Weltgeld

Aus kulturkritik

"Als der absolut sichre, ganz von meiner Individualität unabhängige Reichtum [des Geldes], ist es zugleich als das mir ganz äußerliche, das absolut unsichre, das durch jeden Zufall von mir getrennt werden kann. Ebenso die ganz widersprechenden Bestimmungen desselben als Maß, Zirkulationsmittel, und Geld als solches. Endlich in der letzten Bestimmung widerspricht es sich noch, weil es den Wert als solchen repräsentieren soll; in der Tat aber nur ein identisches Quantum von veränderlichem Wert repräsentiert." (MEW 42, S. 160)

Das Weltgeld ist ein von aller Realwirtschaft herausgesetzter Wertmaßstab (siehe Maß der Werte), der als Währung der internationalen Wirtschaft so gilt, wie sie sich aus der Konkurrenz der nationalen Währungen ergibt, Es ist hierdurch ein internationales Wertmaß, das ohne jede realwirtschaftliche Deckung verfügt und im Wesentlichen über Eigentumstitel, besonders als Wertform von Zahlungsverpflichtungen (z.B. Wertpapiere, Lizenzen und Gebühren für Miete, Sozialvorsorge und Steuern) über die Wertrealisierung der Währungen verfügt.

In der Realwirtschaft hatte sich nach Marx die Substanz des Mehrwerts aus dem natürlichen Vermögen eines Grundbesitzes ergeben, so dass z.B. das Gefälle eines Gewässers oder die Bodenqualität eines Grundstücks Etraprofite durch seine Idustrialisierung ermöglichen und einen Mehrwert aus dem Besitz eines natürlichen Vermögens neben der Anwendung der menschlichen Arbeitskraft materialisieren könne, wodurch der Wert der Arbeit besonders nutzbar für eine besondere Verwertung durch deren räumliche Existenz unmittelbar als Verkehrswert eines politischen Lebensraums in die Kapitalverwertung eingehen konnte. Mit der Globalisierung des Geldes als Weltgeld über das Finanzkapitals reduzierten sich die realwirtschaftlichen Existenzbedingungen der produktiven Arbeit auf die rein politische Verwertbarkeit des Raumes, wie er zu einer bestimmten Zeit in bestimmten Lebensverhältnissen für die Verwertung von fiktivem Kaptal als bloßer Existenzwert nutzbar wurde und von daher schon durch die Spekulation auf Eigentumstitel (z.B. Lizenzen, Mieten und Gebühren) dem Wert einer realwirtschaftlichen Arbeit allein schon über die Preisbildungen mit den Nutzungsrechten von Eigentumstitel im Derivatenhandel und Terminhandel entzogen werden und hierdurch existenzialle Macht über alle Lebensverhältnisse der Menschen gewinnen konnte.

Dies hat sich im 20.Jahrhundert über ide Globalisierung der Preisgestaltung für Rohstoffe, besonders des Rohöls zugetragen, indem diese nur durch einen Einkauf mit Dollars wertadäquat eingelöst werden konnte. Der so genannte Petrodollar war somit die erste Preisdarstellung einer Zahlungspflicht an die USA, denn wer mit Dollars bezahlen muss um sein Öl zu erstehen, kann das einbezahlte Geld nur über die Wertverhältnisse der USA für sich in einen brauchbaren Gegenstand eintauschen, als wirkliche Sache realisieren, Ein jeder Dollar kann zwar in alle Währungen eingetauscht werden, Als Wert von Gebrauchswerten kann er aber nur realisiert werden, wenn diese auf den Warenmärkten der US-Währungen erstanden werden. Die Deckung des Dollars durch Gold konnte damit durch das Diktat einer besonderen Nationalbewertung des Rohstoffeinkaufs abgelöst werden, die zugleich die Wachstumskrisen der USA durch den überwertigen Abverkauf ihrer Überproduktion in alle Welt gelindert und der Fall der Profitrate gemindert wurde.

Inzwischen wird das Weltgeld vorwiegend im Derivatenhandel und Terminhqndel freigesetzt und wird über die nationalen Werte und Bewertungen hinweg ganz allgemein von einer weltweiten Finanzindustrie betrieben und von den nationalen Realwirschaften abgehoben. In den Wetten auf seine Realisierung trotz realwirtschaftlichen Herkunft wird ein Wertmaß der Spekulation vorgegeben, das die Existenzverwertung non Natur und Mensch beherrscht und über die Aktienmärkte des Kredithandels durchgesetzt, weil sich in der Preisbildung alle Währungen bewähren und ermächtigen müssen. Jeder Wert ist also nur so dauerhaft wie die Spekulation auf ihn. Er wird also im Maßstab der nationalen Handelsbilanzen, in denen sich die Preis einer jeden Währung verhält, also deren Kaufvermittlung durch ein internationales Kaufmittel als Wertmaß (siehe Maß der Werte) bestimmt und betrieben, das zugleich den nationalen Maßstab der Preise einer wertidentischen Weltwährung geltend macht. Über das Weltgeld als allgemeines Kaufmittel für den Einkauf aller Waren auf allen Märkten (einschließlich dess Geldes wird von einem internationale bewerteten Geld zum Wertmaß (siehe Maß der Werte) aller Existenzen, als Existenzwert aller Eigentumstitel herausstellt, der sich über die zirkulierende Wertmasse einer Währung auf die Lebenswelt aller Bevölkerungen und ihren Lebensmitteln bezieht und hierüber die Ausbeutung ihres Lebensstandards betreibt.

Dieses Geld wird über den internationalen Kredithandel zum Maßstab der nationalen Preisbildungen, in denen sich die Konkurrenz der Währungen weltweit durchsetzt und über die nationale Finanzpolitik die national zirkulierene Geldmasse bestimmt. Je größer die umlaufende Geldmenge einer Währung ist, desto intensiver ist die Konkurrenz der national bestimmten Preise, desto billiger müssen sie werden und desto ärmer wird zugleich der Durchschnitt der Bevölkerung, die mit ihrer Arbeit nach wie vor den entspreechenden Mehrwert schaffen muss. Allerdings hat dies die Folge, dass sich das Verhältnis von Werterzeugung und Preibildung umgekehrt. Über den Preis der Nutzung von Eigentumstitel als Mittel der Existenzen wird ein Existenzwert im Nachhionein realisiert - auch wenn der nicht mehr aus dem Arbeitsprozess durch die unmittelbare Ausbeutung der Arbeitskraft bezogen, sondern aus den Eigentumstitel als Kosten für das Leben schlechthin, durch die Mehrarbeit einer dadurch entwerteten, also letztlich auch unbezahlten Arbeit hierfür abgerungen wird. Das internationale Finanzkapital ist daher das Medium, durch welche die Entwertung der Arbeit und damit der ganzen Realwirtschaft trotz deren intensivierten Produktivität betrieben wird. Die Preise bestiommen sich dann schließlich aus der Existenzmacht, aus der politischen Gewalt eines Schuldgeldsystems, durch das sich der Existenzwert der nationalen Kapitale verhält und zugleich den internationalen Bewertungen der Spekulation auf Eigentumstitel unterliegt. Mit der Verschuldung der Nationalstaaten wird die Macht der Finanzakapitale fortgebildet und über eine weltweite Austeritätspolitik der Weltbank betrieben und eingetrieben.

In der Marktwirtschaft richtet sich die Arbeit und ihre Struktur (siehe auch Arbeitsstruktur) ökonomisch nach den Notwendigkeiten der Märkte eines politisch umschriebenen Lebensraums der Zirkulation von Arbeit und Lebensmittel, wie sich diese in der Konkurrenz der Nationalstaaten in ihrer Zirkulationszeit abgrenzen und ausweitern - also regulieren lässt (siehe hierzu auch Neoliberalismus). Daran orientieren sich die Spekulationen des fiktiven Kapitals eines Schuldgeldsystems, das sich im wesentlichen über den Terminhandel mit den Derivaten aus der konkurrierenden Preisbildung von Eigentumstitel bestimmt (siehe Derivatenhadel). Der Arbeitsprozess wird hierbei in seiner Funktion einer internationale Mehrwertproduktion unterworfen, woraus sich entscheidet, in wieweit eine Arbeit zur Erzielung einer Bereicherung des Weltgeldes als Mehrwerts im Devsenhandel funktional ist.

Von daher hat sich die Mehrwertproduktion aus ihrem unmittelbaren Lebensraum herausgesetzt und vergegenwärtigt ihren Nutzen und Sinn nurmehr in Geldform als internationale Wertgröße der Devisen über die Produktpreise im Terminhandel. Der Wert des Weltgeldes verwirklicht sich daher inzwischen international über die Konkurrenz der Nationalstaaten als Existenzwertihrer Währungen und deren Preise.

Jedes Geldbestimmt sich aus dem Verhältnis von Bewertungen und Preisen. in denen ihr wirklicher Wert sich bewahrheiten sollte, das Maß der Werte sich zugleich als Maßstab der Preise bewähren müsste. Doch diese Idealvorstellung kann in der kapitalistischen Gesellschaft nicht wirklich wahr werden, weil die Entwicklung der Produktivkräfte, das Wirtschaftswachstum, sich nicht im Wertwachstum des Geldvermögens adäquat darstellen kann (siehe hierzu den Fall der Profitrate). Auf den Finanzmärkten sellt sich der Geldwertdeshalb nur spekulativ dar als Verhältnis von Kreditierungen in Beziehung auf das Potential der produktiven Existenzen (sieheproduktive Arbeit), der Ressourcen des Verwertungsprozesses, der Bodenschätze, Investitionen, Infrastrukturen (siehe konstantes Kapital) und der Existenzerhaltung der Arbeitskräfte.(siehe variables Kapital). Von daher bewegt sich der Geldwert des Weltgeldes wie eine Kreditversicherung auf die Verwertung eines Schuldgeldsystems und den Kosten der Geldbeschaffung, den Preisen der Zinsen und Gebühren der Verwertungsagenturen und dem Wert der Existenzen, den sie im Handel mit Wertpapieren, mit Devisen und Derivaten verhandeln.

Schuldgeldsystem ist ein System von Zahlungspflichtigkeiten, die den Geldumlauf eines fiktiven Kapitals decken sollen (siehe auch Giralgeldschöpfung), die also Schuldner erzeugen und bedienen müssen, um Geld als Gläubigermacht durch Austeritätspolitik in Wert zu halten und einen Mehrwert aus einem Kreditwesen im Derivatenhandel und der Preisbildung einzunehem. Es ist die Form einer Nagativverwertungüber Eigentumstitel (z.B. Wertpapiere, Immobilien, Grund und Boden), die sich als Finanzsystem aus der Realwirtschaftheraus entwickelt hat und dern Klassengegensatz von Lohnarbeit und Kapital um einen Klassengegensatz von Gläubiger und Schuldner ausgeweitet und hierdurch die Ausbeutung von Mensch und Natur verdoppelt hat. Während erstrer sich im Produktionsprozess verhält und einen Mehrwert aus dem Mehrprodukt im Warentausch realisiert, verhält sich letztrer im Geldumlauf und realisiert einen Mehrwert durch die Preisbildung einesTerminhandels (siehe hierzu auch Dervatenhandel).

Weltgeld ist die allgemeine Wertform der Existenzwerte, dem Wertverhältnis des fiktiven Kapitals, wie es sich zwischen den Preisen der Obligationen, der Zehlungsversprechen des kreditierten Vermögens auf dem Weltmarkt, dem Tauschwert ihrer Spekulationen auf dem Finanzmarkt ergibt und in den Börsennotationen publiziert wird. In einem geschlossenen Schuldgeldsystem stellt Geld seinen Gebrauchswert der Geldvermehrung dar, der sich wie eine Versicherungssumme, einer Summe von Anleihekäufen handeln lässt. Diese muss allerdings das Verhältnis von der Geldzirkulation und der Warenproduktion darstellen. Es ist eine Spekulation auf unterschiedliche Daseinsweisen ihrer Zeit, die sich im Weltgeld darstellt.

"Die Dauer seines Aufenthalts in der Produktionssphäre bildet seine Produktionszeit, die in der Zirkulationssphäre seine Zirkulations- oder Umlaufszeit. Die Gesamtzeit, worin es seinen Kreislauf beschreibt, ist daher gleich der Summe von Produktionszeit und Umlaufszeit." (MEW 24, S. 124)

Geld ist immer dadurch mächtig, dass es doppelt so viel bewirken kann, wie der Gebrauchswert der Waren, den es eintauscht. Am Verhalten des Geldes hat Marx die doppelte Beziehung als Zahlungsmittel einerseits und Kaufmittel andererseits gezeigt. Weil es sich als beides zugleich verhält, ist es in der Geldzirulation zweimal in Funktion, während jede andere Ware beim "Händewechsel" nur einmal in die Beziehung zu Geld eintritt. Im Warentausch, in der Wechselseitigkeit der Form des Verkaufs als Ware gegen Geld und der Form des Einkaufs als Geld gegen Ware bleibt sich Geld in seinem allgemeinen Wertsein gleich. Es verdoppelt aber durch seine Funktion im Daseinals Kaufmittel in der Preisbildung seiner Tauschwerte als Maß der Werte das Dasein der Wertform des Geldes als Zahlungsmittel für Lebensmittel. Durch deren organische Funktion in der Reproduktion - sowohl der Menschen als auch der Produktionsmittel ihres Lebensstandards - wird die allgemeine Werttform in ihrem allgemeinen Daseins zu einer verallgemeinerten politischen Macht über deren Existenz und Produktivkraft.

Weil das Verhältnis der Produktivkräfte unterschiedlichster Nationalwirtschaften den Wert des Weltgeldes bestimmt, das von der Investition in Geldreserven abhängig ist, die von der Weltbank ausgegeben werden, entsteht ein Verwertungsprozess von Fiktionen, die hierauf spekulieren, die also auf eine Preisbildung spekulieren, die von ihrem realen Verwertungsprozess unabhängig ist. Die realwirtschaftlich bestimmten Preise werden von dem Wert der zirkulierenden Zahlungspflichtigkeiten abhängig. Aber auch hier tritt jede Ware realwirtschaftlich nur einmal hiergegen an und verschwindet zu ihrer Konsumtion vom Markt, während Geld durch die Beständigkeit seiner Funktion als Maßstab der Preise, als reine Wertform auf dem Markt verbleibt - wenn auch nur als allgemeine Wertform, die für sich inhaltslos aber in vielfältiger Beziehung in der Begierde seiner Wertrealisation ist. Die Preisbildung des Weltgeldes globalisiert über den Finanzmarkt das Weltgeld zu einem Weltkapital, zur Wertform aller Existenzen (siehe Existenzwert).

Der bürgerliche Reichtum ist nur in der Geldform gesellschaftlich, in der Anhäufung von individuellen Gebrauchswerten nur als Geldwertnützlich. Beide Bestimmungen der Ware, Gebrauchswert und Tauschwert, werden als Wert und Preis durch die Allgemeinform des Geldes als Wertmaß (siehe Maß der Werte) und Preis (siehe Maßstab der Preise) zusammengehalten (siehe Wertform), die im Kreditwesen sich im Gebrauchswerte des Geldes als Maß und Mittel des Wertwachstums vereinen. Geld verhält sich im Kredit nützlich für den Gläubiger, indem es seine Macht als politische Gewalt eines Zahlungsversprechens durch die wirtschaftliche Ohnmacht des Schuldners begründen, erhalten und vermehren kann. Kapital positioniert sich dabei Geld als ein Zahlungsmittel, das zugleich Kaufmittel ist. Im Kredithandel verhält es sich daher wie dessen Form zu sich als Inhalt, wiewohl deren Herkunft aus zwei völlig getrennten Welten (Produktion und Zirkulation der Waren im Warentausch) kommt. In der Vereinigung verhält sich das Geteilte als Eines in einer verselbständigten Einheit (siehe Dialektik), die sich im Kredithandel durch die allgemeinen Wertform als Gebrauchswert des Geldes, aus Geld mehr Geld zu beziehen weltweit durchsetzt (siehe Globalisierung). Weil sich hierbei die Wertschöpfung schon in der Preisbildung vollzieht (siehe hierzu Derivatenhandel), betreibt der globalisierte Kredithandel des fiktiven Kapitals eine Negativverwertung, die sich gegen die Realwirtschaft verhält und sie aufzehrt. Hierdurch werden alle Waren als Geldwert einer Zahlungspflicht aufeinander über den Wert eines fiktiven Kapitals bezogen und in seiner Nützlichkeit für die Wertrealisierung eines fiktiven Geldwerts verpreist. Als Erscheinung ihres nur fiktiven Wertseins werden sie als reines, wenn auch nur fiktives Kapital gesellschaftlich gültig.

Das Geld der Marktwirtschaft, das sich als Subjekt des Warentauschs zu Kapital entwickelt hat, vermittelt als Kaufmittel der allgemeinen Reproduktion die Formbestimmung der Verwertung (siehe hierzu Wertform) aller gesellschaftlicher Verhältnisse und Lebensbedingungen der Menschen im Kapitalismus. Es bezieht seine Macht aus der Aneignung der Natur ihres Lebens durch das diesen Verhältnissen vorausgesetze Vermögen der gesellschaftlichen Naturmacht ihrer Reichtumsproduktion (z.B. der Produktivkraft der Arbeit und der Arbeitskraft).

Der Kreislauf der Ausbeutung von Mensch und Natur, der im Verhältnis des Geldes im Warentausch begründet worden war, worin die gesellschaftlichen Verhältnisse der Menschen als dingliche Verhältnisse der Sachen erscheint (siehe Warenfetischismus) realisiert sich nun in einem Kapitalfetischismus, der sich überhaupt nur noch in der Geldzirkulation verhält und nicht mehr den Warentausch im Geldwert abbildet, sondern ihn über den Geldwert durch dessen Preisbildung bestimmt. Das war schon mit der Zirkulation des Kapitals angelegt, wird aber nun zu einem Druck auf deren Umlaufgeschwindigkeit, welche durch die Negativverwertung die einzige Beziehung zur Realwirtschaft ist.

"In der Tat aber wird der Wert hier das Subjekt eines Prozesses, worin er unter dem beständigen Wechsel der Formen von Geld und Ware seine Größe selbst verändert, sich als Mehrwert von sich selbst als ursprünglichem Wert abstößt, sich selbst verwertet. Denn die Bewegung, worin er Mehrwert zusetzt, ist seine eigne Bewegung, seine Verwertung also Selbstverwertung. Er hat die okkulte Qualität erhalten, Wert zu setzen, weil er Wert ist. Er wirft lebendige Junge oder legt wenigstens goldne Eier." (MEW 23, S. 169)

Jenseits der Produktion von Waren, also in ihrer Zirkulation auf den Märkten, besteht Geld einerseits als Zahlungsmittel für den, der Geld besitzt, zum anderen als Kaufmittel für den, der damit seine Lebensmittel einkauft. Die Menschen nehmen beim Warentausch alle mal die eine, mal die andere Position ein. In der Greldzirkulation wird das Verhältnis der Mittel nurmehr durch diese selbst bestimmt und daher nur durch ihren existenziellen Unterschied verwertbar. Und der besteht in der unterschiedlichen Zeitdauer ihrer existenten Formen ihres jeweiligen Daseins, der "Dauer seines Aufenthalts in der Produktionssphäre", worin sich "seine Produktionszeit ... in der Zirkulationssphäre seine Zirkulations- oder Umlaufszeit" (MEW 24, S. 124) wie ein reelles Kapital, also als Wertbildner verhält. Ganz gleich, ob das Geld in seinem ursprünglichen EWert fiktiv oder reel ist: Die Umlaufzit des Geldes bestimmt jetzt den Wert der Produktionssphäre, die das zirkulierende Geld verwerten muss.

Im Unterschied der Umlaufzeiten hat Geld nicht nur auf den Warenhandel bezogen, sondern durch die Verhältnisse zu sich selbst völlig unterschiedliche Wertgegenständlichkeit, weil seine Umlaufzeiten und die Produktionszeiten seines Wertes im Gesamtkapital sich gegeneinander verhalten.

"Umlaufszeit und Produktionszeit schließen sich wechselseitig aus. Während seiner Umlaufszeit fungiert das Kapital nicht als produktives Kapital und produziert daher weder Ware noch Mehrwert. Betrachten wir den Kreislauf in der einfachsten Form, so daß der gesamte Kapitalwert jedesmal auf einen Schlag aus der einen Phase in die andre tritt, so ist handgreiflich, daß der Produktionsprozeß unterbrochen ist, also auch die Selbstverwertung des Kapitals, solange seine Umlaufszeit dauert, und daß je nach deren Länge die Erneuerung des Produktionsprozesses rascher oder träger sein wird. ...

Die Expansion und Kontraktion der Umlaufszeit wirkt daher als negative Schranke auf die Kontraktion oder Expansion der Produktionszeit oder des Umfangs, worin ein Kapital von gegebner Größe als produktives Kapital fungiert. Je mehr die Zirkulationsmetamorphosen des Kapitals nur ideell sind, d.h. je mehr die Umlaufszeit = 0 wird oder sich Null nähert, um so mehr fungiert das Kapital, um so größer wird seine Produktivität und Selbstverwertung." (MEW 24, S. 128f).

Objektiv bezieht jedes Geld seinen Wert aus dem "Reich der Notwendigkeit", aus der menschlichen Arbeit (siehe Arbeitswerttheorie), mit dem auf dem Warenmarkt der Preis für eine Ware bezahlt wird, die dem Bedürfnis des Käufers entspricht und der aus dem Konkurrenzverhältnis der Käufer und der Verkäufer bestimmt wird. Am Ende ist es das Reich der Termine, die den Geldumlauf im Fluss halten und damit den Existenzwert des Geldes zu erhalten. Wenn alle aufgewandte Arbeitszeit auch wirklich bezahlt werden könnte, so wäre der Preis der Waren mit ihrem Wert identisch und Geld nur noch Rechengeld, womit Aufwand und Mittel zur Herstellung von Gegenständen des menschlichen Lebens in Beziehung gesetzt wären. Durch die Globalisierung des fiktiven Geldwertes existiert der Wert der menschlichen Arbeit nur noch im politischen Wert, im Existenzwert des Weltgeldes, der wesentlich vom Terminhandel, der Geschwindigkeit des Handels mit Obligationen abhängig ist und die Abhängigkeit der Menschen von ihren nationalen Verwertungsverhältnissen, von der politische Ökonomie ihrer Nationalwirtschaft totalisiert.