Verallgemeinerung
"Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne." (Immanuel Kant, § 7 Grundgesetz der reinen praktischen Vernunft in der Kritik der praktischen Vernunft S. 36)
"Musik wird störend oft empfunden,dieweil sie mit Geräusch verbunden" (Wilhelm Busch, "Der Maulwurf", 1872)
Eine Beziehung verselbstandigt sich, wenn und wo ihr Inhelt selbst zur Form, somit die Form selbst substanziell allgemein wird und als diese sich qualitativ wie eine Institution verhält (siehe z.B. Familie). Von daher erscheint sich auch eine Gesellschaft durch das Verhalten im Verhältnis ihrer einzelnen bzw. vereinzelten Individuen als deren Verallgemeinerung oft gesellschaftlich bestimmte [[info">Substanz]], als Persönlichkeit des öffentlichen Rechts und damit selbst schon als die allgemeine Grundform der Rechtspersönlichkeit einer menschlichen Gesellschaft, welche die zwischenmenschlichen Verhältnisse ihrer einzelnen Personen bildet und bestimmt (siehe auch Formbestimmung).
Qualitativ ist alles nur im Einzelnen als das Besondere da (siehe Dasein). Verallgemeinerungen entziehen sich der Bestimmtheit von Empfindungen (siehe Abstraktion) und übereignen hierddrch ihre wesentlichen Inhalte den persönlichen Gefühlen ihrer Anstimmmung, sind also selbst schon wesentlich noraativ (siehe Norm). Verallgemeinerungen können daher nicht schon durch sich selbst wahr sein (siehe Wahrheit). Etwas Allgemeines kann eben nur das sein, was allem gemein ist. Darüber hinaus schwindet seine Wirkung in der Allgemeinheit seiner Existenz. Es kann daruin eben nur das substanziellsein und bleiben, was im Ausmaß seiner Quantifizierung in seiner Verdichtung auch wesentlich existent ist (siehe Begriffsgröße). Es zehrt aber sein allgemeines Wesen mit dem Ausmaß seiner abstrakten Gegenwärtigkeit – seiner Abwesenheit – auf, kann eben nur das bleiben, was allem auch wirklich gemein ist, kann eben nur das sein, was auch in seiner Abwesenheit durch seine Wirkung wahr bleibt, einenSinn durch seine Wirkkraft verkörüert (siehe auch Abstraktionskraft).
In Wirklichkeit ist aber alles verschieden und von daher auch im Allgemeinen nur einzeln existent. Aus dessen Wahrnehmung heraus ist daher eine Verallgemeinerung gegen das wirklich Allgemeine kurzschlüssig, solange es von den Vermittlungen zwischen den Einzelheiten im Allgemeinen nichts wissen konnte und also auch keine inhaltliche Zusammenhänge erklären kann. Ihre inhalte verhielten sich also alleine über die natürlichen Substanzen der Form ihres Daseins (siehe hierzu Dialektik). Es konnte von daher nur eine Form sein, worin sich die Inhalte aufeinander beziehen ließen. Von daher führte die Theorie der Aufklärung im Sinne von Immanuel Kant (siehe z.B. Kategorischer Imperativ) dessen Gattungsbegriffe zu einem Zerwürfnis des praktischen Bewusstseins wodurch die damit erzeugte Norm der Gattungsbezüglichkeiten geriet (siehe auch Rassentheorie).
Was sich aus dem Einzelnen in seiner Vereinzelung als eine allem gemeine Beziehung hervortut muss daher von der Form absehen, durch die es in Beziehung ist. Nur weil es in seiner Elementarform im ihrer wesentlichen Natur allem gleich zukommt, aber im Einzelnen sich darin unterscheidet kann es in deren Einseitigkeit nicht zugleich im Allgemeinen wirklich wahr sein, weil es nicht wirklich gleich, nicht gleich geltend gegen die Bestimmtheit ist (siehe hierzu Dialektik). Weil es in seiner Form nicht in Allem gemein bestimmt sein kann ist seine Allgemeinheit in Wirklichkeit nur abstrakt, nur abstrakt allgemein. Daher kann es dieses in Wirklichkeit nur geben, wo jeder Einzelne im allen Gemeinen seiner Gesellschaft sich auch nur gesellschaftlich verwirklichen, weil es bestimmt und damit zugleich gleichgültig gegen seine Bestimmtheit ist, wo es in seiner Vereinzelung also wesentlich widersprüchlich ist (siehe hierzu auch Zwischenmenschlichkeit).
Im Verallgemeinern werden dagegen nur Ähnlichkeiten allgemein, wie sie z.B. in der "eidetischen Reduktion" der Phänomenologen einer "wissenschaftlichen Aufklärung" dienlich sein sollen. Darin können allerdings nur ähnliche, nur familiäre Beziehungen beschrieben werden, die sich in ihren Ähnlichkeiten als eine formelle Allgemeinheit erklären lassen sollen (siehe hierzu z.B. auch die "Familienaufstellungen" nach Bert Hellinger). So wie es in Familien relativ bedeutungslos ist, wie sie entstanden waren, wird hierbei auch auf die Ergründung der Dialektik ihrer Geschichte verzichtet. Die Inhalte der Lebensäußerungen unterscheiden sich immer schon in der Form ihrer natürlichen Existenz. Sie bilden deren unterschiedliche Grundlagen, das konkrete Wesen ihres Daseins. Eine Verallgemeinerung macht alles gemein, was darin und dadurch bestimmt wird, was also sein einzelnes Dasein auf alles bezieht und ihm hierfür seine inhaltlichen Zusammenhänge unterwirft.
Der wesentliche Fehler des bürgerlichen Verstandes verläuft in der Verallgemeinerung der in allem gemein gemachten Einzelheiten, die sich in einer verallgemeinerte Individualität identifiziert (siehe hierzu auch bürgerliche Wissenschaft) und von dieser ihr Erkenntnisinteresse bezieht, sich also in einer auf sich und durch sich verallgeminerte Einzelheit zurück zu kommen sucht, eine verallgemeinerte Individualität seiner selbst sein will (siehe hierzu auch kategorischer Imperativ), ohne sich selbst im allgemeinen Verhältnis seines Verhaltens zu begreifen. Von daher will ein solches Interesse sich selbst als eine eigene gesellschaftliche Bedingung wissen. Ihr Begriff muss sich von daher selbst abstrakt allgemein machen. Als abstrakt allgemeine Vereinzelung veräußert sich aber der Begriff von sich selbst zu einem äußerlichen Selbstverständnis, das nicht wirklich auf sich zurückkommmen kann, weil es sich selbst schon allgemein zu sich in einem hermeneutischen Zirkel verhält, bevor es seine wirklichen Verhältnisse zum Ausgang seiner Selbsterkenntnis gemacht hat, sich selbst also in seiner mittellosen Zweckhaftigkeit verhält, um sich in einem absoluten Selbstzweck seiner unmittelbaren, also in seiner unvermittelbaren Selbstwahrnehmung - begriffen wissen will.
Weil solche Verallgemeinerung nur durch sich selbst, also als unmittelbare Allgemeinheit ihres Verhaltens in allem gemein versteht, sieht es von seiner eigenen Wirklichkeit ab und vermittelt sich selbst als ein abstrakt allgemeines Wesen, als voraussetzungslosen gesellschaftlichen Inhalt unwirklicher Beziehungen. Wo diese sich nämlich nur abstrakt allgemein verwirklichen können, veräußern sie auch schon in ihrem einzelnen Verhältnis die Abstraktionen von ihrem allgemeinen Wesen, dessen inhaltliche Beziehungen als entäußerte Wirklichkeit in der Form einer äußeren Bestimmtheit (siehe Formbestimmung) ihres abwesenden Wesens auf sie zurückkommt.
Indem ich ein Einzelnes ohne Ansehen seiner inhaltlichen Bezogenheiten einem anderen ebenso gleichsetze und dieses wiederum einem anderen und so fort, so verallgemeinere ich es gleichgültig gegen seinen Inhalt, bis es als ein abstrakt Allgemeines erkennbar wird, das seine einzelne Herkunft nicht mehr kennt. Ganz gleich, ob dies gewollt ist oder nicht: Es gibt aus dieser Allgemeinheit kein Zurück in das wirkliche, das konkret Einzelne, und also auch keine freie praktische Folgerung aus ihr, die sich somit als reine Spekulation eines abstrakten Denkens (siehe Gedankenabstraktion) erwiesen hat. Dieses wirkt daher praktisch notwendig bestimmend gegen seinen Inhalt und bestärkt somit jede Formbestimmung (siehe hierzu auch Realabstraktion), die ihm in Wirklichkeit auch immer wieder angetan wird.
""Wenn ich mir aus den wirklichen Äpfeln, Birnen, Erdbeeren, Mandeln die allgemeine Vorstellung "Frucht" bilde, wenn ich weitergehe und mir einbilde, daß meine aus den wirklichen Früchten gewonnene abstrakte Vorstellung "die Frucht" ein außer mir existierendes Wesen, ja das wahre Wesen der Birne, des Apfels etc. sei, so erkläre ich - spekulativ ausgedrückt - "die Frucht" für die "Substanz" der Birne, des Apfels, der Mandel etc. Ich sage also, der Birne sei es unwesentlich, Birne, dem Apfel sei es unwesentlich, Apfel zu sein. Das Wesentliche an diesen Dingen sei nicht ihr wirkliches, sinnlich anschaubares Dasein, sondern das von mir aus ihnen abstrahierte und ihnen untergeschobene Wesen, das Wesen meiner Vorstellung, "die Frucht". Ich erkläre dann Apfel, Birne, Mandel etc. für bloße Existenzweisen, Modi "der Frucht". Mein endlicher, von den Sinnen unterstützter Verstand unterscheidet allerdings einen Apfel von einer Birne und eine Birne von einer Mandel, aber meine spekulative Vernunft erklärt diese sinnliche Verschiedenheit für unwesentlich und gleichgültig. Sie sieht in dem Apfel dasselbe wie in der Birne und in der Birne dasselbe wie in der Mandel, nämlich "die Frucht". Die besondern wirklichen Früchte gelten nur mehr als Scheinfrüchte, deren wahres Wesen "die Substanz", "die Frucht" ist. Man gelangt auf diese Weise zu keinem besondern Reichtum an Bestimmungen. Der Mineraloge, dessen ganze Wissenschaft sich darauf beschränkt, daß alle Mineralien in Wahrheit das Mineral sind, wäre ein Mineraloge - in seiner Einbildung. Bei jedem Mineral sagt der spekulative Mineraloge "das Mineral", und seine Wissenschaft beschränkt sich darauf, dies Wort so oft zu wiederholen, als es wirkliche Minerale gibt." [[(MEW 2 S. 59)Diebürgerlichen Wissenschaftenversammeln ihreErkenntnissein der Veralllgemeinerung der Beschreibungen ihrer Empirie als bloß verallgemeinerteWahrnehmungihresGegenstandsund bewahrheiten darin, was ihnen schon vor allerErkenntnisgewissist, was sie von ihm schon apriorisch zuwissenglauben, was ihnen durch ihre Einsichten in seine Strukturen und Funktionen, durch ihr hermeneutischesVerständnisselbstverständlicherscheint (siehehermeneutischer Zirkel). Denn darin verstehen und objektivieren sie dasEinzelneals Grundlage ihrerVerallgemeinerungenund behaupten diese auch als realeAllgemeinheitderEinzelheiten. Sie entziehen sich auf diese Weise derKritikan ihremhermeneutischen Zirkel, wonach die vereinzelteErscheinungsformeinesBegriffsschon durch sich selbstverursachtund hierdurch alsGrundfür seineAllgemeinheitgilt. DasEinzelnekann aber nur allem gemein werden, wenn von seiner bestimmten Natur abgesehen, abstrahiert wird. Es kann nicht Grundlage einerAllgemeinheitsein, ohne sich in Allem gleich zu setzen und von daher seine Eigenschaften in einem gemeinen Anderssein einer eigenständigen Qualität seines Allgemeinseins aufzuheben. Daher muss es seinDaseinaus dem beziehen, was ihm schon imAllgemeinenabstraktvorausgesetzt, alsabstrakt allgemeinesWeseninne ist. Und nur was sich alsEigenschaftendiesesabstrakt allgemeinenWesens, wie es imEinzelnennochabwesendist, kann sich in seiner Verallgemeinerung bewahren und zu einer besonderenFormseiner wirklichen Verhältnisse, seinerWirklichkeitwerden, wodurch es sichnotwendigverselbständigt(sieheDialektik).Deshalb unterscheidet sichbürgerliche Wissenschaftschon vor allerErkenntnisdurch ihrverselbständigtesErkenntisinteressevon einerkritischen Theorie, die nach demGrundderVerallgemeinerungimWeseneinerAbstraktionsucht, in derSubstanzdesAbwesenden, welche im Einzelnen alsTriebseinerNaturerscheint. Demnach geht ihreDialektikaus derKritikeinerverkehrtenExistenzhervor, diefalscheErkenntnisaus derVerkehrungeiner realen Abstraktion (sieheRealabstraktion) ableitet.Im Unterschied zurwirklichenAllgemeinheiteinerElementarformist das Verallgemeinern eine Gedankentätigkeit, die einerGedankenabstraktionnachgeht. Sie geht dabei vomEinzelnenaus, das sich vermengt, indem es sich in Vielem ausdrückt, seineEinzelheitallgemein, sich in allem wie ein selbständigesWesengemein macht und sich daher in dieserGemeinschaftsubstanziellihrerWirklichkeitentzieht, sich hiergegenverselbständigt. Indem in diesersubstanziellenIsolationvon seinen besonderenEigenschafteneinfach abgesehen werden muss (siehe hierzu auchAbsicht), kann das Einzelne nur in einerabstrakt Allgemeinheitzusammengeführt werden, durch die es eine gemeinsameFormim Jenseits seinerinhaltlichenBeziehungenfinden muss (z.B. alsIdeologie), mit der si sich ihrerWirklichkeitentzogen hat ud dennoch auf sie bezogen bleiben kann. Diese Form bleibt hierbei als eine nurvorgestellteAllgemeinheitgültig, die an und für sich fiktiv ist. Sie verhält sich daher als eine bloß abstrakt wirkende Formation, als eineFormbestimmungdes Denkens wie eine Summierung über alle Unterschiedenheiten, weil diese ihr im Grundegleichgültigsind und doch allgemein gelten sollen. DieseFormbestimmungeiner Gedankenabstraktion betreibt ihre Verallgemeinerung alsVerwesentlichungeinerabstrakten Allgemeinheit., die sich mit den Formationen derRealabstraktionenleicht assoziieren kann.Wo also bei einerVerallgemeinerungdieBestimmungenihrerBeziehungenabbrechen, sich vomWeseneinesganzenZusammenhangsabtrennen, weil ihnen durch ihreBestimmtheitwidersprochen wird, wo sie also in ihrerAllgemeinheituntergehen, verwirklichen sie nurmehr ihreAbwesenheit. Sie setzen sich aus dieser heraus als bloßeTatsacheihresSeins, wodurch sie zu einem eigenständigen, zu einem abstraktenWesen, zu einerAbstraktionihrerSubstanzwerden, die ohne inhaltliche Bestimmung einfach nur soda ist(siehe auchVerselbständigung). EinWiderspruchist die Einheit entgegensetzterBestimmungenin einemVerhältnis, in dem jede Position wie die andere ganz gleich und doch von ihr getrennt, in der Entzweiung eins, abergleichgültiggegen ihren Inhalt ist. ImWiderspruchsieht jede Position von sicb ab, wenn sie sich auf eine andere bezieht und sie bezieht sich auf Anderes (siehe auchAnderssein) über das, was sie außer ihr iin einem gemeinsamen Dritten st (sieheDialektik).EineAllgemeinheitkann inWahrheitnur das sein, was allemwesentlichgemein ist, das damit auchwirklichgemeintwird, was seineBeziehungensubstanziellausmacht - nicht als Summe und nicht alsVorstellungoderGlaube, sondern im wirklich Seienden, im sinnlichenDaseinals sinnlichesWesen, alssubstanziellesSeindessen, wasSinnhat undSinnmacht. Es erweist sich als Allgemeines erst, wo es schon ist, wo es gemein geworden ist und dieses auch beweist, indem es eine Kraft undFähigkeitaufweist, die mehr als eine Summe ist, die durch einGanzesbestärkt ist (sieheSynergie), das auch dasabwesendeEinzelne kennt und birgt, es in sich hat. Von daher lässt sich das Allgemeine nicht durch Einzelheiten belegen und nachweisen, sondern verlangt nach derErkenntnisseinesWesens, nachWissenschaft, welche dieWirkungseinerKraftals substanziell begründeterkennenkann.Wo vom Nachweis desAllgemeinenabgesehen wird, wo nurAbsichtenherrschen, betreibt schon das Verallgemeinern eineReduktionder vielfältigen Bezogenheiten, eine Absehung von ihrem Gehalt, eineAbstraktionund verfolgt von daher auch ihreAbsicht. Deren Verallgemeinerung ist eineIdealisierung, das gemein machen von einerVorstellung, die Hervorkehrung eines Besonderen als Allgemeinheit, die Heraussetzung eines Einzelwesen zurProminenzeines Allgemeinwesens. Und doch ist es die Grundlage der moderenenDemokratie, derMeinungsbildung, wie sie seit der Zeit derAufklärungmit demKategorischen ImperativImmanuel Kants formuliert worden war. Es betreibt ihre wesentlicheIdeologie, die alsrepräsentative Demokratiefunktionieren soll. Deren Ende offenbart daher auch ihr Dilemma: Das Gemeinte, das zur Wahl steht, kann nur einen abstraktenWillen, den politischen Willen desabstrakt Allgemeinenbegründen, endet daher im Prozess ihrerAbstraktionimPopulismus, der ihr dieFreiheitderMeinungsbildungnimmt, durch die sie sich begründet versteht.Solche Verallgemeinerung gibt es aber auch inWissenschaften, die sich lediglichinformell, also nur umfangslogisch auf ihre empirischen Grundlagen beziehen (siehePositivismus), deren Faktizität also nur im Umfang ihres Daseins bestätigen und ihre Funktionalität bestärken wollen (siehe hierzu auchSystemtheorien). Sie entscheiden nicht, weil sie nichts wesentlich unterscheiden, sondern bestärken die reineMengealsinformelleMasse, als Masse in der Form, wie sie existiert. Sie folgen keiner kritische Fragestellung, sondern wollen lediglich die funktionellen Beziehungen optimieren, beschreiben zwar Verhältnisse zwischen Ursache und Wirkung, ohne aus deren Analyse einen Grund herauszuarbeiten, der widersinnige Beziehungen erklären könnte. Von daher abstrahieren sie schon in ihrem Tun von widersprüchlichen Wahrnehmungen und können daher auch leicht widerspruchsfrei auf der Grundlage einer implizitenOntologieargumentieren. Mehr oder weniger bewusst verfolgt ihre Argumentation der schon vorgefasstenAbstraktion, die als Informatik lediglichalgorithmischeBeziehungendarstellt,Prinzipien, nach denen sie das Dasein ordnen undZufallausgrenzen und beherrschen, - damit natürlich auch dieFreiheitderKritik, die Möglichkeit einer Veränderung dergegebenenFormbestimmungenausschalten. Die einzelnen Inhalte werden hierfür von ihrem Sinn her auf rein objektive Funktionalität abstrahiert und für diese besondert, von ihrem Sinn von und für Menschen, von ihrer Kultur entzogen und für das bestehendeSystemprominentgemacht.Sobald eine Allgemeinheitabstraktvon allen Einzelheiten ist und sich nur in Besonderheiten, inisoliertenEinzelheiten, wahr hat, wird sie für sichgleichgültigund unbestimmt, leere Form. Hierin entspricht dieAbstraktionselbst schon den abstraktenBestimmungender Formbeziehungen, wird selbst zu einer Bestätigung der allgemeinenFormbestimmung, derenSubstanzdie Absehung von aller Bestimmtheit der Einzelheit ist. Solcheabstrakte Allgemeinheitkehrt dieFormgegen ihre vielfältigenInhalte, ist durch sich selbst schonverkehrtbestimmt, indem sie sich eineSubstanzgibt, die sie durch ihr Absehen von konkretenBestimmungenje nach der Art ihrer Hypothesen füllt. Eine abstrakte Allgemeinheit bestimmt sich also als reine Form, alsQuantum, als Häufigkeit des Auftretens von dem, was sie fürBesonderheitenist (z.B.Wertals Quantumabstrakt menschlicher Arbeit, in denen sich die Gebrauchsgüter in der Warenform bemessen).Abstrakte Allgemeinheiten wirken auch gedanklich alsPrinzipien, durch welche sie sich des Konkreten mit einem abstrakten Sinn bemächtigen, z.B. Prinzipien der Vernunft (Moral) oder der sachlichen Lebensverhältnisse. Marx hat bewiesen, dass der Kapitalismus sich aus der abstrakten Allgemeinheit des Wertbegriffs erklärt, der keine konkrete Verallgemeinerung möglich macht. Somit erklärt sich der Widerspruch des bürgerlichen Produktionsverhältnisses daraus, dass sich alles Konkrete seiner abstrakt allgemeinen Bestimmung im Wert als Form überlassen muss, solange es sich nicht selbst auch in seiner Form verallgemeinert, hier: vergesellschaften kann - anders ausgedrückt: solange der Widerspruch von konkret nützlicher und abstrakt gesellschaftlicher Arbeit besteht. Dies erfordert, dass der Widerspruch von gesellschaftlicher Produktion und privater Aneignung aufgehoben wird.]]
Die bürgerlichen Wissenschaften versammeln ihre Erkenntnisse in der Veralllgemeinerung der Beschreibungen ihrer Empirie als bloß verallgemeinerte Wahrnehmung ihres Gegenstands und bewahrheiten darin, was ihnen schon vor aller Erkenntnis gewiss ist, was sie von ihm schon apriorisch zu wissen glauben, was ihnen durch ihre Einsichten in seine Strukturen und Funktionen, durch ihr hermeneutisches Verständnis selbstverständlich erscheint (siehe hermeneutischer Zirkel). Denn darin verstehen und objektivieren sie das Einzelne als Grundlage ihrer Verallgemeinerungen und behaupten diese auch als reale Allgemeinheit der Einzelheiten. Sie entziehen sich auf diese Weise der Kritik an ihrem hermeneutischen Zirkel, wonach die vereinzelte Erscheinungsform eines Begriffs schon durch sich selbst verursacht und hierdurch als Grund für seine Allgemeinheit gilt. Das Einzelne kann aber nur allem gemein werden, wenn von seiner bestimmten Natur abgesehen, abstrahiert wird. Es kann nicht Grundlage einer Allgemeinheit sein, ohne sich in Allem gleich zu setzen und von daher seine Eigenschaften in einem gemeinen Anderssein einer eigenständigen Qualität seines Allgemeinseins aufzuheben. Daher muss es sein Dasein aus dem beziehen, was ihm schon im Allgemeinen abstrakt vorausgesetzt, als abstrakt allgemeines Wesen inne ist. Und nur was sich als Eigenschaften dieses abstrakt allgemeinen Wesens, wie es im Einzelnen noch abwesend ist, kann sich in seiner Verallgemeinerung bewahren und zu einer besonderen Form seiner wirklichen Verhältnisse, seiner Wirklichkeit werden, wodurch es sich notwendig verselbständigt (siehe Dialektik).
Deshalb unterscheidet sich bürgerliche Wissenschaft schon vor aller Erkenntnis durch ihr verselbständigtes Erkenntisinteresse von einer kritischen Theorie, die nach dem Grund der Verallgemeinerung im Wesen einer Abstraktion sucht, in der Substanz des Abwesenden, welche im Einzelnen als Trieb seiner Natur erscheint. Demnach geht ihre Dialektik aus der Kritik einer verkehrten Existenz hervor, die falsche Erkenntnis aus der Verkehrung einer realen Abstraktion (siehe Realabstraktion) ableitet.
Im Unterschied zur wirklichen Allgemeinheit einer Elementarform ist das Verallgemeinern eine Gedankentätigkeit, die einer Gedankenabstraktion nachgeht. Sie geht dabei vom Einzelnen aus, das sich vermengt, indem es sich in Vielem ausdrückt, seine Einzelheit allgemein, sich in allem wie ein selbständiges Wesen gemein macht und sich daher in dieser Gemeinschaft substanziell ihrer Wirklichkeit entzieht, sich hiergegen verselbständigt. Indem in dieser substanziellen Isolation von seinen besonderen Eigenschaften einfach abgesehen werden muss (siehe hierzu auch Absicht), kann das Einzelne nur in einer abstrakt Allgemeinheit zusammengeführt werden, durch die es eine gemeinsame Form im Jenseits seiner inhaltlichen Beziehungen finden muss (z.B. als Ideologie), mit der si sich ihrer Wirklichkeit entzogen hat ud dennoch auf sie bezogen bleiben kann. Diese Form bleibt hierbei als eine nur vorgestellte Allgemeinheit gültig, die an und für sich fiktiv ist. Sie verhält sich daher als eine bloß abstrakt wirkende Formation, als eine Formbestimmung des Denkens wie eine Summierung über alle Unterschiedenheiten, weil diese ihr im Grunde gleichgültig sind und doch allgemein gelten sollen. Diese Formbestimmung einer Gedankenabstraktion betreibt ihre Verallgemeinerung als Verwesentlichung einer abstrakten Allgemeinheit., die sich mit den Formationen der Realabstraktionen leicht assoziieren kann.
Wo also bei einer Verallgemeinerung dieBestimmungen ihrer Beziehungen abbrechen, sich vom Wesen eines ganzen Zusammenhangs abtrennen, weil ihnen durch ihre Bestimmtheit widersprochen wird, wo sie also in ihrer Allgemeinheit untergehen, verwirklichen sie nurmehr ihre Abwesenheit. Sie setzen sich aus dieser heraus als bloße Tatsache ihres Seins, wodurch sie zu einem eigenständigen, zu einem abstrakten Wesen, zu einer Abstraktion ihrer Substanz werden, die ohne inhaltliche Bestimmung einfach nur so da ist (siehe auch Verselbständigung). Ein Widerspruch ist die Einheit entgegensetzter Bestimmungen in einem Verhältnis, in dem jede Position wie die andere ganz gleich und doch von ihr getrennt, in der Entzweiung eins, aber gleichgültig gegen ihren Inhalt ist. Im Widerspruch sieht jede Position von sicb ab, wenn sie sich auf eine andere bezieht und sie bezieht sich auf Anderes (siehe auch Anderssein) über das, was sie außer ihr iin einem gemeinsamen Dritten st (siehe Dialektik).
Eine Allgemeinheit kann in Wahrheit nur das sein, was allem wesentlich gemein ist, das damit auch wirklich gemeint wird, was seine Beziehungen substanziell ausmacht - nicht als Summe und nicht als Vorstellung oder Glaube, sondern im wirklich Seienden, im sinnlichen Dasein als sinnliches Wesen, als substanzielles Sein dessen, was Sinn hat und Sinn macht. Es erweist sich als Allgemeines erst, wo es schon ist, wo es gemein geworden ist und dieses auch beweist, indem es eine Kraft und Fähigkeit aufweist, die mehr als eine Summe ist, die durch ein Ganzes bestärkt ist (siehe Synergie), das auch das abwesende Einzelne kennt und birgt, es in sich hat. Von daher lässt sich das Allgemeine nicht durch Einzelheiten belegen und nachweisen, sondern verlangt nach der Erkenntnis seines Wesens, nach Wissenschaft, welche die Wirkung seiner Kraft als substanziell begründet erkennen kann.
Wo vom Nachweis des Allgemeinen abgesehen wird, wo nur Absichten herrschen, betreibt schon das Verallgemeinern eine Reduktion der vielfältigen Bezogenheiten, eine Absehung von ihrem Gehalt, eine Abstraktion und verfolgt von daher auch ihre Absicht. Deren Verallgemeinerung ist eine Idealisierung, das gemein machen von einer Vorstellung, die Hervorkehrung eines Besonderen als Allgemeinheit, die Heraussetzung eines Einzelwesen zur Prominenz eines Allgemeinwesens. Und doch ist es die Grundlage der moderenen Demokratie, der Meinungsbildung, wie sie seit der Zeit der Aufklärung mit dem Kategorischen Imperativ Immanuel Kants formuliert worden war. Es betreibt ihre wesentliche Ideologie, die als repräsentative Demokratie funktionieren soll. Deren Ende offenbart daher auch ihr Dilemma: Das Gemeinte, das zur Wahl steht, kann nur einen abstrakten Willen, den politischen Willen des abstrakt Allgemeinen begründen, endet daher im Prozess ihrer Abstraktion im Populismus, der ihr die Freiheit der Meinungsbildung nimmt, durch die sie sich begründet versteht.
Solche Verallgemeinerung gibt es aber auch in Wissenschaften, die sich lediglich informell, also nur umfangslogisch auf ihre empirischen Grundlagen beziehen (siehe Positivismus), deren Faktizität also nur im Umfang ihres Daseins bestätigen und ihre Funktionalität bestärken wollen (siehe hierzu auch Systemtheorien). Sie entscheiden nicht, weil sie nichts wesentlich unterscheiden, sondern bestärken die reine Menge als informelle Masse, als Masse in der Form, wie sie existiert. Sie folgen keiner kritische Fragestellung, sondern wollen lediglich die funktionellen Beziehungen optimieren, beschreiben zwar Verhältnisse zwischen Ursache und Wirkung, ohne aus deren Analyse einen Grund herauszuarbeiten, der widersinnige Beziehungen erklären könnte. Von daher abstrahieren sie schon in ihrem Tun von widersprüchlichen Wahrnehmungen und können daher auch leicht widerspruchsfrei auf der Grundlage einer impliziten Ontologie argumentieren. Mehr oder weniger bewusst verfolgt ihre Argumentation der schon vorgefassten Abstraktion, die als Informatik lediglich algorithmische Beziehungen darstellt, Prinzipien, nach denen sie das Dasein ordnen und Zufall ausgrenzen und beherrschen, - damit natürlich auch die Freiheit der Kritik, die Möglichkeit einer Veränderung der gegebenen Formbestimmungen ausschalten. Die einzelnen Inhalte werden hierfür von ihrem Sinn her auf rein objektive Funktionalität abstrahiert und für diese besondert, von ihrem Sinn von und für Menschen, von ihrer Kultur entzogen und für das bestehende System prominent gemacht.
Sobald eine Allgemeinheit abstrakt von allen Einzelheiten ist und sich nur in Besonderheiten, in isolierten Einzelheiten, wahr hat, wird sie für sich gleichgültig und unbestimmt, leere Form. Hierin entspricht die Abstraktion selbst schon den abstrakten Bestimmungen der Formbeziehungen, wird selbst zu einer Bestätigung der allgemeinen Formbestimmung, deren Substanz die Absehung von aller Bestimmtheit der Einzelheit ist. Solche abstrakte Allgemeinheit kehrt die Form gegen ihre vielfältigen Inhalte, ist durch sich selbst schon verkehrt bestimmt, indem sie sich eine Substanz gibt, die sie durch ihr Absehen von konkreten Bestimmungen je nach der Art ihrer Hypothesen füllt. Eine abstrakte Allgemeinheit bestimmt sich also als reine Form, als Quantum, als Häufigkeit des Auftretens von dem, was sie für Besonderheiten ist (z.B. Wert als Quantum abstrakt menschlicher Arbeit, in denen sich die Gebrauchsgüter in der Warenform bemessen).
Abstrakte Allgemeinheiten wirken auch gedanklich als Prinzipien, durch welche sie sich des Konkreten mit einem abstrakten Sinn bemächtigen, z.B. Prinzipien der Vernunft (Moral) oder der sachlichen Lebensverhältnisse. Marx hat bewiesen, dass der Kapitalismus sich aus der abstrakten Allgemeinheit des Wertbegriffs erklärt, der keine konkrete Verallgemeinerung möglich macht. Somit erklärt sich der Widerspruch des bürgerlichen Produktionsverhältnisses daraus, dass sich alles Konkrete seiner abstrakt allgemeinen Bestimmung im Wert als Form überlassen muss, solange es sich nicht selbst auch in seiner Form verallgemeinert, hier: vergesellschaften kann - anders ausgedrückt: solange der Widerspruch von konkret nützlicher und abstrakt gesellschaftlicher Arbeit besteht. Dies erfordert, dass der Widerspruch von gesellschaftlicher Produktion und privater Aneignung aufgehoben wird.