Fremdenfeindlichkeit: Unterschied zwischen den Versionen
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Was die [[Selbstbehauptung]] für das [[Selbstgefühl]] bezweckt, betreibt zugleich einen [[Selbstverlust]] auf der Seite der Selbstverwertung seines [[Geltungsstrebens]]: Es kann nicht für sich alleine [[da sein]], weil es keinen [[Sinn]] durch sich selbst finden und [[empfinden]] kann. Es muss sinnlich mächtig werden, ohne sinnliche Macht zu haben; es muss also schon vor seiner Selbstverwirklichung einen Selbstwert darstellen, der erst im Nachhinein durch die Entwirklichung der Lebensäußerungen anderer Menschen eine zwischenmenschliche Macht einnehmen kann, indem er die Mitmenschen in ihrem [[Dazwischensein]] hierfür [[nutzt]] und auch zu vernutzen sucht. Diese Macht entsteht alleine durch die [[Masse]] und [[Dichte]], die ein Selbstgefühl durch den Eindruck auf andere gewinnt und deren Zwecke hierfür zu einem [[narzisstischen]] System der [[Psyche]] zusammenfügt (siehe [[Selbstveredelung]]), worin Eigenes sich nur durch [[fremdes]] in Beziehung setzen kann (siehe hierzu [[Narzissmus]]). | Was die [[Selbstbehauptung]] für das [[Selbstgefühl]] bezweckt, betreibt zugleich einen [[Selbstverlust]] auf der Seite der Selbstverwertung seines [[Geltungsstrebens]]: Es kann nicht für sich alleine [[da sein]], weil es keinen [[Sinn]] durch sich selbst finden und [[empfinden]] kann. Es muss sinnlich mächtig werden, ohne sinnliche Macht zu haben; es muss also schon vor seiner Selbstverwirklichung einen Selbstwert darstellen, der erst im Nachhinein durch die Entwirklichung der Lebensäußerungen anderer Menschen eine zwischenmenschliche Macht einnehmen kann, indem er die Mitmenschen in ihrem [[Dazwischensein]] hierfür [[nutzt]] und auch zu vernutzen sucht. Diese Macht entsteht alleine durch die [[Masse]] und [[Dichte]], die ein Selbstgefühl durch den Eindruck auf andere gewinnt und deren Zwecke hierfür zu einem [[narzisstischen]] System der [[Psyche]] zusammenfügt (siehe [[Selbstveredelung]]), worin Eigenes sich nur durch [[fremdes]] in Beziehung setzen kann (siehe hierzu [[Narzissmus]]). | ||
Fremdenfeindlichkeit entsteht, wo [[Entfremdung]]nicht begriffen ist und alles [[Fremde]] als [[Eigenes]] wahrgenommen wird und sich hiernach auch entsprechend verhalten soll. Sie ist die Grundform einer [[abgetöteten Wahrnehmung]], die ihre [[Lebensangst]] aus allem, was nicht greifbar ist, aus einer unbegriffenen [[Entfremdung]] bezieht. Sie ist das Resultat eines [[Selbstverlustes]], der in sozialen und [[zwischenmenschlichen Verhältnissen]] vergemeinschaftet und in der [[Gemeinschaft]] als [[Eigenes]] in Allem empfunden wird. Sie sucht die [[Masse]] einer verlorenen [[Selbstwahrnehmng]] in einer besonderen Art ihrer Gruppenzugehörigkeit als Maß und Mittel einer [[Selbstermächtigung]], an der ihr [[Selbstwert]] bemessn und [[empfunden]] wird, denn sie gewinnt sich [[psychisch]] in der Zugehörigkeit in einem fiktiionalisierten Gruppengefühl, wie sie sich darin zugleich verliert und in ihrem Verlust autoritattiv bestärken, sich aus ihrer Verachtung für sich gegen andere [[emanzipieren]] muss. Von daher bildet sich ein [[autoritärer Charakter]] in den [[Gemeinschaften]] der politischen Kultur, die ihre [[Psyche]] in ihrer Gemeinseligkeit findet und [[empfindet]] und sich zu einer [[psychischen]] [[Gemeinschaft]]ihrer [[Selbstgefühle]] fortbildet. Diese werden von einem autoritären Staat schließlich über dessen [[Bürokratie]] zur [[Staatskultur]] vermittelt und als deren [[Gefühlsmasse]] nationalistischer [[Massengefühle]] zu einem persönlichen Machtgefühl des [[Nationalismus]]. | Fremdenfeindlichkeit entsteht, wo [[Entfremdung]]nicht begriffen ist und alles [[Fremde]] als [[Eigenes]] wahrgenommen wird und sich hiernach auch entsprechend verhalten soll. Sie ist die Grundform einer [[abgetöteten Wahrnehmung]], die ihre [[Lebensangst]] aus allem, was nicht greifbar ist, aus einer unbegriffenen [[Entfremdung]] bezieht. Sie ist das Resultat eines [[Selbstverlustes]], der in sozialen und [[zwischenmenschlichen Verhältnissen]] vergemeinschaftet und in der [[Gemeinschaft]] als [[Eigenes]] in Allem empfunden wird. Sie sucht die [[Masse]] einer verlorenen [[Selbstwahrnehmng]] in einer besonderen Art ihrer Gruppenzugehörigkeit als Maß und Mittel einer [[Selbstermächtigung]], an der ihr [[Selbstwert]] bemessn und [[empfunden]] wird, denn sie gewinnt sich [[psychisch]] in der Zugehörigkeit in einem fiktiionalisierten Gruppengefühl, wie sie sich darin zugleich verliert und in ihrem Verlust autoritattiv bestärken, sich aus ihrer Verachtung für sich gegen andere [[emanzipieren]] muss. Von daher bildet sich ein [[autoritärer Charakter]] in den [[Gemeinschaften]] der politischen Kultur, die ihre [[Psyche]] in ihrer Gemeinseligkeit findet und [[empfindet]] und sich zu einer [[psychischen]] [[Gemeinschaft]]ihrer [[Selbstgefühle]] fortbildet. Diese werden von einem autoritären Staat schließlich über dessen [[Bürokratie]] zur [[Staatskultur]] vermittelt und als deren [[Gefühlsmasse]] nationalistischer [[Massengefühle]] zu einem persönlichen Machtgefühl des [[Nationalismus]]. | ||
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Soweit das Gruppengefühl einer fiktiven [[Gemeinschaft]] in der Masse zu kontrollieren ist ersetzt die Empfindung von Massengefühlen jeden Sinn durch ein [[abtrakt allgemeines]] Gefühl, durch ein Selbstgefühl des Eigenen empfunden und das Fremde gefürchtet wird. In diesem allgemeinen [[Selbstgefühl]] Ist die hierfür [[notwendige]] [[Selbstbehauptung]] [[zwischenmenschlich]] aufgehoben, besonders wenn und wo es sich zu einer [[symbiotische Selbstbehauptungen]] entwickelt. Was in diesen Verhälnissen an [[Selbstwert]] nötig ist, macht sich dann im Verlust der [[Selbstachtung]] als [[Minderwertigkeitsgefühl]] einer verlorenen Sinnlichkeit geltend. Im [[Selbstgefühl]]ihrer [[Gemeinschaft]] wird über die Trümmer einer aufgelösten [[Selbstbeziehung]] verfügt, die durch [[Selbstveredelung]] eine [[Selbstermächtigung]] betreibt, durch welche ihre entleerte [[Selbstbehauptung]] bewahrt witd und sich mit ihrem Niedergang als [[Nichtung]] ihrer [[Selbstbeziehung]] durch ihre Selbstlosigkeit [[bewahrheitet]], die ihre Wahrheit nurmehr außer sich finden kann (siehe auch [[Rassismus]]), soweit sie das [[Fremde]] hierdurch zugleich zu behrrschen versteht. | Soweit das Gruppengefühl einer fiktiven [[Gemeinschaft]] in der Masse zu kontrollieren ist ersetzt die Empfindung von Massengefühlen jeden Sinn durch ein [[abtrakt allgemeines]] Gefühl, durch ein Selbstgefühl des Eigenen empfunden und das Fremde gefürchtet wird. In diesem allgemeinen [[Selbstgefühl]] Ist die hierfür [[notwendige]] [[Selbstbehauptung]] [[zwischenmenschlich]] aufgehoben, besonders wenn und wo es sich zu einer [[symbiotische Selbstbehauptungen]] entwickelt. Was in diesen Verhälnissen an [[Selbstwert]] nötig ist, macht sich dann im Verlust der [[Selbstachtung]] als [[Minderwertigkeitsgefühl]] einer verlorenen Sinnlichkeit geltend. Im [[Selbstgefühl]]ihrer [[Gemeinschaft]] wird über die Trümmer einer aufgelösten [[Selbstbeziehung]] verfügt, die durch [[Selbstveredelung]] eine [[Selbstermächtigung]] betreibt, durch welche ihre entleerte [[Selbstbehauptung]] bewahrt witd und sich mit ihrem Niedergang als [[Nichtung]] ihrer [[Selbstbeziehung]] durch ihre Selbstlosigkeit [[bewahrheitet]], die ihre Wahrheit nurmehr außer sich finden kann (siehe auch [[Rassismus]]), soweit sie das [[Fremde]] hierdurch zugleich zu behrrschen versteht. | ||
Fremdenfeindlichkeit entsteht durch einen gekränkten [[Narzissmus]], denn der [[Fremde]] unterbricht und stört die Widerspiegelung des [[Eigenen]] und damit vor allem den Prozess der [[Selbstveredelung]]. Die Menschen, die darin ihren gesellschaftlichen Halt gefunden haben, fühlen sich tatsächlich in ihrer Wahrnehmungsdentität bedroht, weil sie sich durch die Ausdrucksweise anderer Kulturen belastet fühlen und Boden für ihre [[Selbstgefühle]] verlieren. Ihr [[ästhetischer Wille]] wird praktisch schon beleidigt, wenn sie einen anderen Lebensausdruck nicht unmittelbar verstehen, denn ihre [[Selbstveredelung]]- insbesondere die des [[autoritärer Charakters]] - gründet ja geradezu darauf, sich als [[ausschließlich]] [[edelmütigen]] Menschen zu gewinnen, der ohnedies verloren wäre, wenn er sich nicht im [[Heil]] seiner Umwelt und [[Heimat]], in seiner [[heilen Welt]] bestätigt und bestärkt finden und [[empfinden]] kann. | Fremdenfeindlichkeit entsteht durch einen gekränkten [[Narzissmus]], denn der [[Fremde]] unterbricht und stört die Widerspiegelung des [[Eigenen]] und damit vor allem den Prozess der [[Selbstveredelung]]. Die Menschen, die darin ihren gesellschaftlichen Halt gefunden haben, fühlen sich tatsächlich in ihrer Wahrnehmungsdentität bedroht, weil sie sich durch die Ausdrucksweise anderer Kulturen belastet fühlen und Boden für ihre [[Selbstgefühle]] verlieren. Ihr [[ästhetischer Wille]] wird praktisch schon beleidigt, wenn sie einen anderen Lebensausdruck nicht unmittelbar verstehen, denn ihre [[Selbstveredelung]]- insbesondere die des [[autoritärer Charakters]] - gründet ja geradezu darauf, sich als [[ausschließlich]] [[edelmütigen]] Menschen zu gewinnen, der ohnedies verloren wäre, wenn er sich nicht im [[Heil]] seiner Umwelt und [[Heimat]], in seiner [[heilen Welt]] bestätigt und bestärkt finden und [[empfinden]] kann. | ||
Fremdenfeindlichkeit entsteht in einer gespaltenen Bevölkerung, die sich in ihren Existenzängsten zwischen ihrer politischen und realwirtschaftlichen Position entzweit hat. Die objektive Ursache ist die Beziehung zum nationalen [[Existenzwert]], der die Kultur der [[Arbeitskräfte]] entzweit, wo sie in ihrer Konkurrenz um Arbeitsplatz und Wohnung, um die Kosten für Mieten und Gebühren und die Verfügung über Arbeitsplätze, sich bedroht fühlen. Um sich im Land mächtig zu fühlen, wenden sie ihre Entfremdung von ihren Lebensgrundlagen und von einander gegen Kulturen, die ihnen fremd erscheinen. Von daher ist Fremdenfeindlichkeit eine kulturelle [[Verkehrung]] einer verschärften [[Konkurrenz]] um ihren Selbsterhalt. So genannte Niedriglöhner [[existieren]] oft schon in einer Subkultur - einer Parallellkultur - der arbeitenden Bevölkerung und bestimmen das unterste Niveau der Lohnkämpfe durch eine [[Existenzangst]], die sich kulturell auch als [[Lebensangst]] vermittelt. Diese verstärkt sich nicht durch reale Armut, sondern aus der [[Selbstwahrnehmung]] und [[Selbstbezogenheit]] des [[Geltungsstrebens]] in zwischenmenschlichen Verhältnissen, durch die [[psychische]] Hinterlassenschaften von [[nationalistischen]] [[Lebenswerten]] einer [[politischen Kultur]]. | Fremdenfeindlichkeit entsteht in einer gespaltenen Bevölkerung, die sich in ihren Existenzängsten zwischen ihrer politischen und realwirtschaftlichen Position entzweit hat. Die objektive Ursache ist die Beziehung zum nationalen [[Existenzwert]], der die Kultur der [[Arbeitskräfte]] entzweit, wo sie in ihrer Konkurrenz um Arbeitsplatz und Wohnung, um die Kosten für Mieten und Gebühren und die Verfügung über Arbeitsplätze, sich bedroht fühlen. Um sich im Land mächtig zu fühlen, wenden sie ihre Entfremdung von ihren Lebensgrundlagen und von einander gegen Kulturen, die ihnen fremd erscheinen. Von daher ist Fremdenfeindlichkeit eine kulturelle [[Verkehrung]] einer verschärften [[Konkurrenz]] um ihren Selbsterhalt. So genannte Niedriglöhner [[existieren]] oft schon in einer Subkultur - einer Parallellkultur - der arbeitenden Bevölkerung und bestimmen das unterste Niveau der Lohnkämpfe durch eine [[Existenzangst]], die sich kulturell auch als [[Lebensangst]] vermittelt. Diese verstärkt sich nicht durch reale Armut, sondern aus der [[Selbstwahrnehmung]] und [[Selbstbezogenheit]] des [[Geltungsstrebens]] in zwischenmenschlichen Verhältnissen, durch die [[psychische]] Hinterlassenschaften von [[nationalistischen]] [[Lebenswerten]] einer [[politischen Kultur]]. | ||
Wo die [[Verhältnisse]] dichter und enger werden und zunehmend versprengt und zusammenhangloser erscheinen, [[entwickelt]] sich ein [[Gefühl]] der Abspaltung (siehe [[Trennung]]) und [[Ausgeschlossenheit]] der Menschen von ihrer [[Gesellschaft]] (siehe auch [[Entfremdung]]): das [[Selbstgefühl]] eines Verlustet, einer Verlorenheit. Ohne [[Bewusstsein]] und [[Erkenntnis]] der [[Isolation]] ihrer [[Selbstgefühle]] sozialisieren sich [[Minderwertigkeitsgefühle]], die in ihrem aparten [[Gemeinsinn]] eine Größe aus der [[Masse]] dieser Gefühle (siehe auch [[Gefühlsmasse]]) einen absoluten [[Selbstwert]] eigener Größe, einen übermenschlichen [[Selbstwert]] für sich beschaffen, der den Menschen ein [[Ganzes]] ihrer Lebensart zuschreibt und sie darin artig machen will, indem das große [[Ganze]] zum Maßstab einer allgemeinen [[Subjektivität]] [[objektiv]] gemacht wird (siehe auch [[objektives Selbstgefühl]]). | Wo die [[Verhältnisse]] dichter und enger werden und zunehmend versprengt und zusammenhangloser erscheinen, [[entwickelt]] sich ein [[Gefühl]] der Abspaltung (siehe [[Trennung]]) und [[Ausgeschlossenheit]] der Menschen von ihrer [[Gesellschaft]] (siehe auch [[Entfremdung]]): das [[Selbstgefühl]] eines Verlustet, einer Verlorenheit. Ohne [[Bewusstsein]] und [[Erkenntnis]] der [[Isolation]] ihrer [[Selbstgefühle]] sozialisieren sich [[Minderwertigkeitsgefühle]], die in ihrem aparten [[Gemeinsinn]] eine Größe aus der [[Masse]] dieser Gefühle (siehe auch [[Gefühlsmasse]]) einen absoluten [[Selbstwert]] eigener Größe, einen übermenschlichen [[Selbstwert]] für sich beschaffen, der den Menschen ein [[Ganzes]] ihrer Lebensart zuschreibt und sie darin artig machen will, indem das große [[Ganze]] zum Maßstab einer allgemeinen [[Subjektivität]] [[objektiv]] gemacht wird (siehe auch [[objektives Selbstgefühl]]). | ||
Fremdenfeindlichkeit ist eine Grundstimmung, die sich in einer [[Gesinnung]] äußert, die sich gegen alles wendet, was sich als Unterschied zu einem [[Gefühl]] von "eigener Art" herauslösen, verbildlichen (siehe auch [[Bild]]) und totalisieren lässt. Sie entsteht in [[symbiotischen]] Lebensverhältnissen (siehe auch [[heile Welt]]) als Bedrohungsgefühl, als Angst um die [[Selbstbeziehung]], die darin gefestigt sein soll (siehe auch [[symbiotische Selbstbehauptung]]). Das in der [[Symbiose]] veräußerte, das für sie ausgeschlossene [[Sein]] wird zur Gefahr für die [[Selbstgefühle]], die als Infiltration oder Penetration [[empfunden]] wird. Deren [[Wahrnehmung]] kann sich im Maß ihrer [[Ausschließlichkeit]] als negative [[Erregung]] aufladen, als [[femde Kraft]] einer empfunden [[Negation]] mit Hass aufladen und sich im Prozess ihrer [[Nichtung]] vom Fremdenhass zum [[Rassismus]] entwickeln. Die [[Bedingung]] hierfür ist [[Isolation]] der [[Selbstwahrnehmung]], die allgemeine Bedrohlichkeit gegen ihr Vermögen, sich durch sich selbst zu bestimmen, durch die [[Dichte]] der fremden [[Eindrücke]] sich von sich selbst zu [[entfremden]] (siehe auch [[Selbstentfremdung]]). | Fremdenfeindlichkeit ist eine Grundstimmung, die sich in einer [[Gesinnung]] äußert, die sich gegen alles wendet, was sich als Unterschied zu einem [[Gefühl]] von "eigener Art" herauslösen, verbildlichen (siehe auch [[Bild]]) und totalisieren lässt. Sie entsteht in [[symbiotischen]] Lebensverhältnissen (siehe auch [[heile Welt]]) als Bedrohungsgefühl, als Angst um die [[Selbstbeziehung]], die darin gefestigt sein soll (siehe auch [[symbiotische Selbstbehauptung]]). Das in der [[Symbiose]] veräußerte, das für sie ausgeschlossene [[Sein]] wird zur Gefahr für die [[Selbstgefühle]], die als Infiltration oder Penetration [[empfunden]] wird. Deren [[Wahrnehmung]] kann sich im Maß ihrer [[Ausschließlichkeit]] als negative [[Erregung]] aufladen, als [[femde Kraft]] einer empfunden [[Negation]] mit Hass aufladen und sich im Prozess ihrer [[Nichtung]] vom Fremdenhass zum [[Rassismus]] entwickeln. Die [[Bedingung]] hierfür ist [[Isolation]] der [[Selbstwahrnehmung]], die allgemeine Bedrohlichkeit gegen ihr Vermögen, sich durch sich selbst zu bestimmen, durch die [[Dichte]] der fremden [[Eindrücke]] sich von sich selbst zu [[entfremden]] (siehe auch [[Selbstentfremdung]]). | ||
[[Konkurrenz]] | [[Konkurrenz]]verhältnisse sind dem vorausgesetzt. Sie sind das Prinzip der Verwertung menschlicher [[Fähigkeiten]] und [[Eigenschaften]], deren [[Substanz]] als [[Abstraktion]] einer gesellschaftlichen [[Macht]], die [[Ausschließlichkeit]] des Gemachten, die [[Isolation]] der Menschen und Produkte durch deren Abtrennung von ihrer Lebenstätigkeit, die mit der [[Verwirklichung]] des Einen die Entwirklichung des anderen betreibt, das Getrennte gegeneinander ausspielt und einander [[fremd]] macht. Jeder wird darin zum Fremden als Feind des anderen. | ||
[[Konkurrenz]] ist die [[Wirklichkeit]] gegensinniger [[Bewertungen]], besonders des [[Wert]] | [[Konkurrenz]] ist die [[Wirklichkeit]] gegensinniger [[Bewertungen]], besonders des [[Wert]]verhältnisses (siehe auch [[Geldbesitz]]), die Gewalt des Vergleichs im [[Warentausch]] und der kulturellen [[Gleichschaltung]] von allem, was auf den Markt kommt. Fatal, dass sie oft gerade von den Menschen am stärksten verinnerlicht wird, die nur ihre [[Arbeitskraft]] veräußern können oder selbst am Rand der Gesellschaft leben. Wo sie ökonomisch unterliegen, suchen sie einen Ausweg durch eine Selbstbewertung, die zwangsläufig in [[Selbstverwertung]] mündet. Und wo sie hierüber kein [[Bewusstsein]] erlangen, können sie sich hiergegen nur noch [[persönlich]] als [[Bürger]] einer Nation behaupten, durch die sie sich letztlich noch [[politisch]] bestimmen (siehe auch [[Nationalismus]]) und sich darin [[selbstlos]], sich selbst zum [[Kollektiv]] vereinigter [[Bürger]], zum [[Volk]] machen. | ||
Fremdenfeindlichkeit ist eine Selbstbehauptung, die in sozialen Krisen und den darin auftretenden [[ | Fremdenfeindlichkeit ist eine Selbstbehauptung, die in sozialen Krisen und den darin auftretenden [[Lebensängsten]] Selbstsicherheit aus einer [[kollektiven]] [[Selbstgerechtigkeit]] beziehen will. Darin entsteht eine Selbstversicherung (siehe auch [[Sicherheitsbedürfnis]]) durch die Behauptung einer normativen [[Substanz]] der [[Selbstwahrnehmung]], die als Rechtswesen von eigener Art hergenommen wird. Mit der [[Projektion]] von Symbolen artfremder [[Eindrücke]], wird die [[Mythologie]] einer Unart zu einer Wesensfremdheit verschmolzen, gegen welche die artgerechte Selbstwahrnehmung veredelt (siehe auch [[Selbstveredelung]]) und die Selbstbehauptung mit [[Edelmut]] verfüllt wird. | ||
Die Symbole werden aus Wahrnehmungen von fremden Eigenarten geschaffen, aus der Geste eines fremden | Die Symbole werden aus Wahrnehmungen von fremden Eigenarten geschaffen, aus der Geste eines fremden Selbstverständnisses, oft aus dem Inhalt ihres [[Glaubens]] und ihrer [[Sitten]], aber auch aus der Hautfarbe oder Körperform, die mit gesellschaftlichen Rollen und [[Sitten]] assoziiert wird. In fremden Selbstverständnissen liegt eine unerschöpfliche Quelle der [[Mythologisierung]] und Begründung von Selbstschutzeinrichtungen. Sie dienen wie eine objektive Notwendigkeit dazu, sich nicht auf sie zu beziehen und mit ihnen auseinanderzusetzen zu müssen, sondern sie selbst schon als eine überdimensionierte Bedrohlichkeit aufzubauen. So werden einzelne Positionen darin zu einem Monster aufgebläht, das jenseits aller wirklichen Interessen die Vernichtung der eigenen bedroht. Der religiös formulierte Anspruch der [[Juden]], ein "auserwähltes Volk Gottes" zu sein, genügte zum Beispiel schon, sie als wirkliche Verschwörung gegen die eigene Welt anzusehen. Und auch einige Textstellen aus dem Koran eigneten sich dazu, Front gegen Muslime zu machen, die ebenso erschrocken vor den Attentaten ihrer Landsleute standen, daraus eine absurde Radikalität ihres Islamismus bezogen. Mit der Feindbildung löst sich die [[Lebensangst]] der eigenen Welten auf wunderbare Weise auf, weil sie etwas zu tun haben soll mit der endlich personifizierbaren Gefahr, gegen die auch endlich was zu tun ist. Und das schließt die Menschen zusammen, die sich plötzlich im Boot einer Gemeinschaft wiederfinden, das einem "[[Kampf der Kulturen]]" entfliehen soll, das allerdings schnell auch viel zu voll hierfür sein kann. | ||
So werden die Bilder einer [[abstrakten]] Bedrohungslage in den Kreislauf einer | So werden die Bilder einer [[abstrakten]] Bedrohungslage in den Kreislauf einer Selbstbestärkung einbezogen und hierbei zusammengemengt und zu einer Symbolkonstruktion, worin [[Gefühle]] der [[Selbstentfremdung]] zur Form eines feindlichen [[Unwesens]] konzentriert werden, das schon durch seine fremde Art zur Aufwertung der Selbstwahrnehmung, zur Begründung einer hochwertigen Eigenart dienen. Eigenarten werden auf diese Weise zu Symbolen einer Ausgrenzung, die sich in der [[Selbstgerechtigkeit]] der eigenen Lebensart gegen eine Wesensfremdheit veredelt. | ||
Die Verunsicherungen der gesellschaftlichen Beziehungen eines [[Lebensraum]]es werden dadurch gegen eine Selbstsicherheit ausgetauscht, die aus nichts anderem besteht, als aus der Bereinigung der heimeligen Lebensart (siehe [[heile Welt]]) durch die Ausgrenzung von | Die Verunsicherungen der gesellschaftlichen Beziehungen eines [[Lebensraum]]es werden dadurch gegen eine Selbstsicherheit ausgetauscht, die aus nichts anderem besteht, als aus der Bereinigung der heimeligen Lebensart (siehe [[heile Welt]]) durch die Ausgrenzung von Eindrücken fremder Art, durch die Selbstermächtigung eines [[Edelmuts]], der sich mit einem [[ästhetischen Willen]] bewaffnet. Aus einem [[Sicherheitsbedürfnis]] entwickelt sich die Bereinigung der Selbstwahrnehmung (siehe auch [[Reinheit]]) aus der [[Selbstveredelung]] gegen Monster aus fremden Welten, durch die Mythologisierung von fremder Lebensart, fremder Kultur, mit der die [[Selbstentfremdung]] in der eigenen überwunden werden soll. | ||
Fremdenfeindlichkeit hat nichts mit [[Entfremdung]] und [[Fremdem]] zu tun. Es ist die notwendige Schuldzuweisung einer in den [[Institutionen]] des [[ | Fremdenfeindlichkeit hat nichts mit [[Entfremdung]] und [[Fremdem]] zu tun. Es ist die notwendige Schuldzuweisung einer in den [[Institutionen]] des [[Kleinbürgertums]] und seinem [[abstrakt allgemeinen]] [[Lebensmittel]] [[Geld]] allgemein herrschenden [[Lebensangst]], die sich in der Bekämpfung von [[Fremdem]] überhaupt stark macht, weil es sich in seinem [[Geldbesitz]] so allgemein versteht, wie es seinen Kulturbesitz darin so innig [[wahrhat]], dass sein [[Sicherheitsbedürfnis]] sich in absoluten [[Kontrollbedürfnissen]] [[verwesentlicht]] und sich dem entsprechend auch [[ideologisch]] verfüllt. Darin treten die Begründer von Rassismus und Bücherverbrennung hervor, sobald es ihnen möglich ist, ihre [[Gefühlsurteile]] durch ihre [[Medien]] auch allgemein vorherrschen zu lassen, als [[allgemeine]] [[Meinung]] zu installieren, die jederzeit zu einer vorherrschenden [[Wählermeinung]] werden kann. | ||
Wenn sich in der [[ | Wenn sich in der [[bürgerlichen Kultur]] die [[Selbstachtung]] der Menschen zu einem allgemeinen [[Selbstwert]] [[entäußert]] hat, der zu einer politische Macht sittlicher oder religiöser Vorstellungen, als Macht der [[Gewohnheiten]] [[zwischenmenschlicher Beziehungen]] geworden ist und sich auf sich selbst nurmehr ästhetisch bezieht, wird das Ungewöhnliche als etwas wahrgenommen und aufgefasst, das "aus der Art fällt". Solcher [[Selbstwert]] könnte alles, was ihm unangemessen ist, nur [[religiös]] "entschuldigen". Sobald er aber hierüber hinaus sich gegen den Varfall der bürgerlichen Beziehungen entwickelt hat, wird er [[fanatisch]] gegen die "Verunreinigung" seiner Welt. Die allgmeine Selbstwahrnehmung der Kultur fühlt sich bedroht und kehrt sich als ein [[ästhetischer Wille]] für die Reinheit ihrer Welt, für ihre [[heile Welt]], gegen das Abweichende, das Fremde, das "Abartige". | ||
Es muss keinerlei wirkliche Bedrohung vorliegen, wenn die [[Selbstentfremdung]] zu einem massenhaften [[ | Es muss keinerlei wirkliche Bedrohung vorliegen, wenn die [[Selbstentfremdung]] zu einem massenhaften [[Gefühl]] geworden und also nicht als eine [[wirkliche]] [[Entfremdung]] der [[gesellschaftlichen]] Lebensverhältnisse der Menschen [[begriffen]] und erkannt ist, sondern lediglich als [[Gefühl]] existiert, von den [[wirklich]] [[anwesenden]] Menschen, von der [[Gesellschaft]] verlassen, "heimatlos" zu sein. Dann kehrt sich diese Gefühlsmasse in ein allgemeines und damit [[objektives Selbstgefühl]], das sich als massenhafte Eigenheit, als die eigene Art gegen das Fremde überhaupt zu begründen sucht. Damit wird die [[Beziehung]] von [[Eigenem]] und [[Fremdem]] der [[Erkenntnis]] entzogen, die Potenziale ihrer [[Ergänzung]], ihre Auseinandersetzung und [[Synergie]] ausgeschlossen, also vor allem eigenes [[Denken]] [[vernichtet]] und die [[Selbstgerechtigkeit]] der eigenen Art zum Maßstab der [[Wahrnehmung]] überhaupt, zu dem was [[wahr]] sein soll gegen das, was [[wahr gehabt]] wird. | ||
Fremdenfeindlichkeit entsteht aus der Verallgemeinerung und Subjektivierung von [[fremder Kraft,]] die durch ein [[ | Fremdenfeindlichkeit entsteht aus der Verallgemeinerung und Subjektivierung von [[fremder Kraft,]] die durch ein [[reaktionäres Bewusstsein]] dem [[Fremden]] schlechthin zugewiesen wird. Sie dient diesem dazu, den vielschichtigen Gefühlen der [[Fremdbestimmung]] zu entgehen, indem es sich durch die Geborgenheit eines eigenen Lebensraums hiergegen bestimmt, sich in seinem [[Heim]], in der [[heilen Welt]] seiner [[Lebensburg]] als [[Heimat]] zu begründen sucht und zu einer [[Ursprungssehnsucht]] die [[Lebensbergung]] wird. Aus einem hierher rührenden Heimatverständnis gerät alles [[fremd]] scheinende zum Mittel der [[Egozentrik]] vermeinter [[Eigentlichkeit]], die sich darin ausschöpfen kann, dass sie [[Lebensraum]] einer [[Geborgenheit]] sein und als solcher verteidigt werden muss: die eigene [[Lebensburg]] als [[heile Welt]], die allem anderen überordnet sein sollt. | ||
Fremdenfeindlichkeit entsteht aus dem | Fremdenfeindlichkeit entsteht aus dem geschützten Heim der [[Gewohnheiten]], dem gegenüber das Fremde [[unheimlich]] wirkt. Zu Hause scheint alles selbstbestimmt, soweit die [[Lebensburg]] funktioniert. Ihre Risse eröffnen das Unheimliche, das Ungeschützte, das durch die Wände dringt. Alles, was jenseits der eigenen Wände ist, das Unheimliche, stellt das im Heim verheimlichte dar: Die heimlichen Sorgen und Wünsche und Begierden, die das [[Leben]] zu Hause in Schuld verstricken, versündigen würden, wenn sie frei gelassen wären. Von Draußen kommt daher die wirkliche Gefahr, weil dort alles ist, was hier nicht sein kann, und was deshalb bedrohlich ist. Dort ist der Gegner, der Fremde, der Ausländer, der Andersartige, der für alles objektiv zu stehen hat, was subjektiv bedrohlich erscheint, wenn das Heim verlassen wird, das [[Unheimliche]], die abstrakte Bedrohlichkeit als bedrohliche Abstraktheit des Weltgeschehens, als [[Unheil]]: Die Konkurrenzangst um den Arbeitsplatz, Raub und Plünderung des Eigentums, die Kriminalität, Untergang von dem Gewohnten, von Sicherheiten durch Werte, Kultur und Abendland, oder schließlich vor den finsteren Hintergründigkeiten des Geld- und Zinswucheres, die Angst um die Welt überhaupt oder die vor dem schwarzen Mann ... Es ist die Enge der Befremdung in der Entfremdung. | ||
Fremdenfeindlichkeit ist die einfache und unmittelbare Negation der Gewohnheit und deshalb so verbreitet wie diese. Im | Fremdenfeindlichkeit ist die einfache und unmittelbare Negation der Gewohnheit und deshalb so verbreitet wie diese. Im größeren Maßstab und unter der Bedingung, dass sich die Gewohnheit zur [[Volksgemeinschaft]] getrieben hat, wird sie zur Grundlage des [[Rassismus]]. | ||
Version vom 2. November 2025, 17:28 Uhr
"Wir sind alle Fremdarbeiter!" (Parole der 68ger Bewegung)
Was die Selbstbehauptung für das Selbstgefühl bezweckt, betreibt zugleich einen Selbstverlust auf der Seite der Selbstverwertung seines Geltungsstrebens: Es kann nicht für sich alleine da sein, weil es keinen Sinn durch sich selbst finden und empfinden kann. Es muss sinnlich mächtig werden, ohne sinnliche Macht zu haben; es muss also schon vor seiner Selbstverwirklichung einen Selbstwert darstellen, der erst im Nachhinein durch die Entwirklichung der Lebensäußerungen anderer Menschen eine zwischenmenschliche Macht einnehmen kann, indem er die Mitmenschen in ihrem Dazwischensein hierfür nutzt und auch zu vernutzen sucht. Diese Macht entsteht alleine durch die Masse und Dichte, die ein Selbstgefühl durch den Eindruck auf andere gewinnt und deren Zwecke hierfür zu einem narzisstischen System der Psyche zusammenfügt (siehe Selbstveredelung), worin Eigenes sich nur durch fremdes in Beziehung setzen kann (siehe hierzu Narzissmus).
Fremdenfeindlichkeit entsteht, wo Entfremdungnicht begriffen ist und alles Fremde als Eigenes wahrgenommen wird und sich hiernach auch entsprechend verhalten soll. Sie ist die Grundform einer abgetöteten Wahrnehmung, die ihre Lebensangst aus allem, was nicht greifbar ist, aus einer unbegriffenen Entfremdung bezieht. Sie ist das Resultat eines Selbstverlustes, der in sozialen und zwischenmenschlichen Verhältnissen vergemeinschaftet und in der Gemeinschaft als Eigenes in Allem empfunden wird. Sie sucht die Masse einer verlorenen Selbstwahrnehmng in einer besonderen Art ihrer Gruppenzugehörigkeit als Maß und Mittel einer Selbstermächtigung, an der ihr Selbstwert bemessn und empfunden wird, denn sie gewinnt sich psychisch in der Zugehörigkeit in einem fiktiionalisierten Gruppengefühl, wie sie sich darin zugleich verliert und in ihrem Verlust autoritattiv bestärken, sich aus ihrer Verachtung für sich gegen andere emanzipieren muss. Von daher bildet sich ein autoritärer Charakter in den Gemeinschaften der politischen Kultur, die ihre Psyche in ihrer Gemeinseligkeit findet und empfindet und sich zu einer psychischen Gemeinschaftihrer Selbstgefühle fortbildet. Diese werden von einem autoritären Staat schließlich über dessen Bürokratie zur Staatskultur vermittelt und als deren Gefühlsmasse nationalistischer Massengefühle zu einem persönlichen Machtgefühl des Nationalismus.
Der in einer psychischen Gemeinschaftakkumulierte Selbstwertist nicht mehr relativ zum Selbsterleben, sondern absolut durch Vergemeinschaftung bestimmt. Von daher ist die Selbstbehauptungjetzt in ihrem Geltungsstreben auch dazu bestimmt, eine absolute Selbstgerechtigkeit gegen andere, besonders gegen Fremde, zu verwirklichen. Der persönliche Mangel, die Minderwertigkeitsgefühle des Selbsterlebens, finden in der Abgrenzung des Fremden vom Eigenem ihre Hochform in der Vergemeinschaftung ihres unterschieldich bestimten Edelmuts. zu einer überdimensionierten Größe. Sie dadurch veredele Selbstbehauptungveredelt nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Gemeinschaft. Wer das Gemeine sucht, der meidet das Fremde. Fremdenfeindlichkeit entsteht aus der hohen Gemeinschaft der Selbstbezogenheiten, die an sich selbst gescheitert sind und auch in Gemeinschaft scheitern würden, wenn sie nicht durch fremde Feinde verbunden wird und in der Ausgrenzung von diesen anwächst, selbst zu einem ausschließlichen allgemeinen Selbstgefühl wird. Das Fremde ist hiergegen schlicht eine Störung ihres ästhetischen Willens.
Soweit das Gruppengefühl einer fiktiven Gemeinschaft in der Masse zu kontrollieren ist ersetzt die Empfindung von Massengefühlen jeden Sinn durch ein abtrakt allgemeines Gefühl, durch ein Selbstgefühl des Eigenen empfunden und das Fremde gefürchtet wird. In diesem allgemeinen Selbstgefühl Ist die hierfür notwendige Selbstbehauptung zwischenmenschlich aufgehoben, besonders wenn und wo es sich zu einer symbiotische Selbstbehauptungen entwickelt. Was in diesen Verhälnissen an Selbstwert nötig ist, macht sich dann im Verlust der Selbstachtung als Minderwertigkeitsgefühl einer verlorenen Sinnlichkeit geltend. Im Selbstgefühlihrer Gemeinschaft wird über die Trümmer einer aufgelösten Selbstbeziehung verfügt, die durch Selbstveredelung eine Selbstermächtigung betreibt, durch welche ihre entleerte Selbstbehauptung bewahrt witd und sich mit ihrem Niedergang als Nichtung ihrer Selbstbeziehung durch ihre Selbstlosigkeit bewahrheitet, die ihre Wahrheit nurmehr außer sich finden kann (siehe auch Rassismus), soweit sie das Fremde hierdurch zugleich zu behrrschen versteht.
Fremdenfeindlichkeit entsteht durch einen gekränkten Narzissmus, denn der Fremde unterbricht und stört die Widerspiegelung des Eigenen und damit vor allem den Prozess der Selbstveredelung. Die Menschen, die darin ihren gesellschaftlichen Halt gefunden haben, fühlen sich tatsächlich in ihrer Wahrnehmungsdentität bedroht, weil sie sich durch die Ausdrucksweise anderer Kulturen belastet fühlen und Boden für ihre Selbstgefühle verlieren. Ihr ästhetischer Wille wird praktisch schon beleidigt, wenn sie einen anderen Lebensausdruck nicht unmittelbar verstehen, denn ihre Selbstveredelung- insbesondere die des autoritärer Charakters - gründet ja geradezu darauf, sich als ausschließlich edelmütigen Menschen zu gewinnen, der ohnedies verloren wäre, wenn er sich nicht im Heil seiner Umwelt und Heimat, in seiner heilen Welt bestätigt und bestärkt finden und empfinden kann.
Fremdenfeindlichkeit entsteht in einer gespaltenen Bevölkerung, die sich in ihren Existenzängsten zwischen ihrer politischen und realwirtschaftlichen Position entzweit hat. Die objektive Ursache ist die Beziehung zum nationalen Existenzwert, der die Kultur der Arbeitskräfte entzweit, wo sie in ihrer Konkurrenz um Arbeitsplatz und Wohnung, um die Kosten für Mieten und Gebühren und die Verfügung über Arbeitsplätze, sich bedroht fühlen. Um sich im Land mächtig zu fühlen, wenden sie ihre Entfremdung von ihren Lebensgrundlagen und von einander gegen Kulturen, die ihnen fremd erscheinen. Von daher ist Fremdenfeindlichkeit eine kulturelle Verkehrung einer verschärften Konkurrenz um ihren Selbsterhalt. So genannte Niedriglöhner existieren oft schon in einer Subkultur - einer Parallellkultur - der arbeitenden Bevölkerung und bestimmen das unterste Niveau der Lohnkämpfe durch eine Existenzangst, die sich kulturell auch als Lebensangst vermittelt. Diese verstärkt sich nicht durch reale Armut, sondern aus der Selbstwahrnehmung und Selbstbezogenheit des Geltungsstrebens in zwischenmenschlichen Verhältnissen, durch die psychische Hinterlassenschaften von nationalistischen Lebenswerten einer politischen Kultur.
Wo die Verhältnisse dichter und enger werden und zunehmend versprengt und zusammenhangloser erscheinen, entwickelt sich ein Gefühl der Abspaltung (siehe Trennung) und Ausgeschlossenheit der Menschen von ihrer Gesellschaft (siehe auch Entfremdung): das Selbstgefühl eines Verlustet, einer Verlorenheit. Ohne Bewusstsein und Erkenntnis der Isolation ihrer Selbstgefühle sozialisieren sich Minderwertigkeitsgefühle, die in ihrem aparten Gemeinsinn eine Größe aus der Masse dieser Gefühle (siehe auch Gefühlsmasse) einen absoluten Selbstwert eigener Größe, einen übermenschlichen Selbstwert für sich beschaffen, der den Menschen ein Ganzes ihrer Lebensart zuschreibt und sie darin artig machen will, indem das große Ganze zum Maßstab einer allgemeinen Subjektivität objektiv gemacht wird (siehe auch objektives Selbstgefühl).
Fremdenfeindlichkeit ist eine Grundstimmung, die sich in einer Gesinnung äußert, die sich gegen alles wendet, was sich als Unterschied zu einem Gefühl von "eigener Art" herauslösen, verbildlichen (siehe auch Bild) und totalisieren lässt. Sie entsteht in symbiotischen Lebensverhältnissen (siehe auch heile Welt) als Bedrohungsgefühl, als Angst um die Selbstbeziehung, die darin gefestigt sein soll (siehe auch symbiotische Selbstbehauptung). Das in der Symbiose veräußerte, das für sie ausgeschlossene Sein wird zur Gefahr für die Selbstgefühle, die als Infiltration oder Penetration empfunden wird. Deren Wahrnehmung kann sich im Maß ihrer Ausschließlichkeit als negative Erregung aufladen, als femde Kraft einer empfunden Negation mit Hass aufladen und sich im Prozess ihrer Nichtung vom Fremdenhass zum Rassismus entwickeln. Die Bedingung hierfür ist Isolation der Selbstwahrnehmung, die allgemeine Bedrohlichkeit gegen ihr Vermögen, sich durch sich selbst zu bestimmen, durch die Dichte der fremden Eindrücke sich von sich selbst zu entfremden (siehe auch Selbstentfremdung).
Konkurrenzverhältnisse sind dem vorausgesetzt. Sie sind das Prinzip der Verwertung menschlicher Fähigkeiten und Eigenschaften, deren Substanz als Abstraktion einer gesellschaftlichen Macht, die Ausschließlichkeit des Gemachten, die Isolation der Menschen und Produkte durch deren Abtrennung von ihrer Lebenstätigkeit, die mit der Verwirklichung des Einen die Entwirklichung des anderen betreibt, das Getrennte gegeneinander ausspielt und einander fremd macht. Jeder wird darin zum Fremden als Feind des anderen.
Konkurrenz ist die Wirklichkeit gegensinniger Bewertungen, besonders des Wertverhältnisses (siehe auch Geldbesitz), die Gewalt des Vergleichs im Warentausch und der kulturellen Gleichschaltung von allem, was auf den Markt kommt. Fatal, dass sie oft gerade von den Menschen am stärksten verinnerlicht wird, die nur ihre Arbeitskraft veräußern können oder selbst am Rand der Gesellschaft leben. Wo sie ökonomisch unterliegen, suchen sie einen Ausweg durch eine Selbstbewertung, die zwangsläufig in Selbstverwertung mündet. Und wo sie hierüber kein Bewusstsein erlangen, können sie sich hiergegen nur noch persönlich als Bürger einer Nation behaupten, durch die sie sich letztlich noch politisch bestimmen (siehe auch Nationalismus) und sich darin selbstlos, sich selbst zum Kollektiv vereinigter Bürger, zum Volk machen.
Fremdenfeindlichkeit ist eine Selbstbehauptung, die in sozialen Krisen und den darin auftretenden Lebensängsten Selbstsicherheit aus einer kollektiven Selbstgerechtigkeit beziehen will. Darin entsteht eine Selbstversicherung (siehe auch Sicherheitsbedürfnis) durch die Behauptung einer normativen Substanz der Selbstwahrnehmung, die als Rechtswesen von eigener Art hergenommen wird. Mit der Projektion von Symbolen artfremder Eindrücke, wird die Mythologie einer Unart zu einer Wesensfremdheit verschmolzen, gegen welche die artgerechte Selbstwahrnehmung veredelt (siehe auch Selbstveredelung) und die Selbstbehauptung mit Edelmut verfüllt wird.
Die Symbole werden aus Wahrnehmungen von fremden Eigenarten geschaffen, aus der Geste eines fremden Selbstverständnisses, oft aus dem Inhalt ihres Glaubens und ihrer Sitten, aber auch aus der Hautfarbe oder Körperform, die mit gesellschaftlichen Rollen und Sitten assoziiert wird. In fremden Selbstverständnissen liegt eine unerschöpfliche Quelle der Mythologisierung und Begründung von Selbstschutzeinrichtungen. Sie dienen wie eine objektive Notwendigkeit dazu, sich nicht auf sie zu beziehen und mit ihnen auseinanderzusetzen zu müssen, sondern sie selbst schon als eine überdimensionierte Bedrohlichkeit aufzubauen. So werden einzelne Positionen darin zu einem Monster aufgebläht, das jenseits aller wirklichen Interessen die Vernichtung der eigenen bedroht. Der religiös formulierte Anspruch der Juden, ein "auserwähltes Volk Gottes" zu sein, genügte zum Beispiel schon, sie als wirkliche Verschwörung gegen die eigene Welt anzusehen. Und auch einige Textstellen aus dem Koran eigneten sich dazu, Front gegen Muslime zu machen, die ebenso erschrocken vor den Attentaten ihrer Landsleute standen, daraus eine absurde Radikalität ihres Islamismus bezogen. Mit der Feindbildung löst sich die Lebensangst der eigenen Welten auf wunderbare Weise auf, weil sie etwas zu tun haben soll mit der endlich personifizierbaren Gefahr, gegen die auch endlich was zu tun ist. Und das schließt die Menschen zusammen, die sich plötzlich im Boot einer Gemeinschaft wiederfinden, das einem "Kampf der Kulturen" entfliehen soll, das allerdings schnell auch viel zu voll hierfür sein kann.
So werden die Bilder einer abstrakten Bedrohungslage in den Kreislauf einer Selbstbestärkung einbezogen und hierbei zusammengemengt und zu einer Symbolkonstruktion, worin Gefühle der Selbstentfremdung zur Form eines feindlichen Unwesens konzentriert werden, das schon durch seine fremde Art zur Aufwertung der Selbstwahrnehmung, zur Begründung einer hochwertigen Eigenart dienen. Eigenarten werden auf diese Weise zu Symbolen einer Ausgrenzung, die sich in der Selbstgerechtigkeit der eigenen Lebensart gegen eine Wesensfremdheit veredelt.
Die Verunsicherungen der gesellschaftlichen Beziehungen eines Lebensraumes werden dadurch gegen eine Selbstsicherheit ausgetauscht, die aus nichts anderem besteht, als aus der Bereinigung der heimeligen Lebensart (siehe heile Welt) durch die Ausgrenzung von Eindrücken fremder Art, durch die Selbstermächtigung eines Edelmuts, der sich mit einem ästhetischen Willen bewaffnet. Aus einem Sicherheitsbedürfnis entwickelt sich die Bereinigung der Selbstwahrnehmung (siehe auch Reinheit) aus der Selbstveredelung gegen Monster aus fremden Welten, durch die Mythologisierung von fremder Lebensart, fremder Kultur, mit der die Selbstentfremdung in der eigenen überwunden werden soll.
Fremdenfeindlichkeit hat nichts mit Entfremdung und Fremdem zu tun. Es ist die notwendige Schuldzuweisung einer in den Institutionen des Kleinbürgertums und seinem abstrakt allgemeinen Lebensmittel Geld allgemein herrschenden Lebensangst, die sich in der Bekämpfung von Fremdem überhaupt stark macht, weil es sich in seinem Geldbesitz so allgemein versteht, wie es seinen Kulturbesitz darin so innig wahrhat, dass sein Sicherheitsbedürfnis sich in absoluten Kontrollbedürfnissen verwesentlicht und sich dem entsprechend auch ideologisch verfüllt. Darin treten die Begründer von Rassismus und Bücherverbrennung hervor, sobald es ihnen möglich ist, ihre Gefühlsurteile durch ihre Medien auch allgemein vorherrschen zu lassen, als allgemeine Meinung zu installieren, die jederzeit zu einer vorherrschenden Wählermeinung werden kann.
Wenn sich in der bürgerlichen Kultur die Selbstachtung der Menschen zu einem allgemeinen Selbstwert entäußert hat, der zu einer politische Macht sittlicher oder religiöser Vorstellungen, als Macht der Gewohnheiten zwischenmenschlicher Beziehungen geworden ist und sich auf sich selbst nurmehr ästhetisch bezieht, wird das Ungewöhnliche als etwas wahrgenommen und aufgefasst, das "aus der Art fällt". Solcher Selbstwert könnte alles, was ihm unangemessen ist, nur religiös "entschuldigen". Sobald er aber hierüber hinaus sich gegen den Varfall der bürgerlichen Beziehungen entwickelt hat, wird er fanatisch gegen die "Verunreinigung" seiner Welt. Die allgmeine Selbstwahrnehmung der Kultur fühlt sich bedroht und kehrt sich als ein ästhetischer Wille für die Reinheit ihrer Welt, für ihre heile Welt, gegen das Abweichende, das Fremde, das "Abartige".
Es muss keinerlei wirkliche Bedrohung vorliegen, wenn die Selbstentfremdung zu einem massenhaften Gefühl geworden und also nicht als eine wirkliche Entfremdung der gesellschaftlichen Lebensverhältnisse der Menschen begriffen und erkannt ist, sondern lediglich als Gefühl existiert, von den wirklich anwesenden Menschen, von der Gesellschaft verlassen, "heimatlos" zu sein. Dann kehrt sich diese Gefühlsmasse in ein allgemeines und damit objektives Selbstgefühl, das sich als massenhafte Eigenheit, als die eigene Art gegen das Fremde überhaupt zu begründen sucht. Damit wird die Beziehung von Eigenem und Fremdem der Erkenntnis entzogen, die Potenziale ihrer Ergänzung, ihre Auseinandersetzung und Synergie ausgeschlossen, also vor allem eigenes Denken vernichtet und die Selbstgerechtigkeit der eigenen Art zum Maßstab der Wahrnehmung überhaupt, zu dem was wahr sein soll gegen das, was wahr gehabt wird.
Fremdenfeindlichkeit entsteht aus der Verallgemeinerung und Subjektivierung von fremder Kraft, die durch ein reaktionäres Bewusstsein dem Fremden schlechthin zugewiesen wird. Sie dient diesem dazu, den vielschichtigen Gefühlen der Fremdbestimmung zu entgehen, indem es sich durch die Geborgenheit eines eigenen Lebensraums hiergegen bestimmt, sich in seinem Heim, in der heilen Welt seiner Lebensburg als Heimat zu begründen sucht und zu einer Ursprungssehnsucht die Lebensbergung wird. Aus einem hierher rührenden Heimatverständnis gerät alles fremd scheinende zum Mittel der Egozentrik vermeinter Eigentlichkeit, die sich darin ausschöpfen kann, dass sie Lebensraum einer Geborgenheit sein und als solcher verteidigt werden muss: die eigene Lebensburg als heile Welt, die allem anderen überordnet sein sollt.
Fremdenfeindlichkeit entsteht aus dem geschützten Heim der Gewohnheiten, dem gegenüber das Fremde unheimlich wirkt. Zu Hause scheint alles selbstbestimmt, soweit die Lebensburg funktioniert. Ihre Risse eröffnen das Unheimliche, das Ungeschützte, das durch die Wände dringt. Alles, was jenseits der eigenen Wände ist, das Unheimliche, stellt das im Heim verheimlichte dar: Die heimlichen Sorgen und Wünsche und Begierden, die das Leben zu Hause in Schuld verstricken, versündigen würden, wenn sie frei gelassen wären. Von Draußen kommt daher die wirkliche Gefahr, weil dort alles ist, was hier nicht sein kann, und was deshalb bedrohlich ist. Dort ist der Gegner, der Fremde, der Ausländer, der Andersartige, der für alles objektiv zu stehen hat, was subjektiv bedrohlich erscheint, wenn das Heim verlassen wird, das Unheimliche, die abstrakte Bedrohlichkeit als bedrohliche Abstraktheit des Weltgeschehens, als Unheil: Die Konkurrenzangst um den Arbeitsplatz, Raub und Plünderung des Eigentums, die Kriminalität, Untergang von dem Gewohnten, von Sicherheiten durch Werte, Kultur und Abendland, oder schließlich vor den finsteren Hintergründigkeiten des Geld- und Zinswucheres, die Angst um die Welt überhaupt oder die vor dem schwarzen Mann ... Es ist die Enge der Befremdung in der Entfremdung.
Fremdenfeindlichkeit ist die einfache und unmittelbare Negation der Gewohnheit und deshalb so verbreitet wie diese. Im größeren Maßstab und unter der Bedingung, dass sich die Gewohnheit zur Volksgemeinschaft getrieben hat, wird sie zur Grundlage des Rassismus.