Ontologie
"Das wirkliche Geschehen in der Zeit ist der psychologische Akt, durch den wir sie denken, und zwar ist dies ein realer Vorfall, eine tats�chliche Ver�nderung in der Abfolge der Augenblicke. Unser Wissen oder Nichtwissen von ihnen ist das, was strenggenommen eine Geschichte hat. Gerade dies aber ist als Tatsache geheimnisvoll und beunruhigend, da es geschehen kann, da� wir mit einem unserer Gedanken, der nur transitorische, fl�chtige Wirklichkeit innerhalb einer im h�chsten Grade fl�chtigen Welt besitzt, etwas andauernd Best�ndiges und �berzeitliches zu fassen bekommen." Jos� Ortega y Gasset, Was ist Philosophie?
Ontologie besagt eine Logik des Seins, die allem Dasein vorausgesetzt sein soll. und wodurch "etwas andauernd Beständiges und Überzeitliches zu fassen" wäre (José Ortega y Gasset). Nach Hegel wäre es die Idee des Weltgeistes, nach Heidegger der Sinn des Seins. (siehe Fundamentalontologie).Ontologie will die Wesenslehre eines logischen Determinismus sein, welcher der Gegenwart ihren Daseinsgrund verleiht, ist also notwendig konservativ und sesentlich reaktionär (siehe reaktionäres Bewustsein).
Die Erkenntnistheorien unterscheiden sich in ihrem Erklärungsbedürfnis durch ihr Lebensverständnis in ihrer Beziehung auf das geschichtliche Dasein. Ontologie ist eine Seinslogik oder "Seinslehre", die von einer in allem Sein schon vorausgesetzten Zweiheit ausgeht, die eine Bestrebung ihrer Vereinigung als Antrieb ihrer Verwirklichung schon als logischen Grund aller Geschichte voraussetzt (siehe Logik), sich also nicht aus einer geschichtlichen Entzweiung erklären lässt (siehe Dialektik), sondern dieser zuvorkommt, indem sie sich um deren Einheit besorgt und ihre seinslogischen Notwendigkeiten aus einem damit behaupteten Wesen bezieht. Es sind demnach die aller Erfahrung schon vorausgesetzten Gegensätze einer abstrakten Wesenslogik, die auf ihre Einheit spekuliert, bzw. als gedankliche Einheit (siehe hierzu Gedankenabstraktion) vorgestellt wird, die sie als Trieb der Geschichte, als Idee ihre Verwirklichung ersucht. Diese Seinsnotwendigkeit lässt sich daher auch nicht aus den gegebenen Widersprüchen des Daseins erklären und es muss auch nicht hiernach gehandelt werden (siehe hierzu auch Praxis), denn sie kann nur die Logik einer objektiv determinierten Notwendigkeit folgen, die wie eine ewige Naturbestimmung aller Subjektivität deren Selbstvergegenwärtigung bestimmt und als diese auch begriffen sein soll und woraus sich alle Lebenswerte und deren Lebenspflichtigkeiten ableiten lassen (siehe hierzu auch Ideologie).
Seit Platon hat Philosophie die Logik eines Werdens aus einer überhistorischen Begründung des Seins mit einer übergeschichtlichen und also auch übermenschlichen Substanz zu bestimmen versucht. Ontologisch begriffene Gründe sind keine sinnlich existenten Widersinnigkeiten, sondern alles Sein schon bestimmende Gegensätze, die nach einer seinslogischen Einheit streben - z.B. von Körper und Geist (siehe auch Leben), Sein und Zeit (siehe auch Fundamentalontologie), Idee und Wirklichkeit (siehe auch Idealismus), Mensch und Natur (siehe auch Dialektischer Materialismus), Bedürfnis und Arbeit (siehe auch reaktionärer Marxismus), Wesen und Erscheinung (siehe auch Widerspiegelungstheorie), Lust und Realität (siehe auch Psychoanalyse), Sache und Mensch (siehe auch Aufklärung), Subjekt und Objekt (siehe auch Konstruktivismus),Natur und Kultur usw. Dementsprechend wäre die Geschichte selbst nur die Erscheinungsweise eines logischen Seins, also selbst jenseits des wirklichen Werdens schon begründet, substanziell letztlich einer logischen Idee zufolge, die sich im Dasein aufführt und erfüllt (siehe auch Georg Wilhelm Friedrich Hegel).
Hiergegen hatte Karl Marx den historischen Materialismus begründet (siehe hierzu auch die Feuerbachthesen), der die Geschichte als menschliche Lebenspraxis selbst als Basis allen Seins und Werdens begreift, als Praxis der menschlichen Natur, dem Selbsterzeugungsprozess der Natur im und durch den Menschen, die er zugleich als die Naturgeschichte seiner Kultur reflektieren kann. Denn Kultur ist das geschichtlich entwickelte Dasein des Gattungswesens. das nicht ontologisch als ewige Seinsbestimmung, sondern als Lebensform der geschichtlichen Entwicklung im Lebensprozess der menschlichen Gesellschaften anzusehen ist.
Daher kann Geschichte zwar auch eine Stetigkeit aufweisen, die ihre natürliche Substanz ausmacht; aber die "Lokomotiven der Geschichte waren stets die Revolutionen" (Marx), die sie verändert und über ihre bisherige Natur hinausgegriffen haben (siehe auch Naturmacht), weil die entwickelten Inhalte über ihre Form hinausgewachsen sind und in eine andere Epoche übergehen könnten.
Ontologie ist ein Begriff der Philosophie (erstmals 1613 verwendet Goclenius, 1656 von Clauberg), mit welchem eine eigenst�ndige "Lehre vom Sein im allgemeinen" eingegrenzt wird als "Logik des Begriffs des Seins" (Philosophisches W�rterbuch von Georg Klaus und Manfred Buhr). Als "Lehre vom Sein als solchem" (N. Hartmann) erscheint sie wie das Kernst�ck der Philosophie, welches G. Jakoby dahin relativiert hat, dass Ontologie die Lehre von "dem Seienden unter dem Gesichtspunkt des Seins" sei. F�r ihn war sie schlie�lich die "Lehre von dem unabh�ngig von dem erkennenden Bewusstsein an sich Bestehenden �berhaupt", also letztlich eine moderne Metaphysik, die sowohl mit der Vernunftbestimmung von Kant korrespondiert ("synthetische Apperzeption a priori"), als sie auch in der Wesenslogik bei Hegel definitiv enthalten ist als "Lehre von den abstrakten Bestimmungen des Wesens" (Enzyklopädie � 33). Durch Heidegger schlie�lich wurde das Sein selbst zur abgetrennten Wesenheit, zur Fundamentalontologie einer weltgeistigen Logik (Identit�t von Logos und Sein), die sich dem Dasein nur [[erschlie�en]], nicht aber darin beweisen lasse, und daher nur als Erleuchtung, als "Lichtung" in der Finsternis des Seienden hervorscheinen k�nne (siehe [[Ph�nomenologie]]).
Auch die Fundamentalontologie bleibt eine Ontologie, die auf der wesenslogischen Behauptung einer Logik des Seins an sich und durch sich gegründet ist, also der Behauptung, dass es eine Logik im Einzelnen schon g�be, die allem Sein (also auch jedem bestimmten Sein) inne und also allem, was ist, als dessen prinzipielle Allgemeinheit vorausgesetzt ist. Jede Geschichte soll somit aus der Seinslogik heraus selbst allgemein und absolut als Sinn des Seins begr�ndet sein, jede einzelne Geschichte als relatives Sein einer absoluten Geschichte (vergl. hierzu auch den Triebbegriff), geworden aus ihr als Genealogie von ihr. Gedanklich wird hierdurch das Sein als Seinsbestimmung genommen, also als affirmierte Gegebenheit des Seienden, auf sich selbst durch seine [[Idealit�t]], auf seiner Gedankenabstraktion gegründet. Nicht was ist, wird einer Analyse seiner Bestimmungen und Bestimmtheiten unterzogen und diese als Grund der Wirklichkeit, als [[Verh�ltnis]] von Ursache und Wirkung erkannt, sondern was diese als Bestimmungen des Seins und seiner Logik offenbaren, macht Ontologie aus. Bestimmungen des Wirklichen werden so zu einer unendlichen Bestimmung des Seins wie des Bewusstseins, bzw. zum Begriff einer unendlichen Notwendigkeit, zur Unendlichkeit einer Lebensnot, Ausdruck eines Lebenskampfs.
Doch diese Notwendigkeit besteht nicht absolut, auch wenn es scheinbar absolute Grundlagen der Lebensverhältnisse gibt, z.B. als Verhältnis von Energie und Masse, wie es in der Relativitätstheorie von Albert Einstein nachgewiesen wurde. Solche Verhältnisse beschreiben aber nur schon vorhandene Beziehungen und sind nicht ihr Grund, können also keine Abstammung von Grund und Folge her erschließen, aus der auch eine bestimmte Geschichte, ein bestimmtes Verhältnis von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu beurteilen wäre. Die Evolution der Natur ist daher auch nur ein Nachvollzug ihrer Entstehung, kann aber nicht einen Begriff ihrer Geschichte, ihres Werdens und Vergehens formulieren.
Es gibt keine Bestimmung des Seins und kein hiervon abh�ngiges Bewusstsein, denn indem wir sind, k�nnen wir nichts anderes sein, - also auch nicht bestimmt sein. Es gibt aber auch kein vom menschlichen Bewusstsein unabh�ngiges Sein an sich, das wie ein ontologischer Grund in der Geschichte sich gleich bliebe, etwa als Trieb oder Naturzweck oder �hnliches. Dennoch ist Ontologie letztlich die Vierklausulierung der Natur, also dessen, was in uns wesentlich ist, unbegreifbare Substanz, die aber nichts in uns bestimmen kann, weil wir selbst nat�rlich sind, nat�rliche Triebe selbst vollziehen, ohne dass sich hierf�r unser Sein anders bestimmen w�rde als durch uns selbst.
Geschichte ist immer seiend, auch wenn sie sich �ndert. Sie hat kein Sein, was ihr au�er der Lebenswirklichkeit der Menschen verbliebe. Darin ist Geschichte auch als Naturgeschichte enthalten, Empfindung auch als Naturempfindung. Geschichte selbst ist Sein und Seiend (siehe Historischer Materialismus), auch wenn sich das Seiende durchaus hiervon unterscheiden kann und nach Ver�nderung, nach einem Zur�ckkommen des Menschen auf ein erneuertes Sein verlangt (siehe Revolution).
Die allgemeinste Formulierung von Ontologie ist Hegels "Wissenschaft der Logik", ein Werk, in welchem das Sein in die Geschichte als das Werden des Begriffs dadurch eintritt, dass es sich unmittelbar sich selbst entgegensetzt, sich nichtig setzt als anderes, weil das Anderssein ein logisches Implikat des Seins (nicht des Soseins) sei. Die Logik in ihrer vollkommenen Substanzlosigkeit ist als h�chste Abstraktion von Geschichte f�r Hegel nicht Gedankenreflexion, sondern f�r sich und ausschlie�liche Gedankenabstraktion, Ideal festgehalten als Idee des Seins, als Geist, der wie ein Gott in die Geschichte tritt, darin sich verwirklicht, ihr vorausgesetzt und in ihr zu sich kommend. Die Reflexion vollzieht sich nach Hegel selbst als Verstofflichung geistig bestimmter Geschichte, als ihr Geist und Weltgeist, der alle Bestimmungen ihres Werdens ausmacht. Die Menschen k�nnen dies nur kommentieren und interpretieren, aber was sie ausmacht, ist alleine die [[Subjektivit�t]] des objektiven Geistes, sie verk�rpern ihn und dr�cken ihn in der Vernunft ihrer T�tigkeiten aus. Das ist Ontologie in Hochform.
Dieser Auffassung hat vor allem Karl Marx darin widersprochen, dass die Reflexion nicht dem Menschen vorausgesetzt ist, sondern er sich selbst in ihr begreift, ihr inbegriffen ist. Geschichte ist sich selbst evident als menschliche Tat, die sich in ihrem Gegenstand, also in ihrer objektiven Sachlichkeit bewahrheitet, sich in ihrer Sache beweist, darin ihre Wahrheit erweist, ob und wieweit sie Ding oder Unding ist.
Auch Adorno sieht in der Kritik der Ontologie das wesentliche Anliegen einer Kritischen Theorie, da die Seinsbestimmung f�r sich immer eine quasi religi�se Bestimmung ist, ein allem vorausgesetztes Ansich-Sein, das eine "h�here Wahrheit" darstellen soll. Aber auch dessen Umkehrung zum rein begrifflichen Sein betreibt eine Verk�rzung des Denkens zur methodischen Abstraktion, die nur konkret sein will, aber als negative Dialektik auch nur negative Ontologie ist, also ein Moment ontologischen Begreifens - auch wenn er schreibt:
„Kritik an Ontologie will auf keine andere Ontologie hinaus, auch auf keine des Nichtontologischen. Sie setzte sonst ein anderes als das schlechthin Erste; diesmal nicht die absolute Identit�t, Sein, den Begriff, sondern das Nichtidentische, Seiende, die Faktizit�t. Damit hypostasierte sie den Begriff des Nichtidentischen und handelte dem zuwider, was er meint." (Theodor W. Adorno)
Marx geht bei der "Betrachtung der bisherigen Geschichte" davon aus, dass sie eine Logik nur hat, soweit sie selbst noch unaufgel�st, zerteilt ist, aus Teilungen besteht, sich f�r den Menschen noch nicht ganz vollzieht, sondern noch Geschichte von Anteilen (siehe Arbeitsteilung), von getrennten Seinsbestimmungen, von [[Klassengegens�tzen]] und also von [[Klassenk�mpfen]] ist. Damit meint er keine Seinsbestimmung einer notwendigen Form als Klasse (siehe Diktatur des Proletariats), sondern die Bestimmungen einer historischen Form im Seienden: Formbestimmung. Von da ist auch seine meist v�llig falsch verstandene Formulierung �ber das Bewusstsein zu verstehen: "Das Bewusstsein kann nie etwas anderes sein, als das bewusste Sein und das Sein der Menschen ist ihr wirklicher Lebensprozess." (MEW 3. S. 26). Darin ist der Kern des historische Materialismus formuliert. Die Aufhebung der [[widerspr�chlichen]] Lebensbedingungen der Menschen ist nicht seinsbestimmte Notwendigkeit, - sie ist aus den wirklichen Lebensprozessen heraus logisch, wenn sich die Menschen nicht selbst aufheben wollen und also ist sie den Menschen notwendig.
Es ist also keine Naturbestimmung, die ihr Leben determinieren w�rde, sondern die durch die Entwicklung der Menschheit noch unaufgel�ste Natur in der "Menschwerdung der Natur". Wenn er (z.B. in der Einleitung zum Kapital Band 1) schreibt, dass seine Theorie von der Naturgeschichte handelt, so meint er dies, dass die menschliche Natur nur in der Logik ihrer Entfremdung auftritt, das Kapital also selbst als Ausdruck einer Gesellschaft ist, in der sich die Menschen noch notwendig fremd sind. In dieser Gesellschaft wird ihre Natur nur unter der Formbestimmung des Warentauschs ergriffen und in ihrer Verwertbarkeit entfaltet, aber gerade deshalb nicht als ihre Natur verwirklicht. Dies gerade besagt, dass es nicht um die menschliche Natur als solche, als Vorstellung von einem ganzheitlichen Menschsein gehen kann, sondern nur um die Aufhebung eines Undings, einem gesellschaftlichen System der Verwertung menschlicher Lebens�u�erung, welches die Menschen beherrscht (siehe hierzu Logik, auch Negative Dialektik).
Dieser Materialismus ist daher keine Ontologie, sondern eine Logik des Mangels, eine Logik der Notwendigkeit. Sie besteht aus der Unvollst�ndigkeit der menschlichen Sache, die sich in ihrer [[widerspr�chlichen]] Wirklichkeit selbst beweist als unwirkliche Wirklichkeit, als Unding, und die sich als Schmerz der Geschichte zeigt, als Wehe der Menschwerdung, deren Sinn sich durchsetzt, weil jeder Schmerz sich l�sen muss, sich aufheben muss in einem erneuerten Sein. Die sich noch im Begriff befindlichen Menschwerdung der Natur als Nat�rlichkeit des Menschseins, als menschliche Gesellschaft, l�sst sich nur an der bisherigen Geschichte zeigen als Entstehungsgeschichte der menschlichen Sinne, nicht als Seinsbestimmung, sondern als werdendes Sein, als seiender Prozess aus der Naturempfindung hin zur wirklichen Naturm�chtigkeit des Menschen durch seine gesellschaftlichen Natur, welche es ihm erm�glicht hat, den Naturstoff, die Elemente ihrer Materie, Feuer, Luft, Erde, Wasser, Licht, in eine ihm eigene Beziehung zu stellen und hierdurch menschlichen Reichtum zu erzeugen. Darin sieht er den Inbegriff einer Bewegung, nicht als Begriff eines Ziels. Was wird, ist im Gegenw�rtigen sowohl enthalten wie es darin auch beschlossen und entschieden wird, ist wirkliche Geschichte. Diese folgt nicht einer Naturbestimmung, wie es Engels nahelegte, sondern ist der Fortgang einer natürlichen Entwicklung, welche in ihrem Sinn jederzeit und in jedem ihrer Momente begriffen werden kann und also nicht ontisch begriffen ist. Aber hieraus l�sst sich dennoch ein Begriff des Werdens indem herausarbeiten, was die Logik der Formbestimmung gegenw�rtiger Gesellschaftlichkeit ausmacht. Es l�sst sich also formulieren, was menschliches Werden von der Logik der Sachzw�nge unterscheidet, was also in unserer wirklichen Geschichte nicht eigentlich menschlich ist, weil es Verfremdung menschlichen Eigentums ist. So ist z.B. Kommunismus keine Idee, kein Ziel, sondern die wirkliche Bewegung der Geschichte der b�rgerlichen Gesellschaft, das, was sie selbst aus sich hervortreibt, wenn sie nicht in Selbstaufhebung, in Barbarei enden will, was aber von Menschen praktisch verwirklicht werden muss, soll ihre Geschichte auch wirklich menschlich werden..
Die [[b�rgerliche Gesellschaft]] gilt f�r Marx als hochentwickelte Materialisierung einer Menschwerdung, in welcher der Reichtum an Lebensmittel und Produktionsmittel wie auch die Entwicklung der menschlichen Sinne an der Schwelle zu einer wirklich menschlichen Gesellschaftlichkeit stehen, so die Gesellschaftlichkeit der Sachen zu einer Sachlichkeit des Menschseins werde, ihre Mythologisierung (s.a. Religion) abgestreift und menschliche Bed�rfnisse in der Vielfalt des menschlichen Reichtums als deren Eigenheit und [[Eigent�m]]lichkeit begriffen sind: Aufhebung menschlicher Entfremdung und Selbstentfremdung durch Aneignung des gesellschaftlichen Reichtums der Menschen, Aufhebung seiner privaten Form.
Dies verlange eine Abwendung von jeglicher Ontologie, also ein vollst�ndiges Bewusstsein des Menschen �ber die eigenen Grundlagen seines Werdens, seiner Natur und seiner Arbeit - nicht, weil er an sich Natur oder an sich Arbeiter w�re, sondern weil ihm die Natur seiner Arbeit als Material seines Menschseins gegenw�rtig sei, seine Gegenwart ist. Dies macht sein Sein und dessen Wahrheit aus.
Es gibt zwar keine Wahrheit des Seins, aber es gibt eine Wahrheit der Erkenntnis darin. Wahrheit ist die Einheit der Erkenntnis im Sein mit ihrem Gegenstand. In Wahrheit ist alles eins. Das Unwahre gibt es nicht (siehe Kritik an Adorno).Das Resultat der Erkenntnis ist das bewusste Sein als Bewusstsein. Dies ist damit das Wissen um die Natur des Menschseins wie auch um die Menschlichkeit der Natur in der geschichtlichen Menschwerdung des Menschen.
Diese Auffassung wurde mit historischem Materialismus bezeichnet. Sie steht jeglicher Ontologie diametral entgegen. Die Dialektik dieser Auffassung gr�ndet nicht auf der Logik des Seins, sondern auf der Geschichtlichkeit der Materie, also auf der Gewordenheit von Dingen, auf dem Prozess, in welchem sie ihre Wirklichkeit gewinnen, auf einem Ding, was also Unding ist, Sache, die einerseits schon ist, aber andererseits noch geschichtliche Taten erfordert, um wirklich menschliche Sache zu sein. Die Kritik jeglicher Ontologie ist hierf�r Voraussetzung. Das impliziert vor allem die Kritik von Politik und Ideologie �berhaupt, welche die sachlichen und geistigen Abstraktionen unterhalten (s.a. Realabstraktion, Gedankenabstraktion).