. Und wenn sie eben damit beschäftigt scheinen, sich und die Dinge umzuwälzen, noch nicht Dagewesenes zu schaffen, gerade in solchen Epochen revolutionärer Krise beschwören sie ängstlich die Geister der Vergangenheit zu ihrem Dienste herauf, entlehnen ihnen Namen, Schlachtparole, Kostüm, um in dieser altehrwürdigen Verkleidung und mit dieser erborgten Sprache die neuen Weltgeschichtsszene aufzuführen. Die soziale Revolution (…) kann ihre Poesie nicht aus der Vergangenheit schöpfen, sondern nur aus der Zukunft. Sie kann nicht mit sich selbst beginnen, bevor sie allen Aberglauben an die Vergangenheit abgestreift hat. Die früheren Revolutionen bedurften der weltgeschichtlichen Rückerinnerung um sich über ihren eigenen Inhalt zu betäuben. Die Revolution (…) muss die Toten begraben lassen, um bei ihrem eigenen Inhalt anzukommen. [[(MEW 8, Seite 115)]]''</blockquote>


Jugendkultur unterscheidet sich von der [[allgemein]] vorherrschenden [[bürgerlichen Kultur]] durch ihre unmittelbaren Verhältnisse zu sich und ihrer [[Gegenwart]], zur [[Vergegenwärtigung]] von [[Sinn]], den sie in den [[zwischenmenschlichen Verhältnissen]] der eigenen [[Generation]] finden will. Von daher findet in den Jugendkulturen vor allem [[Kulturarbeit]] statt, die sich zwischen [[Kritik]] und Vorgriff, zwischen Subkultur und [[Avantgardismus]] bewegt. Alles was [[Sinnbildung]] ausmacht - besonders die zwischenmenschlichen Elemente der [[Liebe]] und [[Ästhetik]] - wird darin unentwegt befragt und veranstaltet.
Jugendkultur unterscheidet sich von der [[allgemein]] vorherrschenden [[bürgerlichen Kultur]] durch ihre unmittelbaren Verhältnisse zu sich und ihrer [[Gegenwart]], zur [[Vergegenwärtigung]] von [[Sinn]], den sie in den [[zwischenmenschlichen Verhältnissen]] der eigenen [[Generation]] finden will. Von daher findet in den Jugendkulturen vor allem [[Kulturarbeit]] statt, die sich zwischen [[Kritik]] und Vorgriff, zwischen Subkultur und [[Avantgardismus]] bewegt. Alles was [[Sinnbildung]] ausmacht - besonders die zwischenmenschlichen Elemente der [[Liebe]] und [[Ästhetik]] - wird darin unentwegt befragt und veranstaltet.


In der Jugendkultur stellen sich die Mittel und Möglichkeiten der [[Gegenwart]] einer [[Gesellschaft]] unmittelbar dar, besonderss was darin [[zwischenmenschlich]] gebildet werden kann und welches [[Bedürfnis]] nach [[Integration]] in die eigene [[Generation]] in der Ablösung von der Elterngeneration hierbei vorherrschend ist. Derzeit ist das Bedürfnis kennzeichend, vor allem in eigene Gewohnheiten des Alltags zu bilden, sich im Internet z.B. auf Youtube oder Facebook so zu zeigen, dass im [[Hier und Jetzt]] Kontakte und Bündnisse vorbereitet oder [[ausgeschlossen]] werden können. Völlig belanglose Mitteilungen haben den Zweck, sich nicht zu vergleichen, also nicht zu [[konkurrieren]], sondern sich als gleicher Mensch unter Gleichen zu "outen", gleiche [[Gewohnheiten]] und Vorlieben darzustellen, die sich über die [[Medien]] oder [[Veranstaltungen]] einer [[Eventkultur]] auch als eine [[verselbständigte]] [[Gefühlsmasse]] bewegen..
In der Jugendkultur stellen sich die Mittel und Möglichkeiten der [[Gegenwart]] einer [[Gesellschaft]] unmittelbar dar, besonderss was darin [[zwischenmenschlich]] gebildet werden kann und welches [[Bedürfnis]] nach [[Integration]] in die eigene [[Generation]] in der Ablösung von der Elterngeneration hierbei vorherrschend ist. Derzeit ist das Bedürfnis kennzeichend, vor allem in eigene Gewohnheiten des Alltags zu bilden, sich im Internet z.B. auf Youtube oder Facebook so zu zeigen, dass im [[Hier und Jetzt]] Kontakte und Bündnisse vorbereitet oder [[ausgeschlossen]] werden können. Völlig belanglose Mitteilungen haben den Zweck, sich nicht zu vergleichen, also nicht zu [[konkurrieren]], sondern sich als gleicher Mensch unter Gleichen zu ''outen'', gleiche [[Gewohnheiten]] und Vorlieben darzustellen, die sich über die [[Medien]] oder [[Veranstaltungen]] einer [[Eventkultur]] auch als eine [[verselbständigte]] [[Gefühlsmasse]] bewegen..


Zu einem [[Massengefühl]] wird diese [[Gefühlsmasse]], die in der Vergemeinaschaftung ([[Verallgemeinerung]]) selbst einen Sinn für den Einzelnen findet, sich als [[Masse]] selbst bestärkt, die sich durch ihre Inhaltsoligkeit als das empfinden lässt, wovon der einzelne Mensch ausgeschlossen ist und sich deshalb durch die objektive [[Gleichgültigkeit]] seiner [[Selbstwahrnehmung]] in einem [[abstrakt allgemeinen]] [[Selbstgefühl]] für jeden [[Einzelnen]] auch finden lässt (siehe hierzu auch [[Kult]]). Das [[Massengefühl]] setzt sich zusammen aus aus einem [[>massenhaft]] ausgeschlosenen [[Selbstgefühl]], das durch seine [[Dichte]] (z.B. bei Massenveranstaltungn) sich im [[Gefühl]] von einer [[objektiven]] [[Masse]] auch [[subjektiv]] sich als [[Masse]] auflädt, sich daher durch entsprechenden [[Idole]] auch leicht [[fanatisiern]] lässt.
Zu einem [[Massengefühl]] wird diese [[Gefühlsmasse]], die in der Vergemeinaschaftung ([[Verallgemeinerung]]) selbst einen Sinn für den Einzelnen findet, sich als [[Masse]] selbst bestärkt, die sich durch ihre Inhaltsoligkeit als das empfinden lässt, wovon der einzelne Mensch ausgeschlossen ist und sich deshalb durch die objektive [[Gleichgültigkeit]] seiner [[Selbstwahrnehmung]] in einem [[abstrakt allgemeinen]] [[Selbstgefühl]] für jeden [[Einzelnen]] auch finden lässt (siehe hierzu auch [[Kult]]). Das [[Massengefühl]] setzt sich zusammen aus aus einem [[>massenhaft]] ausgeschlosenen [[Selbstgefühl]], das durch seine [[Dichte]] (z.B. bei Massenveranstaltungn) sich im [[Gefühl]] von einer [[objektiven]] [[Masse]] auch [[subjektiv]] sich als [[Masse]] auflädt, sich daher durch entsprechenden [[Idole]] auch leicht [[fanatisiern]] lässt.

Aktuelle Version vom 4. November 2025, 19:49 Uhr

Wir sind hier und wir sind laut weil ihr uns die Zukunft klaut! (Fridays for Future)

Der nötige Übergang zum Erwachsensein der privaten Persönlichkeit des bürgerlichen Subjekts ist die zur Identitätsbildung von Jugendlichen unter Ihresgleichen, die so genannte Pubertät. Die kann sich nur gesellschaftlich zwischen den Generationen entwickeln (siehe auch Dazwischensein), als Generation der Jugend, die zu sich selbst kommen und finden muss. Die jugendliche Empfindung ist von daher gänzlich anders als die mit ihren zwischenmenschlichen Verhältnssen verwachsene Kultur, die Kultur der Erwachsenen. So auch ihre Gefühle für einander.

Jugend muss vor allem die Wahrheit ihrer Enttäuschungen darstellen und leben und damit eine gesellschaftliche Täuschung (siehe Heile Welt) zu Ende führen, durch welche die Älteren existieren (siehe Existenzwert). Dazu gehört als erstes, dass sie sich deren erzieherischen Ansprüchen entziehen, dass sie sich allen erzieherischen Beziehungen entgegenstellen, um die Grundlagen eigenen Seins, der eigenen Generation im Dasein ihrer Lebenswelten zu erkennen.

Als Kind waren sie noch Platzhalter für glückliche Lebensvorstellungen, die sie schon im Dasein ihrer Familien mehr oder weniger zu befriedigen hatten. Im Erwachsenwerden müssen sie aber begreifen, dass dieses Glück aus bloßen Vorstellungen und Versprechungen bestand, in deren Schuld sie standen und nun tatsächlich schuldig an ihrem Leben werden können, wenn sie diese nicht durch eigene Leistungen einlösen, wenn sie sich nicht in das paternalistische Verhältnis eines feudalkapitalistischen Staatswesens einfügen wollen, wenn sie nicht bereit sich, ein ungeheuerliches Schuldgeldsystem zu tragen und sich der substanzlosigkeit des Lebens seiner Gläubiger und deren Versagungen und Versagen beugen wollen. Wer sich aus der Klasse der Schuldner (siehe Klassengegensatz), aus der Fremdbestimmung solcher Lebensverpflichtungen widersetzt, wer sein Leben gegen die Lebensverpflichtungen einer anachronistischen Welt aneignen will, der kann seine Kraft nur aus eigenen Beziehungen, aus den Verhältnissen seiner eigenen Kultur schöpfen um mächtigen Repräsentationen und Repräsentanten (siehe repräsentative Demokratie) einer staatlich sanktionierten Kultur zu überwinden (siehe auch Staatskultur).

Die Menschen machen ihre eigene Geschichte, aber sie machen sie nicht aus freien Stücken, nicht unter selbstgewählten, sondern unter unmittelbar vorgefundenen, gegebenen und überlieferten Umständen. Die Tradition der toten Geschlechter lastet wie ein Alp auf den Gehirnen der Lebenden. Und wenn sie eben damit beschäftigt scheinen, sich und die Dinge umzuwälzen, noch nicht Dagewesenes zu schaffen, gerade in solchen Epochen revolutionärer Krise beschwören sie ängstlich die Geister der Vergangenheit zu ihrem Dienste herauf, entlehnen ihnen Namen, Schlachtparole, Kostüm, um in dieser altehrwürdigen Verkleidung und mit dieser erborgten Sprache die neuen Weltgeschichtsszene aufzuführen. Die soziale Revolution (…) kann ihre Poesie nicht aus der Vergangenheit schöpfen, sondern nur aus der Zukunft. Sie kann nicht mit sich selbst beginnen, bevor sie allen Aberglauben an die Vergangenheit abgestreift hat. Die früheren Revolutionen bedurften der weltgeschichtlichen Rückerinnerung um sich über ihren eigenen Inhalt zu betäuben. Die Revolution (…) muss die Toten begraben lassen, um bei ihrem eigenen Inhalt anzukommen. (MEW 8, Seite 115)

Jugendkultur unterscheidet sich von der allgemein vorherrschenden bürgerlichen Kultur durch ihre unmittelbaren Verhältnisse zu sich und ihrer Gegenwart, zur Vergegenwärtigung von Sinn, den sie in den zwischenmenschlichen Verhältnissen der eigenen Generation finden will. Von daher findet in den Jugendkulturen vor allem Kulturarbeit statt, die sich zwischen Kritik und Vorgriff, zwischen Subkultur und Avantgardismus bewegt. Alles was Sinnbildung ausmacht - besonders die zwischenmenschlichen Elemente der Liebe und Ästhetik - wird darin unentwegt befragt und veranstaltet.

In der Jugendkultur stellen sich die Mittel und Möglichkeiten der Gegenwart einer Gesellschaft unmittelbar dar, besonderss was darin zwischenmenschlich gebildet werden kann und welches Bedürfnis nach Integration in die eigene Generation in der Ablösung von der Elterngeneration hierbei vorherrschend ist. Derzeit ist das Bedürfnis kennzeichend, vor allem in eigene Gewohnheiten des Alltags zu bilden, sich im Internet z.B. auf Youtube oder Facebook so zu zeigen, dass im Hier und Jetzt Kontakte und Bündnisse vorbereitet oder ausgeschlossen werden können. Völlig belanglose Mitteilungen haben den Zweck, sich nicht zu vergleichen, also nicht zu konkurrieren, sondern sich als gleicher Mensch unter Gleichen zu outen, gleiche Gewohnheiten und Vorlieben darzustellen, die sich über die Medien oder Veranstaltungen einer Eventkultur auch als eine verselbständigte Gefühlsmasse bewegen..

Zu einem Massengefühl wird diese Gefühlsmasse, die in der Vergemeinaschaftung (Verallgemeinerung) selbst einen Sinn für den Einzelnen findet, sich als Masse selbst bestärkt, die sich durch ihre Inhaltsoligkeit als das empfinden lässt, wovon der einzelne Mensch ausgeschlossen ist und sich deshalb durch die objektive Gleichgültigkeit seiner Selbstwahrnehmung in einem abstrakt allgemeinen Selbstgefühl für jeden Einzelnen auch finden lässt (siehe hierzu auch Kult). Das Massengefühl setzt sich zusammen aus aus einem [[>massenhaft]] ausgeschlosenen Selbstgefühl, das durch seine Dichte (z.B. bei Massenveranstaltungn) sich im Gefühl von einer objektiven Masse auch subjektiv sich als Masse auflädt, sich daher durch entsprechenden Idole auch leicht fanatisiern lässt.

Kulturarbeit ist wesentlich die Arbeit am sinnlichen und geistigen Lebenszusammenhang der Menschen, wie er für sich und jenseits der Gebrauchsgüter ist. Für die Jugend ist sie der Erzeugungsakt eines Kultursubjekts, ihr Produkt kulturelle Subjektivität. Sie ist letztlich die Arbeit, die unmittelbar subjektiv ist und in der Abtrennung vom objektiven Lebenszusammenhang sich in selber Getrenntheit reflektiert, sich als Leben erkennen und verwirklichen muss, das an seiner Gegenstandslosigkeit leidet. Sie ist Erkenntnistätigkeit in allen Formen und Gestaltungen zwischenmenschlicher Verhältnisse: Geschlechtsarbeit, Beziehungsarbeit, Gestaltungsarbeit, Veranstaltungsarbeit, Medienarbeit usw.. Darin geht es nicht um die Form von Kommuniklation, Beziehung, Gestaltung usw. sondern um ihren Sinn. Jede Frau, jeder Mann, jedes Kind ist davon betroffen, steht in gleicher Weise vor den Gewalten, die sie in der Begütigung der Wahrnehmung wahrhaben und Objekte von dem sind, was an ihnen damit wahrgemacht wird.

In der Kulturarbeit wird menschliche Bezogenheit herausgestellt und darin gegen die Isolation gearbeitet, welche allgemeines Kulturinteresse der Hochkultur ist, die sich als Absicht darin durchsetzt, dass Kulturangebote ihre Konsumenten (Kulturkonsum) beieindrucken (Eindruck) und sich Kraft ihrer Täuschung durch die Allgemeinheit öffentlicher Wahrnehmung menschlichem Lebensausdruck entgegenstellen, ihn nutzen und als seelisches Allgemeingut verwerten. Diese Verwertung von Wahrnehmung und Selbstwahrnehmung ist zugleich ihre Entleibung, die sich als Körperkult ausbreitet und sich in vielfältiger Gestalt von ästhetischem Willen als allgemeine gesellschaftliche Existenz abstrakt menschlicher Sinnlichkeit über den Menschen hält und erhält und erweitert (siehe hierzu auch Kult).

Konkreter besteht Kulturarbeit als Beziehungsarbeit gegen die Beeindruckung der Liebe, in der Verarbeitung von menschlichen Beziehnungen (z.B. durch Literatur, bildhafte Gestaltung, Musik usw.), in der Herstellung von Ereignissen für zwischenmenschliche Erfahrung (Ereignisproduktion) und Bearbeitung seelischer und sozialer Not in zwischenmenschlichen Verhältnissen. Diese Arbeit ist die Erkenntnisleistung, welche Zusammenhänge zwischen den Menschen verwirklicht, hervorbringt, verändert, verdichtet oder bestätigt, wie sie sich sowohl in ihren Empfindungen, wie auch in ihren Gefühlen bewegen. Sie vollzieht in zwischenmenschlichen Beziehungen menschliche Erkenntnis, die sich auch wiederum in ihrer Wahrnehmung und Selbstwahrnehmung zurück vermittelt. Sie ist die Heraussetzung und Erneuerung menschlicher Erkenntnis in der bürgerlichen Kultur, die den Menschen in seiner Gesamtheit erkennbar erhält und menschliche Erkenntnisse entwickelt, welche bürgerliche Kultur bekämpft und darin aufhebt, dass sie zur Erkenntnis des weltweiten Kapitalismus als Barbarei fder Menschheit wird. Solche Erkenntnis bliebe gebrochen, wenn sie in den Wahrnehmungen, die Menschen von einander und unter sich in dieser Kultur, also in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen haben (siehe Logik der Kultur), nicht umsetzen zu einem Bewusstsein der Notwendigkeit, alle Beziehungen der Menschen auf dieser Welt zu dem Reichtum zu bringen, der in fremder Hand in der Form von Geld und Kapital gegeben ist. Dies verlangt den Kampf gegen die Kulturverhältnisse innerhalb des Kapitals der reichen Nationen wie die Herstellung weltweiter Verbindung im Kampf gegen das Kapital überhaupt. Dieser kann natürlich auch nur geführt werden, wenn der Sinn und Inhalt der Gesellschaften als gegenständliche Beziehung der Menschen zum Tragen kommt. Hierbei müssen also auch die Verhältnisse hergestellt werden, die schon jetzt für die Menschen gegeben sind, wenn sie sich auf ihr wesentliches Leben besinnen und dessen fremdbestimmte Form abstreifen (siehe internationale Kommunalwirtschaft).