Uebertragung
"Übertragung ist ein zentraler Begriff der psychoanalytischen Theorie und Praxis (Psychoanalyse). In der Übertragung werden intensive unbewusste Gefühle, Wünsche, Sinnesempfindungen oder Verhaltensmuster aus wichtigen vergangenen Beziehungen, z. B. zu Eltern oder Geschwistern, in gegenwärtigen Beziehungen aktualisiert (Projektion). Übertragung ist nicht nur ein klin. Phänomen, sondern findet auch in Alltagsbeziehungen statt, wobei jedoch die psychoanalytische Situation bes. Gelegenheit zur systematischen Entfaltung und Bearbeitung der Übertragung bietet. Freud begegnet der Übertragung erstmals zus. mit Breuer in seinen Studien zur Hysterie sowie im Zus.hang mit der Entdeckung der Verschiebung psych. Energie im Traum." (https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/uebertragung)
Übertragung ist ursprünglich ein Begriff aus der Buchhaltung, mit dem vorherige Eintragungen aufsummiert, also eine Beziehung durch einen Vergleich mit vergangenen dominant gemacht wird. Sigmund Freud hatte aus ähnlichen Konstrukten der Naturwissenschaften (siehe Konstanzprinzip) seine "Triebökonomie" bezogen (vergleiche auch Wilhelm Reich) und seinen Übertragunsgegriff im Zusammenhang mit der Traumanalyse benutzt und sie inhaltlich mit Bedeutungen aus dem Unbewussten verfüllt, die ihre Form mit ihren Inhalten identifiziert. Dadurch werden abstrakte Begrifflichkeiten leicht aus konkreten Formen der Wahrnehmung Inhalte der Psyche verkehrt (siehe Täuschung) und also ihre Form zugleich als Inhalt einer eigenständigen seelischen Formation angesehen und darin ihre Widerspruche zu einer anschaulichen Konstruktion eines an und für sich abstrakten Denkens, zu einer eigenständigen Denkform (siehe Verselbständigung). Die im psychoanalytischen Begriffe aufgelösten Begriffe vorbewusster und unbewusster Gedanken werden selbst zum Konstrukt ihrer "Erklärung" (siehe auch Widersinn) einer psychischen Triebkraft (siehe Abstraktionskraft), die zur Aufklärung aller innerpsychischen Wirklichkeiten leicht verfügbar ist, denn alles ließ sich aus dem Unterbewusstsein erklären, was die Äußerungen von Interessen und Erkenntnisse betrifft (siehe auch Erkenntnismethode). Die Analyse behandelte solche Äußerungen wie Veräußerungen eines Triebgeschehens und konnte von daher ihre Interpretationen hierzu auch leicht wie einen Beistand zur Selbstoptimierung – z.B. als Dienstleistung für ertragreiche Äußerungen – verkaufen. So entwickelte sie sich – besonders in den USA - zu einem alltäglichen Angebot elitärer Selbsterhaltung durch ihren Gebrauchswert für eine gehobene Selbstdarstellung, indem sie das Geschäftsinteresse mittelständiger Existenzen leicht mit ihrem eigenen Geschäftsinteresse zu einer unbegrenzten psychotherapeutischen Geschäftsbeziehung verband (siehe auch Selbstveredelung). In diesem Sinn sprach Freud von „Übertragungsgedanken“ und beschrieb damit einen Vorgang als "Abwehrmechanismus", durch den unbewusste Wünsche in das Vorbewusste „übertragen“ werden würden, so dass durch eine Art von „Verschiebung“ der unbewusste Wunsch zum Ausdruck kommen könne. Bei der positiven Übertragung würden positive Anteile früherer Beziehungen (Liebe, Zuneigung, Vertrauen) übertragen, bei der negativen Übertragung negative Anteile (Hass, Abneigung, Wut, Misstrauen) (siehe auch Ressentiment).
Ein Vertreter der Psychoanalyse stellt deren Verständnis von Übertragung folgendermaßen dar: "Grundsätzlich handelt es sich bei den als „Übertragung“ und „Gegenübertragung“ bezeichneten Prozessen um Phänomene, die in jeder Form von Kontakt zwischen Menschen auftreten. Gemeint ist damit, dass alte Erfahrungenen in zwischenmenschlichen Beziehungen und Bindungen, alte Gefühle, Erwartungen, Fantasien, Wünsche und Ängste in aktuellen Beziehungen reaktiviert werden. Die vielfältigen Bezüge zwischen der alten Dynamik, so wie sie real damals gewesen ist, ihrer bewussten und unbewussten Verarbeitung und Interpretation durch die Beteiligten und den unterschiedlichen Formen ihrer Reaktivierung in aktuellen Interaktionen stellen ein komplexes System dar, in dem vielerlei Faktoren und Ebenen eine Rolle spielen. Das Grundprinzip ist jedoch recht einfach: So wird beispielsweise ein Mensch, der als Kind die Erfahrung gemacht hat, dass seine Eltern ihn in seiner Entwicklung einfühlsam und zugleich gut abgegrenzt begleitet haben, und die zuverlässig für ihn dagewesen sind, wahrscheinlich eine eher stabile Selbst- und Bindungsstruktur entwickeln und später, als Erwachsener davon ausgehen, dass andere Menschen ihm zunächst einmal wohlgesonnen und in ihrem Bindungsverhalten zuverlässig und vertrauenswürdig sind. Ein Mensch dagegen, der als Kind erlebt hat, dass seine Eltern emotional unzuverlässig, überbedürftig, instabil, unempathisch oder grenzüberschreitend waren, wird wahrscheinlich eine eher instabile Selbst- und Beziehungsstruktur entwickeln und als Erwachsener erwarten bzw. befürchten, dass andere Menschen ebenso mit ihm umgehen, wie seine Eltern damals, und versuchen sich durch verschiedene, mehr oder weniger automatisierte Selbstschutzmaßnahmen davor zu schützen und dabei unbewusst die alte Konstellation tendenziell wiederherstellen. Alte Beziehungsmuster werden in jeder aktuellen Beziehung bewusst oder unbewusst reaktiviert, also auch in der therapeutischen Beziehung zwischen Patient und Psychotherapeut. Dieser Zusammenhang ist in allen psychotherapeutischen Richtungen bekannt, wird aber unterschiedlich benannt. In der humanistischen Psychotherapie spricht man beispielsweise von reaktivierten Beziehungsmustern, in Psychoanalyse und Tiefenpsychologie von Übertragung und Gegenübertragung. Dort spielen die entsprechenden Dynamiken die entscheidende Rolle im therapeutischen Prozess." (auf https://www.werner-eberwein.de/8707-2/) Wesentlich an der Verwendung eines solchen Begriffs der Übeertragung ist die theoretische Verdopplung subjektiver Bezogenheiten durch beliebig bestimmte objektive Gegenwärtigkeiten in zwischenmenschlichen Verhältnissen. Nicht nur Gefühle werden in solchem Verstand übertragen, sondern zugleich als objektivierte Empfindungen ihrer Existenzform verewigt (siehe hierzu auch schlechte Unendlichkeit). Es lassen sich aber nur Gefühle übertragen, Empfindungen nicht. Und das erklärt sich aus einem wesentlichen Unterschied zwischen diesen beiden Formen der Wahrnehmung, der ursprünlich lediglich nur in unbestimmten Stimmungen entstanden war. Im Gefühl reflektieren die Empfindungen ihren Gegenstand so wie er sich anfühlt, wie er Sinn macht und Sinn hat, wie er wahrgehabt und angeeignet, sinnlich zu eigen gemacht wird. In der Empfindung findet die Wahrnehmung ihren Sinn in dem Gegenstand, den sie wahrhat, wodurch ihre Wahrheit nicht nur Erinnerung, sondern auch außer sich, objektiv ist, weil Wahrheit eben nur dort zu nehmen ist, wo Äußeres wie Inneres ist. Weil und sofern die Gegenstände der Wahrnehmung natürliche Gegenstände sind, haben sie auch ihren Sinn in der Wahrnehmung der Menschen so, wie diese in ihrer subjektiven mit ihrer objektiven Natur zusammenfällt. Eine in der Psychoanalyse hoch dotierte Übertragung wird dort allerdings ganz konkret verstanden. Tatsächlich setzt sie aber deren Verselbständigung in den zwischenmenschlichen Beziehungen voraus, die ihrer abstrakten Substanz in ihren Verhältnissen geschuldet sind. Im Allgemeinen einer Abstraktion verbleiben nämlich die Einzelheiten in ihrer bloßen Masse als Kraft einer inhaltlich entleerten Substanz. In deren Abstraktionskraft stellt sich die abwesende Substanz einer widersprüchlichen Identität als eine von ihren Inhalten freigestellte Substanz (siehe z.B. auch Wertsubstanz des Geldes), als hiervon "bereinigte" Substanz einer verselbständigten Begriffsgröße der abwesenden Inhalte ihrer Begriffssubstanz als reine Energie – z.B. als abstrakt menschlicher Sinn – dar. In der Abstraktionskraft wirkt also die Substanz einer widersprüchlichen Identität als eine von ihren Inhalten freigestellte Substanz (siehe z.B. auch Wertsubstanz des Geldes), als reine Substanz einer verselbständigten Begriffsgröße der abwesenden Inhalte ihrerBegriffssubstanz, als Kraft einer reinen Energie – z.B. als Trieb einer abstrakt menschlichen Sinnlichkeit eines Körpergedächtnisses – dar. Als diese kann sich eine Wahrnehmung jeder beliebigen Verbildlichung übergeben, bzw. "übertragen". Durch Übertragungen wird das Verhältnis von Empfindung und Gefühl umkehrbar (siehe auch Verkehrung) und kann aich von daher in seiner Gewissheit täuschen und als diese Selbsttäuschung auch in das Körpergedächtnis eingehen, und sich in einem hermeneutischen Zirkel der Selbstwahrnehmung verstetigen. Das lässt sich durch die Rückführung auf seine ursprünglichen Beziehungen und der Analyse ihres Scheiterns aufheben. Im Körpergedächtnis bilden sich schließlich die Fähigkeiten des Lernprozesses zum Umgang mit den eigenen Eigenschaften aus, um diese zu verarbeiten und durch Arbeit zu verändern oder auch zu erneuern und hieraus neue Bedürfnisse und Produkte zur Bereicherung der eigenen Kultur zu entwickeln (siehe auch Sinnbildung). Während die Empfindung sich im Verhältnis zu ihrem Gegenstand objektiv bewahrheitet, findet das Gefühl seine Gewissheit nur subjektiv im Verhältnis zu den Empfindungen, die es gebildet haben und bilden. Diese sind die natürlichen Inhalte ihrer Wahrnehmung, die "innere Gegenständlichkeit" ihrer Lebenssubstanz, ihrem Sinn, außer sich gefunden und empfunden haben und die sie von und für und durch Menschen haben, in dem sie sich "innerlich äußern", sobald sie außer sich keinen Sinn, keinen Lebenszusammenhang finden. Außer sich findet ein Gefühl den Sinn seiner Lebensäußerung in der Gestaltung seiner Lebenswelt durch die Fähigkeit seiner Eigenschaften in der Arbeit für sich und für andere. Soweit deren Sinnbildung gesellschaftlich existiert, als gesellschaftliche Lebensäußerung in ihrer Kultur erkennbar ist, könnten die Gefühle in gesellschaftlicher Wahrheit und Wahrnehmung aufgehen. Doch das wäre nur in einem Lebensverhältnis möglich, in welchem die Arbeit der Menschen sich auch selbst in menschlichen Produkten für dieBedürfnisse der Menschen unmittelbar erkennen ließen, in die Wirklichkeit einer menschlichen Gesellschaftzurückfänden. Weil Wahrnehmung untrennbar im Verhältnis zu ihrem Gegenstand in dessen gegenständlichen Verhältnissen verbunden ist, enthält sie deren Brüche als Widersprüche ihrer Selbstwahrnehmung. Ihre Empfindungen können in den Gefühlen nicht aufgehen und geraten darin notwendig in eine widersprüchliche Wahrnehmung (siehe Hierzu Ästhetik). Ein Gefühl entsteht aus der Wirkung, die eine Äußerung hat, aus dem Eindruck auf die Wahrnehmung, die ihre Empfindung macht. Es ist von daher als besondere Form der Wahrnehmung immer schon dem Inhalt nach so objektiv, wie seine Empfindung und wie es sich auch subjektiv im Verhältnis des Menschen zu sich als Form seines Erkenntnisvermögens bewahrheitet. Soweit sich die Empfindungen in den Gefühlen der einzelnen Menschen zusammenfinden und in seiner Wahrnehmung ungebrochen und wahr bleiben, kein Enttäuschung erfahren, sind sie als ihre Form zugleich deren Inhalt, an und für sich Indentität der Wahrnehmung, die nicht außer sich geraten ist, solange sie so fühlt wie sie empfindet. Diese Wahrnehmungsidentität ist jedoch nicht unabhängig davon wie und wodurch ihr Gegenstand da ist. In einer Welt, die sich durch dessen beliebige Austauschbarkeitin fortwährenden Täuschungen zu einer Scheinwelt gestaltet, muss sich die Selbstwahrnehmung eines Menschen von der Wahrnehmung überhaupt abtrennen, um Wahrheit für sich als Individuum einer Gesellschaft zu gewinnen, die noch keine wirkliche Gesellschaft sein kann. Aber diese individuelle Subjektivität ist kein bloßes Abbild, kein objektiv determinierter Widerschein, wohl aber ein Bild, das seine Bildung als Prozess seiner Entstehung in seiner individuellenSinnbildung hat. Diese steht immer im Zusammenhang des ganzen Lebens eines fühlenden Menschen und aller Sinneseindrücke der Lebensverhältnisse im Lebensraum seiner Kultur. Die sinnliche Gewissheit, die über die Empfindungen wahrgehabt und wahrgenommen wird, ist aber dennoch erst mal so objektiv wie subjektiiv, kann also auch nur so sinnlich sein, wie die Gegenstände der Wahrnehmung im Lauf ihrer Erfahrung ihre Beziehung im wahrnehmenden Subjekt wahr haben, wie es sie in seinen Gefühlen zusammenfindet. Allerdings können sich in der Geschichte der Wahrnehmungen die Empfindungen durchaus gleich bleiben und sich wiederholen, soweit sie für sich auch einzeln und von daher in ihrer gefühlten Form auch nur von ihrer inhaltlichen Beziehung bestimmt bleiben. Nicht so die Gefühle. Sie verbinden sich aus Empfindungen durch den darin anwesenden Sinn ihrer Gegenstände, sind nur durch deren Beziehung auch wirklich sinnlich. Darin ist die gegenständliche Wahrnehmung zwar ebenso gegenwärtig wie die subjektive. Aber dem lebendigen Gefühl wird sie durch stetige Wiederholung auch schnell langeweilig, denn ein Gefühl ergibt sich immer wieder neu aus dem Erleben dieser Beziehungen zwischen dem Subjekt der Wahrnehmung und ihrem Objekt, ihrem Gegenstand. Es wird zu einer inneren Wahrnehmung, die sich im Subjekt der Wahrnehmung bildet und dessen subjektive Lebenszusammenhänge empfindet und erinnert und mit seiner Selbstwahrnehmung fortbildet und durch entsprechende Ereignisse gestaltet. Von daher emanzipiziert es sich von der stetigen Wiederholung und sucht sich Empfindungen, die es für sich zu neuen inhaltlichen Bezügen wahrmacht (siehe hierzu auch Selbstgefühl) und neue Bedürfnisse zu den Umständen seiner Lebensverhältnisse entwickelt. Von daher strebt jedes Gefühl, das seinen Gegenstand nicht objektiv finden und empfinden kann, danach, sich selbst wahr und gegenständlich zu machen. Doch die Mittel seiner Verwirklichung sind beschränkt und so verbleibt die Unwirklichkeit der Verhältnisse als seine existenzielle Wahrheit (siehe hierzu auch Existenzwert), die subjektiv ebenso abstrakt bleibt, wie sie auch objektiv ist (siehe hierzu auch abstrakt menschlicher Sinn). Es ist der Sinn zwischenmenschlicher Beziehungen, die sich in einer Zwischenmenschlichkeit finden, die von der gesellschaftlich gegenständlichen (objektiven) Wirklichkeit der Menschen getrennt und abgespalten ist. Eine absolute Wahrheit jenseits der menschlichen Verhältnisse und ihrer Wirklichkeit kann es eben nicht geben (siehe hierzu Religion), weil es in Wahrheit eben nur die Menschen sein können, die ihr Leben außer sich setzen, sich äußern, vergegenständlichen und wahrmachen können. Die Wahrnehmung insgesamt verhält sich daher immer schon zwischen Subjekt und Objekt der Wahrheit ihrer gegenständlichen Beziehungen und kann darin auch in Selbstgefühlen selbst sehr widersprüchlich werden - besonderss wenn diese Beziehungen nur noch durch Ereignisse vermittelt sind (siehe hierzu auch Eventkultur). Von der Empfindung her ist die Wahrnehmung sowohl in Inhalt als auch der Form nach objektiv bestimmt; im Gefühl ist sie zunächst ein ganz subjektives Gespür für Sinnzusammenhänge, wie sie aus der Geschichte ihrer Erfahrungen sich gebildet haben (siehe auch Lernen) und in die Fähigkeiten des "Wahrheit-Nehmens" eingegangen sind. Während die Empfindungihren Sinn in den Gegenständen ihrer Wahrnehmung findet, hat daher das Gefühl auch einen Sinn für sich. Gefühle entstehen aus Empfindungen, sind aber für sich eine eigene Wahrheit, eine Form der Erkenntnis, die sie aus vielen Empfindungen heraus in sich tragen und für sich fortbilden. Sie sind Empfindung und doch nicht Empfindung. lebendiges Bild von Wahrnehmungen und doch nicht wirkliche Bildung, sondern bloße Erinnerung und oft auch Einbildung, wo sie besonders eindrücklich sind, weil sie fremden Reizen gehorchen. Sie sind daher zunächst so subjektiv wie auch objektiv (siehe auch objektive Gefühle), objektiv als Erinnerung an Empfindungen, subjektiv als Bild eigener Gegenwärtigkeit, als Sein für sich, das nach einem Sein durch sich verlangt. Von daher verlangt ihre Vergegenwärtigung ein durch sie bestimmtes Erleben, das durch kulturelle Beziehungen und Ereignisse bewirkt werden muss welch durch ihre Kultur bereitet, bzw. veranstaltet werden muss (siehe auch Ereignisproduktion) .Hierdurch entwickelt sich die Wahrnehmung in einer zirkulären Selbstreflexion, in der die Gefühle selbst schon der Wahrnehmung vorausgegeben werden und ihre zirkuläre Hermeneutik in Selbstgefühlen entfalten, die schließlich auch die ganz Wahrnehmung bestimmen können, indem durch ihre Selbstbeziehung die Beziehungen und Ereignisse entstehen, in denen sich die Idenität ihrer Wahrnehmung gestaltet. Weil und soweit die Gegenstände in den Beziehungen ihrer Lebenswelt, in den Verhältnissen ihres Lebensraums nicht unmittelbar erkennbar sind und also keine sinnliche Gewissheit gewähren können, soweit also die Wahrnehmung unter bestimmten Umständen unbestimmt gegeben und von ihren Empfindungen getrennt ist, werden hierdurch Gefühle der Selbstwahrnehmung zum Inhalt einer kulturellen Wahrheit, die den Menschen wesentlicher erscheint, als ihre wirklichen Empfindungen. Denn wo keine wirklichen Gegenstände als Produkte menschlicher Lebensäußerung sinnlich gewiss sind, gibt es auch keine unzweifelhaften Wahrnehmungen. Diese sind gespalten. Nicht Erkenntnis aus der Kenntnis ihrer Erzeugung bildet sich darin fort. Es ist ihr bloßesDasein das ihr Sein bestimmt. Das Erleben ihrer Wirklichkeit macht die Inhalte ihrer isolierten, ihrer aparten Wahrheiot . Deren Empfindung ist dann allerdings bloßes Gefühl von Leben, ganz gleich, welchen Sinn es haben mag. Und sich im Gefühl findet und ereignet ist nicht das, was die Empfindung der zwischenmenschlichen Ereignisse ausmacht, in denen sie entsteht. Im Gefühl gestaltet zwar die Empfindung ihre Erinnerung, verliert sich aber auch darin, soweit und sofern das Gefühl nicht auf das Ereignis zurückkommen kann, das es erinnert. Es erfährt seinen Sinn aus dessen Erleben und reflektiert dies in sich, muss aber zugleich von seiner Sinnesform abstrahieren, um als Gefühl auch für sich zu bestehen, bestehen zu bleiben. Bewusst oder unbewusst erinnert jedes Gefühl viele Empfindungen, die sich in seinen Beziehungen auf Menschen und Sachen ergeben, soweit sie ihre Gegenstände verinnerlicht haben. Von daher sind Gefühle durch ihre Empfindungen sowohl eine objektive Wahrnehmungsform der Menschen, die objektive Grundlage ihrer Subjektivität, als auch die Gestalt von eigener Wahrheit der Wahrnehmung. Die Menschen eignen sich in ihren Gefühlen ihre Welt an und vertreten sie subjektiv als Subjekte ihrer Wahrnehmung, als ihre eigene Wahrheit, die auch mit ihrer eigenen Entsicklung zunahmend die Wahrheit ihrer Eigenschaften und Fähigkeiten ausmacht. Soweit sie diese Wahrheit trotz der Umstände veränderter Wahrnehmungen (siehe z.B. auch Pubertät) auf ihre Empfindungen noch beziehen können, werden sie auch ihre Erkenntnisse hieraus beziehen, oder auch auf Umwegen, auf dem sie sich ihre Erinnerungen bewusst machen können oder dies versuchen (siehe hierzu auch Psychoanalyse). Da die Gefühle subjektiv allgemeinere Zusammenhänge formulieren als die Empfindungen, die sie objektiv enthalten, stellen sie über die Empfindungenhinweg eine allgemeinere Beziehung dar und sind hiergegen in ihrem Selbstgefühl resistent, solange sie nicht durch widersinnige Empfindungen in Frage gestellt sind und sich selbst bezweifeln müssen (siehe hierzu auch Verrücktheit). Im Gefühl bildet sich ein Zusammenhang von Empfindungen so, wie diese einen Menschen im Bezug auf seine Bedürfnisse beeindrucken. Es entsteht also aus der subjektiven Beziehung von Empfindungen, wie sie mehr oder weniger auch objektiv sein können, wo deren Gegenstände dem entsprechen. Subjektiv verbleibt jedes Gefühl als ein Gespür für Zusammenhänge, die ungewiss sind, das Empfindungen aufspürt, wie sie in der Erinnerung von Empfindungen verbunden sein können. Von daher resultieren Gedühle aus vergangenen Empfindungen, die erst durch ihre Vergegenwärtigung wahr werden, die also entgegenwärtigt - aber nicht unbedingt "verdrängt" - worden waren. Und so können auch Empfindungen in Gefühle übergehen, wenn sie ihre unmittelbare Gewissheit verlieren oder sie auch nicht mehr nötig haben oder sich gegen ihre Empfindungen als Selbstgefühle reproduzieren, um sich einen Selbstwert zu verleihen. Gefühle sind innere Wahrnehmungen, wie sie sich in den Wahrnehmungsverhältnissen der Menschen zu ihren Sachen und anderen Menschen aus der Erfahrung ihrer Empfindungen ergeben. Darin reflektieren sie diese Verhältnisse als Ganzes als das, was sie wahrhatten, auch wenn und wo sie es nicht wirklich wahrnehmen konnten, was sich bei ihnen als einbildet, der in der Empfindung wahrgehabt, aber in der Wahrnehmung nicht mehr als Wshrheit der Wirklichkeit unmittelbar erkannt wird. Das Ganze der Empfindungen kann es als diese nicht geben, weil sie immer prozessieren in den Momenten von Ereignissen, die sie raflektieren. Im Gefühl bewahrt sich aber der Hintersinn eines Wahrnehmungsverhältnisses qiw in winwm Traum und die Fähigkeit, einen Sinn zu bilden, der die Empfindungen ergänzt, die vergessen wären, weil sie ohne Eindruck auf die Erinnerung verblieben sind, wirs zu einer eigenständigen Welt der Gehühle, aus der sich im allgemeinen die Empfindungen noch erschließen lassen, die darin eingegangen sind. Doch sie sind darin nur noch Bilder des Empfundenen. Von daher eignet sich die Traumdeutung (siehe Traum) auch nach wie vor am besten dazu, die Gefühlszusammenhänge eines Menschen zu erschließen und z.B. eine Öffnung zu einer Tätigkeit aus den isoliert verblieben Inhalten der Wahrnehmung zu eeröffnen - z.B. durch Musik, Kunst oder Erneuerung der zwischenmenschlichen Verhältrnisse, die darauf bezogen sind... Ansonsten sind Gefühle im Verhältnis zu den Empfindungen, die sie gebildet hatten, konservativ, und wo sie Entscheidungen bestimmen, sind die auf die Wiederherstellung einer ungebrochenen Wahrnehmung bedacht und blenden wie von selbst ihre Brüche aus. Das macht ihren Trieb aus, sich in einem ästheetischen Willen zu äußern, durch den sie sich zu Selbstgefühlen entwickeln. Sinnlich ist die Wahrnehmung durch das, was sie für sich findet, was ihre Empfindung ist. Doch die Empfindung bezieht sich auf eine Eigenschaft ihres Gegenstands und vergeht schon im nächsten Moment der Wahrnehmung, weil sie unmittelbar ist, eben nur das finden kann, was ihr außer sich schon vorausgesetzt ist. Sie setzt also voraus, dass sie das schon durch ihre Natur kennt, was ihre Wahrheit ist. Aber im Gefühl findet sich deren subjektive Äußerung, die in seinem Gegenstand veräußerten Fähigkeiten und Arbeiten. Es reflektiert seinem Inhalt nach ein Gedanke von dem, was die Empfindung für die Wahrnehmung ist, was sie wahrhat. Was sich im Gefühl bildet, was als Bild ihrer Empfindung bedacht und gedacht ist, kann für die Wahrnehmung im Ganzen wahr oder unwahr sein, kann ineinader gehen oder aus sich heraus zerfallen, sich widersprechen oder sogar gänzlich außer sich sein. Die Wahrnehmung ist darin in einer anderen Form, in einer Erinnerung an ihre Empfindungen. Im Gefühl ist die Empfindung innerlich in der Form, in der sie außer sich war. Und außer sich ist sie ein bloßes Erlebnis. Dieses ist in den Ereignissen verbunden, welche sich im Erleben verinnerlicht haben. Es ist daher die Elementarform der Wahrnehmung, über die nachzudenken ist und die selbst auch eine Form der Gedankenwelt, also des Denkens ist. Im Gefühl äußern sich die Fähigkeiten der Wahrnehmung, was und wie sie sich in welchem Zusammenhang ihrer Empfindungen erinnert. Es ist die körperliche Form ihrer Gedanken zu ihrer Erinnerung, denn es verkörpert den Rückbezug eines geschichtlichen Prozesses der Empfindungen in ihrem Zusammenwirken und Verarbeiten von Erlebnissen und der Form, worin sie sich ereignet haben, und vor allem, was darin inhaltlich wahrgehabt und durch ihr eigenes Denken aufeinander bezogen wurde. Von daher ist das Gefühl sowohl Resultat einer Beziehung von Empfindungen zu bestimmten Gegenständen der Erfahrung, als auch Tätigkeit der Wahrnehmung, wie sie allen Gestaltungen des Lebens vorausgesetzt ist. Wer einen Gegenstand herstellt oder bearbeitet benötigt ein Gefühl für ihn als Produkt, als Material seiner Arbeit für bestimmte Bedürfnisse, das er aus den Empfindungen von Gegenständen im Nachhinein seiner Wahrnehmung bildet und hieraus seine Fähigkeiten entwickelt (siehe hierzu auch lernen). In den Verhältnissen der Kultur (siehe auch zwischenmenschliche Verhältnisse) nehmen sich Menschen vorwiegend über Gefühle wahr, die ihrer zwischenmenschlichen Beziehung vorausgesetzt sind. Ein Gefühl ist aber immer die innere Wirkung eines Gegenstands der Wahrnehmung auf die Sinnesorgane und ihre Erfahrung, die schon verinnert, in den Erinnerung ihrer Empfindungen sind, wie sie wahrgehabt worden waren (siehe hierzu auch Ästhetik). Die Wahrheit des Gefühls sind die Empfindungen in der Folge, wie sie sich darin reflektieren. War die Wahrnehmung in der Empfindung noch so subjektiv wie objektiv, so ist sie im Gefühl Subjektivität einer ganz bestimmten Geschichte schlechthin. Gefühle stellen somit auch die Bildungsgeschichte von Menschen als ihre ganz eigentümliche Sinnbildung dar. Ganz gleich, ob z.B. ein Gefühl für Holz die Fähigkeiten eines Schreiners bildet, oder in der Musik die Wahrnehmung sich selbst finden lässt, sofern sie sich darin wahrhat: Ein Gefühl ist immer die Entwicklung von Empfindungen zu den darin vermittelten Wirkungen, im Grunde die Verarbeitung ihrer Wirklichkeit, in der sich ihre Sinnbildung verkörperlicht. Bei der Entstehung von Gefühlen werden Regungen, welche die Empfindungen hinterlassen, auf einander bezogen (z.B. im Traum), so dass neue Zusammenhänge der Wahrnehmung sich zu einem Gefühl bilden und sich darin auch vergegenwärtigen. So wird das Gefühl zu einer eigenen Komposition von Empfindungen, die allerdings auch misslingen kann, wo dieser Bildungsprozess unterbrochen oder abgebrochen wird, die Regungen nurmehr als Erregung verbleiben und die Wahrnehmung im Ganzen bestimmen (siehe auch Trieb). Besonders wo die Gegenstände der Erfahrung keine konkrete Vermittlung zulassen, weil sie selbst nur abstrakt vermittelt sind (siehe auch Geldbesitz) und von daher geschichtslos in bloßen Ereignissen auftreten (siehe auch Eventkultur), werden auch die Empfindungen in ihrer Sinnbildung unterbrochen, Gefühle gebrochen, welche die Wahrnehmung und Selbstwahrnehmung eines Menschen zertrennen und zerteilen, ihn fremd zu sich selbst bestimmen können (siehe Selbstentfremdung). Soweit sich aber das Gefühl durch die Empfindungen begründet und sich auf sie bezieht, vollzieht sich darin die Intelligenz der Wahrnehmung, die sich zu Fähigkeiten der Erkenntnis und Tätigkeit emanzipieren kann, die durch deren Gegenstände für den Menschen wahr werden, sich in ihm und durch ihn vergegenwärtigen und durch seine Gegenwärtigkeit sich auch erst als menschliche Gegenstände bewähren, sich als menschliche Kultur bewahrheiten. Sobald Gefühle sich aber den Empfindungen voraussetzen, lediglich wahrmachen, was sie darin schon von sich wahrhaben, wird ihre Wahrnehmung doppelt: Darin ist sie für sich so, wie sie durch sich ist. Sie ist dann nur noch ästhetisch bestimmt und täuscht als Selbstgefühl darüber hinweg, was ihre Wahrnehmung wirklich ausmacht, was die Grundlage ihrer Erkenntnisse wäre. Was Menschen durch ihre Sinnesorgane empfinden ist das, was sie von sich, von ihrer Natur, Kultur, Gesellschaft, Dingen, Menschen usw., also von ihrem Leben durch ihren Gegenstand für sich finden, was sie in ihrem Dasein von ihrem Sein wahrhabenund für sich wahrmachen. Weil dieses auch ihren Eigenschaften, also dem inhaltlich entspricht, was sie aus ihrem Sehen, Riechen, Hören, Tasten und Schmecken auch wahrnehmen können, ist dieses Verhältnis ihrer Wahrnehmung auch die Elementarform ihrer Wahrheit, ihrer sinnlichen Gewissheit, in der sie sich von ihren Gegenständen sowohl der Form nach unterschieden wie auch inhaltlich einig, sich in eins mit ihnen und ihrer Welt fühlen, ihre objektive Form für sich als ihren Lebensinhalt haben können. Von daher erkennen sie in ihren Gefühlen die Bedeutung, welche die Gegenstände der Empfindungen für sie haben, was sie aus ihnen deuten und für sich auch verändern können. Darin entwickeln sich ihre Empfindungen zu den Fähigkeiten, die es den Menschen ermöglichen, neue Eigenschaften ihrer Gegenstände zu entdecken, zu erfinden, zu erzeugen und zu genießen. Im Gefühl entwickelt sich, was Menschen aus ihren Empfindungen machen und in ihren Lebensverhältnissen, in ihrem Umgang als ihre Kultur wahrnehmen, wahrhaben und wahrmachen und als Geschichte ihrer Naturmacht fortbilden. Gefühl ist also zunächst eine subjektive Reflexion von dem, was die Empfindung zu ihrem objektiven Inhalt hat. Es ist von daher das Subjekt der Wahrnehmung, durch das sie erst zu sich kommt, sich verinnerlicht und erinnert. Gefühle sind zum einen Tätigkeit der Wahrnehmung, zum anderen Reflexion ihrer Empfindungen. Im Gefühl ereignet sich seine Wahrheit in dem, was sie wahrhat und dem, was sie zugleich wahr nimmt. Darin Wahrheitlebt das Erlebnis zunächst noch ganz durch sich so wie es sich ereignet. Und darin allein haben diese ihren Zusamenhang, ihr ursprüngliches ganz individuelles Dasein von dem, was hierüber gesellschaftlich vermittel ist. Alle Ereignisse sind daher von sinnlicher Substanz für das, was hierbei für wahr genommen wird, was innerlich individuell wie äußerlich gesellschaftlich gewahr, also für den einzelnen Menschen eins wird, auch wenn er als Einzelner isoliert, ein vereinzelter Einzelner ist. Es bildet seinen Sinn, der sich darin regt (siehe Regung). Ein Gefühl hat man aus der Erfahrung von Empfindungen mit einem Menschen oder einer Sache. Wo in der Empfindung noch die Eigenschaften eines Gegenstands vorgefunden, sie mehr oder weniger objektiv erkannt werden, findet das Gefühl dessen Sinn für sich, den praktischen Inhalt, wie er gegeben und genommen wird, wie er subjektiv verbleibt und im Subjekt der Wahrnehmung über ihre Momente hinweg fortbesteht. Es enthält und bildet den Sinn hierfür, die Empathie, wie er in einer gegenständlichen Beziehung sich ausgebildet hat, als menschliche Sinnbildung fortbesteht und sich unentwegt erneuert. Das macht das Gedächtnis aus, welches die Fähigkeiten wie im Traumentwickelt und wodurch sich Menschen zu ihrer Sache verhalten. Erst wo sich die Empfindungen selbst aneinander gewöhnen, wo also die Gewohnheit der Empfindungen die Wahrnehmung nurmehr wiederholen kann, verdoppelt sich das Immergleiche und hebt sich darin auf, entzieht es sich seiner Inhalte und wird für sich selbst wirkungslos, abstrakt, unwirklich. Von daher lassen sich Gefühle täuschen, nicht aber die Empfindungen, aus denen sie sich gebildet haben. Gegen diese wird das Gefühl stumpf, tumb, dumm, sodass es sich gleich bleibt und gleichbleiben muss und dies kann, indem es sich als Bild seines Gedächtnisses vor die Empfindung stell, sie durch sich vermittelt, sie ästhetisch werden lässt und als Streben nach ihrem Selbstgefühl wirksam wird, die Wahrnehmung bestimmt. Darin wird die Wahrnehmung so konsumiert, wie sie dem Gefühl genehm ist. Deshalb ist das Gefühl entscheidend für die Sinnbildung, um hieraus Fähigkeiten der Sinne zu entwickeln und zur individuellen Eigenschaft eines Menschen werden zu lassen. Wer einen Gegenstand erzeugen, bearbeiten oder verändern will, folgt einem Gefühl, das er für ihn hat. Gefühle stehen somit nicht für sich. Sie stehen und entstehen immer in der Auseinandersetzung mit ihrem Gegenstand. Um ihn zu verändern oder aus ihm Neues zu schaffen ist es nötig, ein Gefühl für ihn zu entwickeln. Der arbeitende Mensch bildet sich unentwegt durch besondere Sinnbildungen fort, durch die Entwicklung seiner Fähigkeiten, die aus dem Gefühl entstehen, das er durch seine Arbeit erwirbt. Gefühle sind also im Grunde immer gegenständlich und letztlich immer auf Gegenstände bezogen. Sie sind aber vor allem verinnerlichte Empfindungen - und damit auch Erinnerung einer Befindung. Wie etwas gefunden und befunden worden war, so erscheint es auf diese Weise auch im Gefühl hierfür, in der einfühlenden Wahrnehmung für einen Menschen oder eine Sache. Im Gefühl hat man den Sinn eines Gegenstands subjektiv als das wahr, was ihn objektiv gemacht hatte, also warum und wie er vergegenständlicht worden war, was ihn ausmacht und anmutet. Es ist all das, was den Inhalt der Bedürfnisse der Menschen, die Beziehung zu ihrer Welt überhaupt so ausfüllt und erfüllen kann, wie sie diese auch für wahr nehmen, so wie ihre Wahrnehmung mit ihnen auch übereinzustimmen scheint. (z.B. Geschmack, Kunst, Liebe, kurz: Menschsein schlechthin) - all das, was von ihnen und für sie geschaffen wurde, was also die Kultur in ihrer Wahrnehmung ausmacht . Ein Gefühl hat man aus der Erfahrung von Empfindungen mit einem Menschen oder einer Sache. Wo in der Empfindung noch die Eigenschaften eines Gegenstands vorgefunden, sie mehr oder weniger objektiv erkannt werden, findet das Gefühl ihren Sinn für sich, den praktischen Inhalt, wie er gegeben und genommen wird, wie er subjektiv verbleibt und im Subjekt der Wahrnehmung über ihre Momente hinweg fortbesteht. Es enthält und bildet den Sinn hierfür, die Empathie, wie er in einer gegenständlichen Beziehung sich ausgebildet hat, als menschliche Sinnbildung fortbseteht und sich unentwegt erneuert. Das macht das Gedächtnis aus, welches die Fähigkeiten wie im Traumentwickelt und wodurch sich Menschen zu ihrer Sache verhalten Erst wo sich die Empfindungen selbst aneinander gewöhnen, wo also die Gewohnheit der Empfindungen die Wahrnehmung nurmehr wiederholen kann, verdoppelt sich das Immergleiche und hebt sich darin auf, entzieht es sich seiner Inhalte und wird für sich selbst wirkungslos, abstrakt, unwirklich. Von daher lassen sich Gefühle täuschen, nicht aber die Empfindungen, aus denen sie sich gebildet haben. Gegen diese wird das Gefühl stumpf, tumb, dumm, sodass es sich gleich bleibt und gleichbleiben muss und dies kann, indem es sich als abstraktBild seines Gedächtnisses vor die Empfindung stell, sie durch sich vermittelt, sie ästhetisch werden lässt und als Streben nach ihrem Selbstgefühl wirksam wird, die Wahrnehmung bestimmt. Darin wird die Wahrnehmung so konsumiert, wie sie dem Gefühl genehm ist. Im Unterschied zur bloßen Empfindung setzt dies menschliche Beziehungen und Tätigkeiten, also Lebensäußerungen voraus, in welchen Menschen oder Sachen in ihren Eigenschaften wahrgenommen werden und sich diese Verhältnisse als Gefühl zu ihren Gegenständen so niederschlagen, wie sie wahrgehabt wurden. Von daher stellt sich in den Gefühlen die Erfahrungsgeschichte der Empfindungen eines Individuum dar, wie sie im Verhältnis der Individuen auch als Kultur gegenständlich ist, auch wenn darin deren Zusammenhang noch gebrochen, nochbürgerliche Kultur ist. Weil darin die Wahrnehmungen noch keinen Zusammenhang in ihrer Tätigkeit finden kann, immer wieder unterbrochen wird, bleiben die Gefühle noch mehr oder weniger getrennt von ihren Empfindungen. Aber ein Mensch ist immer ein ganzes Wesen, auch wenn er in seiner Gesellschaft noch nicht als dieses aufgeht und diese in ihm auch noch nicht ganz wahr sein kann, noch von sich absehen muss (siehe Abstraktion) und daher nur als Absicht der Psyche da sein und fortbestehen kann. In jedem einzelnen Menschen entstehen Gefühle durch Empfindungen, durch die Erarbeitung und Aneignung der Gegenstände ihres Lebens, durch ihre Sinnbildung, durch die Entwicklung ihrer Fähigkeiten und Eigenschaften. In abstrakten Verhältnissen, in denen sich die Menschen nur in ihrer Lebensungewissheit wahrhaben können, ist dies umgekehrt. Ihre Selbstwahrnehmung ist durch die Verkehrung ihrer Wahrnehmung bestimmt, durch das eben, was sie unter Menschen von sich erleben und was in den Ereignissen dieses Lebens als zwischenmenschliches Leben wahrgemacht wird. Es ist daher keine Täuschung ihrer Wahrnehmung, sondern die Wahrnehmung in den zwischenmenschlichen Kulturen. Was die Menschen hierdurch von ihrer sachlichen Wirklichkeit, von der Erzeugung ihrer Sache trennt, erscheint in ihrer Selbstwahrnehmung selbst als Widerspruch ihrer Gefühle zwischen ihrer Bestimmung durch die eigenen Empfindungen und der Wahrnehmung der Empfindungen ihrer Gefühlen. Ihre Wahrnehmung würde sich unmittelbar aufheben, entleeren, würde sie sich nicht als Bestrebung ihre Selbstgefühle wahrmachen, um sich in ihren Gefühlsbewegungen, in ihren "Emotionen" zu empfinden, sich in ihren Empfindungen zu finden und dadurch ihrer gesellschaftlichen Ödnis zu entgehen. Gefühle sind subjektiv individuell und objektiv allgemein als Kulturform von menschlichen Empfindungen gegenwärtig. Sie äußern sich in vielerlei Formen, z.B. als Stimmung, Gestik, Mimik, Aufregung, Musik, Architektur, Bildnis usw. Auch als bloßer Sinn für etwas enthält das Gefühl eine Gegenständlichkeit, welche als Sinn die Substanz der Wahrnehmung hat, die darin veräußert war und als Gefühl verinnerlicht ist. Von daher enthalten Gefühle zunächst immer einen Sinn für die Elemente und Menschen, wie sie in seiner Bildung gegenwärtig waren, so wie sie eben den Umständen und Lebensbedingungen entsprechend auch in der Beziehung hierauf empfunden wurden. Dem Inhalt nach sind Gefühle verinnerte Formen von Empfindungen, aber dennoch von ihnen zu unterscheiden, weil sie in ihrer Wahrheit innerlich sind und sich zu den sie bildenden Empfindungen auch verhalten, die Wahrnehmung beglücken oder stören oder sie auch in den Wahnsinn treiben können. Empfindungen sind an die Sinnesorgane und organischen Befindlichkeiten der Menschen gebunden und zwischenmenschlich nur als Bild oder Eindruck in Beziehung zu bringen. Im Unterschied zu solcher Empfindung ist das Gefühl hiergegen freier. Es reflektiert die Empfindungen, ist die Resonanz einer Geschichte von Empfindungen, die sich als solche nicht wirklich und mit Gewissheit anfühlen lässt, sich aber im Gedächtnis bewahrt hat. Es vermittelt Empfingungen auf die eigentümliche Weise der Menschen, auf die Eigenart ihrer Bildung und Kultur, und erweist damit auch, wodurch sich die Sinne für die Gegenstände ihrer Empfindungen gebildet haben. Es weiß zugleich, was in Wahrheit nicht sein kann, was zu ändern nötig ist und bildet von daher auch das Bedürfnis nach einem Anderssein. Gefühle entstehen aus der Reflexion von Empfindungen, aus dem, was sie für den Sinn sind, den ein Leben hat. Und sie bilden und verändern diesen in ihrem Reflex selbst, indem sie sich ein Bild machen von dem was in Wahrheit sein sollte. Im Gefühl vermittelt sich daher zuerst einmal, was Menschen einzeln und allgemein in ihren Wahrnehmungen von ihren gegenständlichen Bedingungen wahrhaben, was sie also erkennen können, weil und sofern sie es aus Erfahrung kennen, um hieraus wahr zu machen, was es für sie, also für ihre Wahrnehmungsidentität in Wahrheit sein muss. Gefühle reflektieren aus ihrer Erfahrung heraus die sinnlichen Inhalte, welche ein Leben hat oder sucht, seine Empathie, sein Begehren und seine Zweifel oder auch Verzweiflung. Im Gefühl ist die Kenntnis maßgeblich, welche die Wahrnehmung in sich trägt, was sie durch ihre Geschichte als ihr Gedächtnis erworben, was sie gelernt hat - dies sowohl durch die Entwicklung von Fähigkeiten (z.B. Geschick), als auch durch die Bildung der Intuition. Ohne Gefühl für etwas entwickeln sich keine Fähigkeiten. Von daher beziehen sich Gefühle immer auf einen Gegenstand, repräsentieren ihn für die Wahrnehmung so, wie sie ihn wahrhaben. Wenn ein Gefühl nicht unterbrochen wird, kann es in ebenso vielen Beziehungen aufgehen, z.B. in einer Tonfolge, Farblichkeit, Geschmack usw.. Aber es resultiert immer aus einem Lebensverhältnis, aus einer Beziehung zu einem Gegenstand, der von und für Menschen da ist, sei dieser Sache oder Mensch, der für dieses Leben da ist (siehe Dasein). Jedes Gefühl ist das Resultat von Empfindungen im spezifischen Zusammenhang seiner Bildungsgeschichte, wie sie sich in seiner Erinnerung erschließt, ist Fühlen seiner Lebensäußerung im Gegenstand der Wahrnehmung, worin diese als Elementarform ihrer Erkenntnisse wahr bleibt, auch wenn sie in Widersinnigkeiten aufgespalten ist. Es ist die Wahrheit, worin ihre Verhältnisse auch in ihrer Abstraktion wahr bleiben, während sie sich konkret widersprechen, was also als Sinn ihrer Wahrnehmungen substanziell auch in ihrem Widersinn verbleibt (siehe Dialektik). Denn was Menschen durch ihre Sinnesorgane empfinden ist immer auch das, was sie von sich, von ihrer Natur, Kultur, Gesellschaft, Dingen, Menschen usw., also von ihrem Leben durch ihren Gegenstand für sich finden, was sie in ihrem Dasein von ihrem Sein wahrhaben. Weil dies somit auch substanziell ihren sinnlichen Eigenschaften entspricht, was sie aus ihrem Sehen, Riechen, Hören, Tasten und Schmecken auch wahrnehmen können, ist dieses Verhältnis ihrer Wahrnehmung die Elementarform ihrer Wahrheit, ihrer sinnlichen Gewissheit in einer Kultur, die für sich nicht wahr sein kann, weil und sofern sie eine politische Kultur ist. Darin finden sich die Menschen in ihrer Formbestimmung so, wie sie sich von ihren Gegenständen sowohl unterschieden wie dem Inhalt nach auch einig, sich in eins mit ihnen und ihrer Welt vereint fühlen können. In ihren Gefühlen entwickeln sich ihre Empfindungen zu den Fähigkeiten, die es den Menschen ermöglichen, neue Eigenschaften und Gebrauchsweisen ihrer Gegenstände zu entdecken, zu erfinden, zu erzeugen und zu genießen. Im Gefühl entwickelt sich, was Menschen aus ihren Empfindungen machen und in ihren Lebensverhältnissen, in ihrem Umgang als ihre Kultur wahrnehmen, wahrhaben und wahrmachen und aus der Erinnerung ihre Geschichte auch als Geschichte ihrer Naturmacht fortbilden. Im Gefühl ist Fühlen für sich genommen, eine Reflexion der Empfindung, die von ihrer bestimmten Gegenwärtigkeit absieht und sich unabhangig von ihr - also an und für sich zeitlos, wohl aber mit der Räumlichkeit ihrer Umstände verbunden - in das Gedächtnis versetzt. Es Reflektiert die Beziehungen seiner Sinne und verwirklicht deren Bildung, die Sinnbildung in zweierlei Gestaltung: Einmal als Fähigkeit, eigenes Leben im Gespür für seinen Gegenstand (z.B. durch die Erzeugung einer Tonfolge, Farblichkeit, Geschmack, Haptik usw.) zu äußern und dies zum anderen aus dem Leben der Wahrnehmung, aus den Empfindungen gegenständlicher Eigenschaften zu beziehen. Von daher vereinen sich Fähigkeiten und Eigenschaften eines Menschen und einer Kultur in den Gefühlen, die darin gebildet wurden. Aber von daher stellen Gefühle auch nur die Geschichte einer Sinnbildung dar und können gar nicht selbst geschichtlich sein. Sie sind wesentlich ungegenwärtig, wenngleich sie in die Wahrnehmung, in die Empfindungen hineinwirken können. Sie enthalten deren Sinn, wie er sich in ihnen verfestigt hat, wie er in ihnen außer sich ist. Für sich genommen wird darin der Sinn für dies Äußere der Erfahrung wahrgehabt, ein Sinn, der die Fähigkeiten für seine Äußerungen reflektiert und der zugleich Reflexion der Empfindung ist, welche die Eigenschaften eines bestimmten Gegenstands wahrnimmt. Von daher ist Gefühl selbst schon doppelt bestimmt, sowohl Sinn für sich als auch die Reflektion einer Sinnbildung. Aber im Gefühl ist sie nurmehr als Zustand der Wahrnehmung, der von ihrer Gegenwärtigkeit absieht und sich unabhangig von ihr - also an und für sich zeitlos, wohl aber mit der Räumlichkeit ihrer Umstände verbunden im Gedächtnis bewahrt - auch wenn dieses nicht unbedingt die Empfindungen zu bewähren versteht. Mit der Verinnerlichung des Lebensraums trennen sich allerdings die Gefühle von den Empfindungen, das diese jetzt selbst von ihrem Gefühl als Lebensraum bestimmt werden und sich in ihrem Wohnraum selbst Inhalt genug sind. Er ist nach der nackten Haut und ihrer Bekleidung wie eine dritte Haut (chinesische Weisheit). Dies bestimmt auch die Personen in diesem Raum, sofern sie auf ihr Geschlecht beschränkt existieren, z. B. Mann und Frau, Eltern und Kinder, je nach den Rollenformationen, die darin im Reflex auf die sonstige Lebenswelten gelebt werden. Die Geschlechter setzen sich in Form und Inhalt entgegen, die Eletern beziehen sich auf ihre Kinder durch ihre Selbstgefühle, die für diese dann existeziell, also Inhalt ihrer Empfindungen sind. Die Zeit mag sich zwar ändern, die Geschichten sich ereignen, sie bleibt der konkreten Beziehung der Menschen jedoch. unwesentlich, ihre Beziehung zeitlos, wenn auch voller Wechsel - je nach dem, wie sich die Umstände wechseln und was sie in den Gefühlen als Eindruck hinterlassen. Aber die Umstände wechseln mit den Verhältnissen einer Waren produzierenden Gesellschaft äußerst schnell. Diese hat ihren Lebenszuammenhang nur abstrakt in der Wertform ihrer Produkte und isoliert und zertrennt alles, was gegenständlich existiert. Aber von daher zertrennt sie auch alles, was sich in ihrer Erkenntnis noch vereinen könnte: Die Wahrheit ihrer Wahrnehmungen, die Schönheiten ihrer Kultur. Deren Gegenwärtigkeit ist auf Dauer sehr beschränkt. Ihre einzelnen Geschichten werden hiervon beständig boykottiert und verlangt nach Auflösungen, die oft keine wirklichen Lösungen sind. Die Entfremdung der Lebensverhältnisse der Menschen hinterlässt daher in ihnen auch eine Spur deer Selbstentfremdung. Was bleibt ist das Wo und Wie von Begegnungen, Gegenwärtigkeiten und Anwesenheiten im Raum, in dem die Zeit vergeht, bevor sie beginnen könnte. Es ist eine Zeit, die man nicht begreifen kann. Die zeitliche Unbestimmtheit ist wesentlich für Gefühle und verweist auf die Notwendigkeit von Empfindungen. Nur durch sie sind sie gegenwärtig und also zeitlich gewiss. In ihrer Abwesenheit ist Gefühl bloßes Gedächtnis, oft auch nur Körpergedächtnis, hat aber damit auch eine Wahrheit, die nicht gegenwärtig sein muss. Isolierte Empfindungen können in ihrer reizvollen Unmittelbarkeit (siehe Reiz) daher auch nur über ihre Gefühle Wahrheit finden, wahrnehmen, was sie wahrhaben. In dem Maß, wie die Gegenstände der Wahrnehmung getrennt voneinander erscheinen, weil sie nur abstrakt vermittelt sind, wird auch das Gefühl ungewisser, selbst abstrakter, weil seine Gewissheit immer räumlicher werden muss, je empfindungsloser sie ist. Im Gefühl, wo zunehmend alles Fühlen dann für sich ist, entstehen eigene Welten, innere Welten, die auch ihr eigenes Heil suchen und darin auch ihre Wahrheit verlieren können, wo Gefühle gänzlich empfindungslos geworden sind. Aber schon in ihrer Trennung von den Empfindungen werden sie zäh, abgekehrt und in sich verkehrt gegen ihren Grund, ihre Wirklichkeit. Von daher strebt das Gefühl zu sich selbst und wird im zwischenmenschlichen Verhältnis vor allem zum Selbstgefühl. Der Begriff Gefühl wird meist selbst schon in mehrerlei Hinsicht verwendet, meist für innere Wahrnehmungen (Emotion) und für gegenständliche Wahrnehmungen - oft auch nur ersatzweise für Selbstgefühl oder Regung. Wo ein Gefühl einen Gegenstand betrifft ist es vielleicht besser von Gespür zu reden (Gespür für Schnee, Gespür für Holz usw). Es verbleibt dann eine Sinnbedeutung von intuitiver Wahrnehmung, die von Selbstgefühlen strikt zu unterscheiden ist. Sie resultiert aus einem Erfahrungszusammenhang der Empfindungen in der Form, worin sie sich im Gefühl der Menschen bewahrheiten, für sie also zur Gewissheit werden. Für sich genommen wäre über Gefühl nicht viel zu sagen; wenn es nicht auch selbst gegenständlich, zum Inhalt objektiver Beziehungen werden könnte, in welchen Empfindungen in eigenständige Verhältnisse der Wahrnehmung versetzt werden. Gefühle bewahren zwar die Geschichte dessen, was sich von Empfindungen bewahrheitet hat. Für sich aber sind sie substanziell zeitlos, weil Gedächtnis zeitlos ist. Auch wenn Gefühle natürlich immer einen Gegenstand haben und von daher in jedem Moment wechseln können, bewahren sie die Kontinuität der Wahrnehmung und sind die Bedingung, sich auf einen Gegenstand zu beziehen, eben weil sie den Bezug der Empfindungen in sich tragen. Sie haben Vergangenheit und Gegenwart, aber hiervon abgeleitet auch Zukunft in sich, ohne die Zeit selbst wahrzunehmen. Nur im Verhältnis zur Empfindung wird Zeit wahrnehmbar als Vergegenwärtigung des Gefühls, wie es im Gedächtnis ist. Wem Übles schwant, der hat ein unbestimmtes Wissen zu seinen Empfindungen, obwohl es ihm von der Empfindung her durchaus noch gut geht. Dasselbe gilt für den, der ein Grauen durchlebt hat. Empfindungen und Gefühle haben völlig unterschiedliche Vergegenwärtigungen. Und in diesem Unterschied gehen sie auch wieder in das Gedächtnis ein. Und nur von daher ist erklärlich, warum sich das Gefühl auch gegen die Empfindung verhalten (siehe objektives Gefühl) und sie sogar verrückt machen kann. Natürlich können Gefühle dennoch auch zu einzelnen Ereignisse im Menschen (z.B. als Musik oder Bild oder Einbildung) oder in der Beziehung zu einem Gegenstand einzeln vergegenwärtigt werden (z.B. als Gefühl für Holz, das ein Schreiner entwickelt hat, oder als intuitive Einschätzung einer Situation). Aber als unmittelbar einzelnes werden sie durch das Gedächtnis auch schon in einem Zusammenhang genommen und also allgemeiner wahrgenommen. Gefühle enthalten die geschichtliche Bildung der Wahrnehmung von Individuen als Intuition und Wähnung so, wie sie diese in ihrer Gesellschaft auch wirklich erfahren haben, ohne dass hierbei ihr Sinn gewiss geworden sein musste, zumindest nicht in einer bestimmmten Beziehung auf einen Gegenstand des Fühlens. Oft sind es sogar Beziehungen, die lediglich räumlich oder zeitlich in der Wahrnehmung assoziert sind, welche im Gefühl sich in einer Weise vergegenwärtigen, die nirgendwo sonst real ist (z.B. zufällige Assoziation eines Geruchs oder Bildes mit einer zugleich gehörten oder erlebten Geschichte). Gefühle enthalten alle Beziehungen und Auseinandersetzungen mit einem Gegenstand oder mit Menschen in einer intelligibler Beziehung, also auch als Vorstellung, Eindruck, Bild usw., welche in den Möglichkeiten einer Erneuerung ergründet wird. Von daher sind sie die Grundlage einer auch fortbildenden Intelligenz, welche aus dem Gefühl neue Vorstellungen und Entwürfe zu machen versteht. Was an Intuition, Kreativität oder Erfindungsgeist auftritt, beruht auf den Zusammenhängen der Gefühle für einen Gegenstand, macht die Empathie der Menschen aus. Darin wird die Empfindung sozusagen subjektiviert und in neu Dimensionen gehoben. Von daher sind sie der Ort des Geistes, den Menschen bilden (siehe hierzu auch Seele). Aber gerade weil Gefühle nicht unbedingt und unmittelbar gewiss sein können, tragen sie Wahrhnehmungen auch in eigene Wahrnehmungswelten, die alleine in ihrer Ästhetik in Beziehung sind. Als ästhetische Repräsentanten von Empfindungen können sich Gefühle daher auch nur im Gedächtnis der einzelnen Menschen zusammenfügen und wahr sein oder nicht, je nachdem, wie sie sich in der wirklichen Empfindung auch bewahrheiten oder nicht. Dennoch setzen Gefühle eine Wahrheit vorraus, die sie nicht unmittelbar als wahres Gefühl oder wahre Empfindung haben, sondern als vermittelte Wahrheit dessen, was sie in ihrer Wahrnehmung wahr haben. Die Fähigkeit, eine Täuschung zu erkennen, gründet auf dieser Beziehung von Empfindung und Gefühl, die frei oder gespannt sein kann, je nachdem, welches Gefühl für die Empfindung wahr ist oder nicht. Gefühle bewahrheiten sich daher immmer erst dann, wenn sie auf Empfindungen zurückkommen, worin sie sich in der Beziehung ihrer Wahrnehmung so erfüllen, wie sie diese auch wahrhaben. Nur wo ein Gefühl für eine Sache oder einen Menschen dahin kommt, dass es in der Beziehung hierauf wahr wird, kann es auch für sich wahr sein. Gefühle sind zwar Momente der Wahrnehmung, aber sie vermitteln sich auch durch Tätigkeit. Sie haben ihren Sinn so, wie er sowohl im Inddividuum als auch in der Gesellschaft gestaltet und wirksam ist, gleich, wie er in der Wirklichkeit wahr sein kann, wodurch er also ansonsten noch bestimmt ist. Ein Mensch, der einen Gegenstand erzeugt und bearbeitet, muss ein Gefühl für ihn und seine Stoffe haben; so auch ein Mensch der ihn begreifen und erkennen will. Wer ein schlechtes Gefühl für Holz hat, sollte nicht Schreiner werden oder seine Empfindungen hierfür einüben. Wo wir etwas bearbeiten, erzeugen oder verändern, müssen wir ein Gespür für dieses haben, fühlen, welche Stoffe und Gestalten darin zusammenwirken und was miteinander wirken kann, was nicht, was schön ist, was hässlich. Wir müssen Funktionen verstehen, ihren Sinn erkennen, ihre Gestalt begreifen und Stoff fühlen. Das theoretische Verhältnis hierzu mag eine Idee, eine Vorstellung hiervon oder ein Plan zur Herstellung einer Sache sein. Die praktische Beziehung zu ihr ist das Gefühl. Diese besteht in der Empfindung, worin die Begegnung als solche gewiss ist, als das Gegenübersein, als gegenständliche Wirklichkeit, die in der Empfindung schon bezogen ist, indem sie darin wirkt. Darin ist sie noch äußerlich und doch schon Inhalt, denn empfinden können wir nur, was für uns Sinn hat, Sinn ist und unseren Sinnen entspricht - alleine schon dadurch, dass unsere Wahrnehmung hierfür geschaffen ist (im Unterschied z.B. zu Strahlungen, für die wir keine Gewissheit haben). Gefühle und Empfindungen sind die unvermittelten organischen Momente der Wahrnehmung. Jedes Gefühl ist die Entdeckung eines Sinns, den ein Mensch, ein Gegenstand oder ein Ereignis hat, ein Erfühlen, Ergründen und Vollziehen von etwas, was ich verspüre, wofür ich Sinn habe, sinnliche Empathie. Ich fühle den Sinn, der in ihm gebildet und verwirklicht ist so, wie ich Sinn für ihn habe, wie ich ihn fühlen, nachvollziehen und auch erzeugen kann. Was in der Empfindung unmittelbar ist, kann im Gefühl selbst nur erschlossen sein. Ihm gilt der Sinn als Gestalt der Wahrnehmung und kann auch jenseits aller Empfindung da sein. Indem ich deren Äußerlichkeit durchdringe, erkenne ich seine Natur als die meine, seinen Sinn als meinen Sinn, sein Gewordensein als Sinn meines Werdens, meiner Geschichte. Im Gefühl erkenne ich daher auch mich als sich äußernden Menschen, als Mensch der sinnlich ist, indem er Sinn für anderes hat und durch seine Sinne daher unmittelbar in Gesellschaft ist. Und in diesem Anderssein des Eigenen wird ein Mensch erst vollständig sinnlich, weil er darin wirklich gesellschaftlich wird, zu einem Menschen, der sinnlich ist, weil er Sinn für etwas anderes hat, - einen Sinn, der durch ihn wirksam wird und den er in Gegenständen seiner Bedürfnisse auch veräußert. Das Gefühl setzt die Beziehung zu seinem Gegenstand voraus. Im Gefühl besteht die Gewissheit eines Gewissens, ein Wissen, das sich zu einem Gegenstand verhält, ohne dass dieser ihm wirklich schon gewiss wäre. So ist Gefühl einerseits erworben aus einer Beziehung, die schon vor aller Gegenständlichkeit in der Gestaltung von Gegenständen war und die auf den Menschen zurückkommt, wenn er sich gegenständlich bezieht, wirklich empfindet. Darin kommt das Gefühl erst wirklich auf sich zurück als Reflexion des Gefühls, das in die Erzeugung des Gegenstandes eingebracht war. Das Gefühl hat in der Empfindung seine gegenständliche Beziehung und Gewissheit. Vorausgesetzt war ein Bildungsprozess, ein Leben in vielerlei Fühlen und Verlangen, ein Gestaltungsakt, der zur fertigen Form gerinnt. Das Leben des Fühlens ist im Gefühl zur Form gebracht. Gefühl ist als abgeschlossene Form des Fühlens schon Aneignung von etwas, das in sich abgeschlossen ist. In ihm ist das Gefühlte schon verschwunden (Form), Resultat eines Prozesses, der im Genuss nicht nur bestätigt, sondern auch erst vollständig verwirklicht wird. Gefühl ist also ein Verhalten zu einem Gegenstand, das ein Verhältnis hierzu vorraussetzt und zugleich erzeugt, indem es ihn darin wahrnimmt und wahrhat. Erst in der Trennung vom Gestaltungssprozess wird es als Moment der Wahrnehmung selbständig, zum Gefühl als solches, das zwar verspürt, was ihm der Gegenstand ist und was es darin wahrhat, das aber keine Gewissheit darüber hat, was ihm dies bedeutet. Die Bedeutung des Gegnstands lässt im Gefühl die Deutung zu, da die Empfindung ihm unvermittelt ist. Zwar setzt Gefühl wie die Empfindung als ein Moment der Wahrnehmung immer schon eine Beziehung zu deren Gegenstand voraus, und sei diese auch nur in scheinbarer Natürlichkeit bloß unmittelbar. Aber das Gefühl ist darin von der Wahrnehmung getrennt, wie diese vom Werden ihres Gegenstands getrennt ist. Indem Empfindung ihren Gegenstand findet und befindet, hat sie nichts mit dem Gefühl zu tun, in welchem er für den Menschen wahr ist. Empfindung hat Sinn und Gewissheit, doch das Gefühl beruht auf Tätigkeit und auf der Bildung von Fähigkeiten und Verhältnissen. In der Empfindung finden wir Sinn und nehmen ihn wahr; im Gefühl haben wir die Wahrheit unserer Beziehungen als Verhältnis zu einem Gegenstand, einer Sache oder einem Menschen in uns selbst. Auch wenn diese manchmal ohne Empfindung ist, so enthalten Gefühle doch vergangene Empfindungen irgendwelcher Art von allem, was Sinn hat und Sinn macht, was also gelitten wird. Wie Leiden und Tätigkeit getrennt sind, so sind Empfindungen von Gefühlen unterschieden (die rationalen Denker, wie z.B. Kant oder Hegel unterscheiden Empfindung und Gefühl nicht, wie es auch sonst nur selten unterschieden wird). Wie sich Wahrnehmung zur Sache verhält, so verhält sie sich auch zwischen den Menschen. Während die Empfindung eine Beziehung wahrnimmt, nimmt, was es daran wahr findet, ist Fühlen ein Gespür für etwas, einfachste Eigenheit des Auffassens als Sinn für eine Wahrheit, die ein Verhältnis hat. So können z.B. Gefühle der Liebe, der Trauer, der Beklommenheit, der Freude usw. ohne irgendeinen Anlass auftreten, weil sie ein Gespür erwecken, welches unser Leben (z.B. als Erfahrung, Gedächtnis, Erinnerung usw.) ausmacht. Während die Empfindung die Fähigkeit der Sinne erweckt, Sachen, Ereignisse oder Menschen aufzufassen, die Beziehung zu ihnen zu vergegenwärtigen, weiß das Gefühl dieses in sich und durch sich, weil es ihren Sinn für sich trägt, in sich wahr hat. Das Gefühl unterscheidet sich von der Empfindung aber erst dann wirklich, also mit eigener Wirklung, wenn es etwas wahrhat, was die Empfindung nicht oder anders wahrnimmt. Das setzt voraus, dass sein Gegenstand von eigener Wahrheit, also selbst Mensch ist und sich als dieser auch gegenständlich verhält. In zwischenmenschlichen Verhältnissen wird das Gefühl zum Träger eines Verhältnisses von Menschen (s.a. Liebe), die sich nicht über ihre Gegenstände aufeinader beziehen, sondern sich selbst unmittelbar gegenständlich sind, ihr Leben füreinander äußern und haben und daher nur das Leben wahrhaben, was es für sie mit anderen ist. Die Beziehung, die Menschen in gegenstandslosen Lebensräumen miteinander haben, sind reine Gefühlsbeziehungen, in denen sie sich empfinden, wie sie für ihre Gefühle sind. Diese Verhältnisse sind die Grundlagen der bürgerlichen Kultur, die nur in dieser Selbständigkeit bestehen, wenn sie auf den Verhältnissen von Geldbesitz gründet. Das Gefühl ist die Wahrnehmung von zusammenhängenden Sinnhaftigkeiten, also von Sinneszusammenhängen, die wahrgehabt werden, ohne für sich selbst Sinn zu haben oder zu machen. Es sind die Sinne der Wahrnehmung selbst, welche dem Gefühl mit Sinn erscheinen, weil sie sich selbst alleine in anderer Wahrnehmung identisch sind. Indem Menschen etwas oder jemanden im Gefühl gegenwärtig haben, sind sie für sich in derselben Beziehung gegenwärtig und haben ihre Wahrheit alleine in der Abstraktion ihres Wahrnehmungszusammenhangs. Während die Empfindung noch ganz bei der Gewissheit eines Eindrucks durch einen Wahrnehmungsvorgang ist, erkennt das Gefühl einen Sinn, den es wahrhat - nicht, weil es bereits viel Erfahrung gesammelt hat, sondern weil es den Zusammenhang in seiner Allgemeinheit in sich fühlt, wie er außer sich abstrakte Wirklichkeit hat. Das Gefühl vernimmt einen Wirkungszusammenhang, der keine unmittelbare Wahrheit als Wirkung, wohl aber Wirklichkeit in der Wahrnehmung wahr hat. Während der Empfindung die Wirkung eines Gegenstands gewiss ist, erkennt das Gefühl die gegenständliche Beziehung, den Gegenstand der Wahrnehmung in seiner abstrakten Allgemeinheit, seinem allgemeinen Hintergrund und Hintersinn, also als eine Wahrheit, die keine Gewissheit hat. Diese wird es erst geben, wenn es sich zweifelsfrei mit der Empfindung verbindet und Wissen wird. Das allerdings ist nur möglich, wo die gegenständliche Welt in ihrem vollständigen Stoffwechsel, den vollständigen Bedürfnissen und Arbeitsaufwänden, gewahr ist. Wo der Stoffwechsel nur über Geldbesitz vermittelt ist, kann sich Wahrgenommenes und Wahrgehabtes nicht einig sein. Die Selbstgewissheit verharrt im Zweifel. Der Geldbesitzer wird in seiner Ungewissheit selbst zur Abstraktion seiner Wahrnehmung, indem er als Gegenstand der Wahrnehmung als das wahrgehabt wird, was er für andere ist: einfache Allgemeinheit ihres Empfindens und Fühlens, Tatsache von lebendiger Wahrnehmung als leere Empfindung als Erlebens. Das Gefühl vollzieht diese Beziehung in der Erkenntnis. Es kann sich daher nur in der Abtrennung von der Empfindung wahrhaben und entwickelt hiergegen seine Notwendigkeit, sich in zwischenmenschlichen Beziehungen wahr zu machen, indem es sich in dem findet und empfindet, was es darin von sich hat. In der Wahrnehmung zwischen Menschen haben sie sich als ein Gefühl wahr, das den Sinn ihrer Empfindung enthält und ihr Sein (Gewesensein und Werden) umfasst, also alles, was sie durcheinander wahrhaben und wahrmachen, ob gegenwärtig oder zukünftig, ohne dabei aber in der Gewissheit von Zeit zu sein. Gefühle bestehen auch in der Erinnerung nur im Raum, wie alle Wahrnehmung, in ihrer An- oder Abwesenheit. Das zwischenmenschliche Verhältnis beschert Gefühle, die ihren Sinn aus den Empfindungen haben, den Menschen füreinander finden. Er wechselt, wie die Empfindungen und er verbleibt in ihrem Verhältnis als Fühlen fremder wie eigener Sinnlichkeit. Empfindung verändert sich selbst durch diesen Sinn. Empfindungen gehen in den Gefühlen auf, die Menschen als Sinn ihres Verhältnisses haben. Für diesen Sinn tun sie alles, was ihre zwischenmenschliche Beziehung bestätigt; sie äußern sich, gestalten sich, befriedigen sich in dem Sinn, den sie in Ihrem Gefühl füreinander haben. Dies macht die Lebenskraft aus, die ein Mensch darin findet, solange er im Gefühl mit sich einig ist, solange also seine Tätigkeit, seine Äußerung, sein Geist und Verstand, in seinen Gefühlen eins und durch seine Empfindungen bestätigt sind. In einer ungebrochenen Beziehung von Empfindungen und Gefühlen leben Menschen aktiv in ihrer Welt und finden in deren Gestalten das Leben eigener Sinnlichkeit, Produkt menschlichen Schaffens und der Empfindung eigener Schaffenskraft in den Menschen und Gegenständen ihres Lebens auch dann, wenn sie hierfür keine sachliche Gegenständlichkeit haben (z.B. als Musik). Das Gefühl hat den Sinn, welchen die Empfindung findet und in diesem erscheint Welt und Sinn vereint und wahr (Wahrheit). Aber für sich ist das nichts Wirkliches, wenn es nicht auch wiederum Sinn erfährt, wenn solche Verhältnisse nicht auch hergestellt werden, dass sie sinnvoll sind, wenn also nicht wahrgemacht wird, was Gefühle sind. Wo Gefühle von den Empfindungen getrennt werden, z.B. durch Reize, die sie ohne Sinn erregen, durch Gefühle, die ihnen fremde Selbstgefühle aufzwingen usw. da suchen sie auch eine eigene Verwirklichung, indem sie von ihrer Herkunft, von ihren eigenen Empfindungen absehen. Dann liegt der Wahrnehmung eine Absicht zu grunde, welche bestimmte Gefühle wahrmacht und welche Gefühlszusammenhänge produziert, die nichts anderes sind, als was ihre Absicht enthält. In dieser Absicht entsteht die ganze Welt einer Psyche und ihrer Beziehungen. Die Welt der psychischen Beziehungen ist die bürgerliche Kultur, die sich zu einem Reich voller Übersinnlichkeiten (siehe auchÜbersinn) entfaltet, worin die Menschen ihre Selbstgefühle im Verhältnis zu objektiven Gefühle haben. In der bürgerlichen Gesellschaft kann die Wahrheit menschlicher Beziehungen nicht wirklich aufgehen, weil sie nur zwischen den Menschen besteht, die sich in ihren seelischen Absichten entfremden. Weil alle bürgerlichen Beziehungen auf Besitz von fremdem Reichtum gründen, weil also die Eigentümlichkeit (Eigentum) der Sinne nur im Schmerz der Fremdbestimmung gesellschaftlich existiert, d.h. besteht und bestätigt ist, kann diese Gesellschaft entäußerter Sinne und Arbeit keinen gesellschaftlichen Sinn äußern und entfalten.
"Grundsätzlich handelt es sich bei den als „Übertragung“ und „Gegenübertragung“ bezeichneten Prozessen um Phänomene, die in jeder Form von Kontakt zwischen Menschen auftreten. Gemeint ist damit, dass alte Erfahrungenen in zwischenmenschlichen Beziehungen und Bindungen, alte Gefühle, Erwartungen, Fantasien, Wünsche und Ängste in aktuellen Beziehungen reaktiviert werden. Die vielfältigen Bezüge zwischen der alten Dynamik, so wie sie real damals gewesen ist, ihrer bewussten und unbewussten Verarbeitung und Interpretation durch die Beteiligten und den unterschiedlichen Formen ihrer Reaktivierung in aktuellen Interaktionen stellen ein komplexes System dar, in dem vielerlei Faktoren und Ebenen eine Rolle spielen. Das Grundprinzip ist jedoch recht einfach: So wird beispielsweise ein Mensch, der als Kind die Erfahrung gemacht hat, dass seine Eltern ihn in seiner Entwicklung einfühlsam und zugleich gut abgegrenzt begleitet haben, und die zuverlässig für ihn dagewesen sind, wahrscheinlich eine eher stabile Selbst- und Bindungsstruktur entwickeln und später, als Erwachsener davon ausgehen, dass andere Menschen ihm zunächst einmal wohlgesonnen und in ihrem Bindungsverhalten zuverlässig und vertrauenswürdig sind. Ein Mensch dagegen, der als Kind erlebt hat, dass seine Eltern emotional unzuverlässig, überbedürftig, instabil, unempathisch oder grenzüberschreitend waren, wird wahrscheinlich eine eher instabile Selbst- und Beziehungsstruktur entwickeln und als Erwachsener erwarten bzw. befürchten, dass andere Menschen ebenso mit ihm umgehen, wie seine Eltern damals, und versuchen sich durch verschiedene, mehr oder weniger automatisierte Selbstschutzmaßnahmen davor zu schützen und dabei unbewusst die alte Konstellation tendenziell wiederherstellen. Alte Beziehungsmuster werden in jeder aktuellen Beziehung bewusst oder unbewusst reaktiviert, also auch in der therapeutischen Beziehung zwischen Patient und Psychotherapeut. Dieser Zusammenhang ist in allen psychotherapeutischen Richtungen bekannt, wird aber unterschiedlich benannt. In der humanistischen Psychotherapie spricht man beispielsweise von reaktivierten Beziehungsmustern, in Psychoanalyse und Tiefenpsychologie von Übertragung und Gegenübertragung. Dort spielen die entsprechenden Dynamiken die entscheidende Rolle im therapeutischen Prozess." (auf https://www.werner-eberwein.de/8707-2/)
Wesentlich an der Verwendung eines solchen Begriffs der Übeertragung ist die theoretische Verdopplung subjektiver Bezogenheiten durch beliebig bestimmte objektive Gegenwärtigkeiten in zwischenmenschlichen Verhältnissen. Nicht nur Gefühle werden in solchem Verstand übertragen, sondern zugleich als objektivierte Empfindungen ihrer Existenzform verewigt (siehe hierzu auch schlechte Unendlichkeit). Es lassen sich aber nur Gefühle übertragen, Empfindungen nicht. Und das erklärt sich aus einem wesentlichen Unterschied zwischen diesen beiden Formen der Wahrnehmung, der ursprünlich lediglich nur in unbestimmten Stimmungen entstanden war. Im Gefühl reflektieren die Empfindungen ihren Gegenstand so wie er sich anfühlt, wie er Sinn macht und Sinn hat, wie er wahrgehabt und angeeignet, sinnlich zu eigen gemacht wird. In der Empfindung findet die Wahrnehmung ihren Sinn in dem Gegenstand, den sie wahrhat, wodurch ihre Wahrheit nicht nur Erinnerung, sondern auch außer sich, objektiv ist, weil Wahrheit eben nur dort zu nehmen ist, wo Äußeres wie Inneres ist. Weil und sofern die Gegenstände der Wahrnehmung natürliche Gegenstände sind, haben sie auch ihren Sinn in der Wahrnehmung der Menschen so, wie diese in ihrer subjektiven mit ihrer objektiven Natur zusammenfällt. Eine in der Psychoanalyse hoch dotierte Übertragung wird dort allerdings ganz konkret verstanden. Tatsächlich setzt sie aber deren Verselbständigung in den zwischenmenschlichen Beziehungen voraus, die ihrer abstrakten Substanz in ihren Verhältnissen geschuldet sind.
Im Allgemeinen einer Abstraktion verbleiben nämlich die Einzelheiten in ihrer bloßen Masse als Kraft einer inhaltlich entleerten Substanz. In deren Abstraktionskraft stellt sich die abwesende Substanz einer widersprüchlichen Identität als eine von ihren Inhalten freigestellte Substanz (siehe z.B. auch Wertsubstanz des Geldes), als hiervon "bereinigte" Substanz einer verselbständigten Begriffsgröße der abwesenden Inhalte ihrer Begriffssubstanz als reine Energie – z.B. als abstrakt menschlicher Sinn – dar. In der Abstraktionskraft wirkt also die Substanz einer widersprüchlichen Identität als eine von ihren Inhalten freigestellte Substanz (siehe z.B. auch Wertsubstanz des Geldes), als reine Substanz einer verselbständigten Begriffsgröße der abwesenden Inhalte ihrerBegriffssubstanz, als Kraft einer reinen Energie – z.B. als Trieb einer abstrakt menschlichen Sinnlichkeit eines Körpergedächtnisses – dar. Als diese kann sich eine Wahrnehmung jeder beliebigen Verbildlichung übergeben, bzw. "übertragen".
Durch Übertragungen wird das Verhältnis von Empfindung und Gefühl umkehrbar (siehe auch Verkehrung) und kann aich von daher in seiner Gewissheit täuschen und als diese Selbsttäuschung auch in das Körpergedächtnis eingehen, und sich in einem hermeneutischen Zirkel der Selbstwahrnehmung verstetigen. Das lässt sich durch die Rückführung auf seine ursprünglichen Beziehungen und der Analyse ihres Scheiterns aufheben.
Im Körpergedächtnis bilden sich schließlich die Fähigkeiten des Lernprozesses zum Umgang mit den eigenen Eigenschaften aus, um diese zu verarbeiten und durch Arbeit zu verändern oder auch zu erneuern und hieraus neue Bedürfnisse und Produkte zur Bereicherung der eigenen Kultur zu entwickeln (siehe auch Sinnbildung). Während die Empfindung sich im Verhältnis zu ihrem Gegenstand objektiv bewahrheitet, findet das Gefühl seine Gewissheit nur subjektiv im Verhältnis zu den Empfindungen, die es gebildet haben und bilden. Diese sind die natürlichen Inhalte ihrer Wahrnehmung, die "innere Gegenständlichkeit" ihrer Lebenssubstanz, ihrem Sinn, außer sich gefunden und empfunden haben und die sie von und für und durch Menschen haben, in dem sie sich "innerlich äußern", sobald sie außer sich keinen Sinn, keinen Lebenszusammenhang finden.
Außer sich findet ein Gefühl den Sinn seiner Lebensäußerung in der Gestaltung seiner Lebenswelt durch die Fähigkeit seiner Eigenschaften in der Arbeit für sich und für andere. Soweit deren Sinnbildung gesellschaftlich existiert, als gesellschaftliche Lebensäußerung in ihrer Kultur erkennbar ist, könnten die Gefühle in gesellschaftlicher Wahrheit und Wahrnehmung aufgehen. Doch das wäre nur in einem Lebensverhältnis möglich, in welchem die Arbeit der Menschen sich auch selbst in menschlichen Produkten für dieBedürfnisse der Menschen unmittelbar erkennen ließen, in die Wirklichkeit einer menschlichen Gesellschaftzurückfänden. Weil Wahrnehmung untrennbar im Verhältnis zu ihrem Gegenstand in dessen gegenständlichen Verhältnissen verbunden ist, enthält sie deren Brüche als Widersprüche ihrer Selbstwahrnehmung. Ihre Empfindungen können in den Gefühlen nicht aufgehen und geraten darin notwendig in eine widersprüchliche Wahrnehmung (siehe Hierzu Ästhetik).
Ein Gefühl entsteht aus der Wirkung, die eine Äußerung hat, aus dem Eindruck auf die Wahrnehmung, die ihre Empfindung macht. Es ist von daher als besondere Form der Wahrnehmung immer schon dem Inhalt nach so objektiv, wie seine Empfindung und wie es sich auch subjektiv im Verhältnis des Menschen zu sich als Form seines Erkenntnisvermögens bewahrheitet. Soweit sich die Empfindungen in den Gefühlen der einzelnen Menschen zusammenfinden und in seiner Wahrnehmung ungebrochen und wahr bleiben, kein Enttäuschung erfahren, sind sie als ihre Form zugleich deren Inhalt, an und für sich Indentität der Wahrnehmung, die nicht außer sich geraten ist, solange sie so fühlt wie sie empfindet.
Diese Wahrnehmungsidentität ist jedoch nicht unabhängig davon wie und wodurch ihr Gegenstand da ist. In einer Welt, die sich durch dessen beliebige Austauschbarkeitin fortwährenden Täuschungen zu einer Scheinwelt gestaltet, muss sich die Selbstwahrnehmung eines Menschen von der Wahrnehmung überhaupt abtrennen, um Wahrheit für sich als Individuum einer Gesellschaft zu gewinnen, die noch keine wirkliche Gesellschaft sein kann. Aber diese individuelle Subjektivität ist kein bloßes Abbild, kein objektiv determinierter Widerschein, wohl aber ein Bild, das seine Bildung als Prozess seiner Entstehung in seiner individuellenSinnbildung hat. Diese steht immer im Zusammenhang des ganzen Lebens eines fühlenden Menschen und aller Sinneseindrücke der Lebensverhältnisse im Lebensraum seiner Kultur.
Die sinnliche Gewissheit, die über die Empfindungen wahrgehabt und wahrgenommen wird, ist aber dennoch erst mal so objektiv wie subjektiiv, kann also auch nur so sinnlich sein, wie die Gegenstände der Wahrnehmung im Lauf ihrer Erfahrung ihre Beziehung im wahrnehmenden Subjekt wahr haben, wie es sie in seinen Gefühlen zusammenfindet. Allerdings können sich in der Geschichte der Wahrnehmungen die Empfindungen durchaus gleich bleiben und sich wiederholen, soweit sie für sich auch einzeln und von daher in ihrer gefühlten Form auch nur von ihrer inhaltlichen Beziehung bestimmt bleiben.
Nicht so die Gefühle. Sie verbinden sich aus Empfindungen durch den darin anwesenden Sinn ihrer Gegenstände, sind nur durch deren Beziehung auch wirklich sinnlich. Darin ist die gegenständliche Wahrnehmung zwar ebenso gegenwärtig wie die subjektive. Aber dem lebendigen Gefühl wird sie durch stetige Wiederholung auch schnell langeweilig, denn ein Gefühl ergibt sich immer wieder neu aus dem Erleben dieser Beziehungen zwischen dem Subjekt der Wahrnehmung und ihrem Objekt, ihrem Gegenstand. Es wird zu einer inneren Wahrnehmung, die sich im Subjekt der Wahrnehmung bildet und dessen subjektive Lebenszusammenhänge empfindet und erinnert und mit seiner Selbstwahrnehmung fortbildet und durch entsprechende Ereignisse gestaltet. Von daher emanzipiziert es sich von der stetigen Wiederholung und sucht sich Empfindungen, die es für sich zu neuen inhaltlichen Bezügen wahrmacht (siehe hierzu auch Selbstgefühl) und neue Bedürfnisse zu den Umständen seiner Lebensverhältnisse entwickelt. Von daher strebt jedes Gefühl, das seinen Gegenstand nicht objektiv finden und empfinden kann, danach, sich selbst wahr und gegenständlich zu machen. Doch die Mittel seiner Verwirklichung sind beschränkt und so verbleibt die Unwirklichkeit der Verhältnisse als seine existenzielle Wahrheit (siehe hierzu auch Existenzwert), die subjektiv ebenso abstrakt bleibt, wie sie auch objektiv ist (siehe hierzu auch abstrakt menschlicher Sinn). Es ist der Sinn zwischenmenschlicher Beziehungen, die sich in einer Zwischenmenschlichkeit finden, die von der gesellschaftlich gegenständlichen (objektiven) Wirklichkeit der Menschen getrennt und abgespalten ist.
Eine absolute Wahrheit jenseits der menschlichen Verhältnisse und ihrer Wirklichkeit kann es eben nicht geben (siehe hierzu Religion), weil es in Wahrheit eben nur die Menschen sein können, die ihr Leben außer sich setzen, sich äußern, vergegenständlichen und wahrmachen können. Die Wahrnehmung insgesamt verhält sich daher immer schon zwischen Subjekt und Objekt der Wahrheit ihrer gegenständlichen Beziehungen und kann darin auch in Selbstgefühlen selbst sehr widersprüchlich werden - besonderss wenn diese Beziehungen nur noch durch Ereignisse vermittelt sind (siehe hierzu auch Eventkultur). Von der Empfindung her ist die Wahrnehmung sowohl in Inhalt als auch der Form nach objektiv bestimmt; im Gefühl ist sie zunächst ein ganz subjektives Gespür für Sinnzusammenhänge, wie sie aus der Geschichte ihrer Erfahrungen sich gebildet haben (siehe auch Lernen) und in die Fähigkeiten des "Wahrheit-Nehmens" eingegangen sind. Während die Empfindungihren Sinn in den Gegenständen ihrer Wahrnehmung findet, hat daher das Gefühl auch einen Sinn für sich. Gefühle entstehen aus Empfindungen, sind aber für sich eine eigene Wahrheit, eine Form der Erkenntnis, die sie aus vielen Empfindungen heraus in sich tragen und für sich fortbilden. Sie sind Empfindung und doch nicht Empfindung. lebendiges Bild von Wahrnehmungen und doch nicht wirkliche Bildung, sondern bloße Erinnerung und oft auch Einbildung, wo sie besonders eindrücklich sind, weil sie fremden Reizen gehorchen. Sie sind daher zunächst so subjektiv wie auch objektiv (siehe auch objektive Gefühle), objektiv als Erinnerung an Empfindungen, subjektiv als Bild eigener Gegenwärtigkeit, als Sein für sich, das nach einem Sein durch sich verlangt. Von daher verlangt ihre Vergegenwärtigung ein durch sie bestimmtes Erleben, das durch kulturelle Beziehungen und Ereignisse bewirkt werden muss welch durch ihre Kultur bereitet, bzw. veranstaltet werden muss (siehe auch Ereignisproduktion) .Hierdurch entwickelt sich die Wahrnehmung in einer zirkulären Selbstreflexion, in der die Gefühle selbst schon der Wahrnehmung vorausgegeben werden und ihre zirkuläre Hermeneutik in Selbstgefühlen entfalten, die schließlich auch die ganz Wahrnehmung bestimmen können, indem durch ihre Selbstbeziehung die Beziehungen und Ereignisse entstehen, in denen sich die Idenität ihrer Wahrnehmung gestaltet.
Weil und soweit die Gegenstände in den Beziehungen ihrer Lebenswelt, in den Verhältnissen ihres Lebensraums nicht unmittelbar erkennbar sind und also keine sinnliche Gewissheit gewähren können, soweit also die Wahrnehmung unter bestimmten Umständen unbestimmt gegeben und von ihren Empfindungen getrennt ist, werden hierdurch Gefühle der Selbstwahrnehmung zum Inhalt einer kulturellen Wahrheit, die den Menschen wesentlicher erscheint, als ihre wirklichen Empfindungen. Denn wo keine wirklichen Gegenstände als Produkte menschlicher Lebensäußerung sinnlich gewiss sind, gibt es auch keine unzweifelhaften Wahrnehmungen. Diese sind gespalten. Nicht Erkenntnis aus der Kenntnis ihrer Erzeugung bildet sich darin fort. Es ist ihr bloßesDasein das ihr Sein bestimmt. Das Erleben ihrer Wirklichkeit macht die Inhalte ihrer isolierten, ihrer aparten Wahrheiot . Deren Empfindung ist dann allerdings bloßes Gefühl von Leben, ganz gleich, welchen Sinn es haben mag. Und sich im Gefühl findet und ereignet ist nicht das, was die Empfindung der zwischenmenschlichen Ereignisse ausmacht, in denen sie entsteht. Im Gefühl gestaltet zwar die Empfindung ihre Erinnerung, verliert sich aber auch darin, soweit und sofern das Gefühl nicht auf das Ereignis zurückkommen kann, das es erinnert. Es erfährt seinen Sinn aus dessen Erleben und reflektiert dies in sich, muss aber zugleich von seiner Sinnesform abstrahieren, um als Gefühl auch für sich zu bestehen, bestehen zu bleiben.
Bewusst oder unbewusst erinnert jedes Gefühl viele Empfindungen, die sich in seinen Beziehungen auf Menschen und Sachen ergeben, soweit sie ihre Gegenstände verinnerlicht haben. Von daher sind Gefühle durch ihre Empfindungen sowohl eine objektive Wahrnehmungsform der Menschen, die objektive Grundlage ihrer Subjektivität, als auch die Gestalt von eigener Wahrheit der Wahrnehmung. Die Menschen eignen sich in ihren Gefühlen ihre Welt an und vertreten sie subjektiv als Subjekte ihrer Wahrnehmung, als ihre eigene Wahrheit, die auch mit ihrer eigenen Entsicklung zunahmend die Wahrheit ihrer Eigenschaften und Fähigkeiten ausmacht. Soweit sie diese Wahrheit trotz der Umstände veränderter Wahrnehmungen (siehe z.B. auch Pubertät) auf ihre Empfindungen noch beziehen können, werden sie auch ihre Erkenntnisse hieraus beziehen, oder auch auf Umwegen, auf dem sie sich ihre Erinnerungen bewusst machen können oder dies versuchen (siehe hierzu auch Psychoanalyse).
Da die Gefühle subjektiv allgemeinere Zusammenhänge formulieren als die Empfindungen, die sie objektiv enthalten, stellen sie über die Empfindungenhinweg eine allgemeinere Beziehung dar und sind hiergegen in ihrem Selbstgefühl resistent, solange sie nicht durch widersinnige Empfindungen in Frage gestellt sind und sich selbst bezweifeln müssen (siehe hierzu auch Verrücktheit). Im Gefühl bildet sich ein Zusammenhang von Empfindungen so, wie diese einen Menschen im Bezug auf seine Bedürfnisse beeindrucken. Es entsteht also aus der subjektiven Beziehung von Empfindungen, wie sie mehr oder weniger auch objektiv sein können, wo deren Gegenstände dem entsprechen. Subjektiv verbleibt jedes Gefühl als ein Gespür für Zusammenhänge, die ungewiss sind, das Empfindungen aufspürt, wie sie in der Erinnerung von Empfindungen verbunden sein können. Von daher resultieren Gedühle aus vergangenen Empfindungen, die erst durch ihre Vergegenwärtigung wahr werden, die also entgegenwärtigt - aber nicht unbedingt "verdrängt" - worden waren. Und so können auch Empfindungen in Gefühle übergehen, wenn sie ihre unmittelbare Gewissheit verlieren oder sie auch nicht mehr nötig haben oder sich gegen ihre Empfindungen als Selbstgefühle reproduzieren, um sich einen Selbstwert zu verleihen.
Gefühle sind innere Wahrnehmungen, wie sie sich in den Wahrnehmungsverhältnissen der Menschen zu ihren Sachen und anderen Menschen aus der Erfahrung ihrer Empfindungen ergeben. Darin reflektieren sie diese Verhältnisse als Ganzes als das, was sie wahrhatten, auch wenn und wo sie es nicht wirklich wahrnehmen konnten, was sich bei ihnen als einbildet, der in der Empfindung wahrgehabt, aber in der Wahrnehmung nicht mehr als Wshrheit der Wirklichkeit unmittelbar erkannt wird. Das Ganze der Empfindungen kann es als diese nicht geben, weil sie immer prozessieren in den Momenten von Ereignissen, die sie raflektieren. Im Gefühl bewahrt sich aber der Hintersinn eines Wahrnehmungsverhältnisses qiw in winwm Traum und die Fähigkeit, einen Sinn zu bilden, der die Empfindungen ergänzt, die vergessen wären, weil sie ohne Eindruck auf die Erinnerung verblieben sind, wirs zu einer eigenständigen Welt der Gehühle, aus der sich im allgemeinen die Empfindungen noch erschließen lassen, die darin eingegangen sind. Doch sie sind darin nur noch Bilder des Empfundenen. Von daher eignet sich die Traumdeutung (siehe Traum) auch nach wie vor am besten dazu, die Gefühlszusammenhänge eines Menschen zu erschließen und z.B. eine Öffnung zu einer Tätigkeit aus den isoliert verblieben Inhalten der Wahrnehmung zu eeröffnen - z.B. durch Musik, Kunst oder Erneuerung der zwischenmenschlichen Verhältrnisse, die darauf bezogen sind...
Ansonsten sind Gefühle im Verhältnis zu den Empfindungen, die sie gebildet hatten, konservativ, und wo sie Entscheidungen bestimmen, sind die auf die Wiederherstellung einer ungebrochenen Wahrnehmung bedacht und blenden wie von selbst ihre Brüche aus. Das macht ihren Trieb aus, sich in einem ästheetischen Willen zu äußern, durch den sie sich zu Selbstgefühlen entwickeln.
Sinnlich ist die Wahrnehmung durch das, was sie für sich findet, was ihre Empfindung ist. Doch die Empfindung bezieht sich auf eine Eigenschaft ihres Gegenstands und vergeht schon im nächsten Moment der Wahrnehmung, weil sie unmittelbar ist, eben nur das finden kann, was ihr außer sich schon vorausgesetzt ist. Sie setzt also voraus, dass sie das schon durch ihre Natur kennt, was ihre Wahrheit ist. Aber im Gefühl findet sich deren subjektive Äußerung, die in seinem Gegenstand veräußerten Fähigkeiten und Arbeiten. Es reflektiert seinem Inhalt nach ein Gedanke von dem, was die Empfindung für die Wahrnehmung ist, was sie wahrhat.
Was sich im Gefühl bildet, was als Bild ihrer Empfindung bedacht und gedacht ist, kann für die Wahrnehmung im Ganzen wahr oder unwahr sein, kann ineinader gehen oder aus sich heraus zerfallen, sich widersprechen oder sogar gänzlich außer sich sein. Die Wahrnehmung ist darin in einer anderen Form, in einer Erinnerung an ihre Empfindungen. Im Gefühl ist die Empfindung innerlich in der Form, in der sie außer sich war. Und außer sich ist sie ein bloßes Erlebnis. Dieses ist in den Ereignissen verbunden, welche sich im Erleben verinnerlicht haben. Es ist daher die Elementarform der Wahrnehmung, über die nachzudenken ist und die selbst auch eine Form der Gedankenwelt, also des Denkens ist.
Im Gefühl äußern sich die Fähigkeiten der Wahrnehmung, was und wie sie sich in welchem Zusammenhang ihrer Empfindungen erinnert. Es ist die körperliche Form ihrer Gedanken zu ihrer Erinnerung, denn es verkörpert den Rückbezug eines geschichtlichen Prozesses der Empfindungen in ihrem Zusammenwirken und Verarbeiten von Erlebnissen und der Form, worin sie sich ereignet haben, und vor allem, was darin inhaltlich wahrgehabt und durch ihr eigenes Denken aufeinander bezogen wurde. Von daher ist das Gefühl sowohl Resultat einer Beziehung von Empfindungen zu bestimmten Gegenständen der Erfahrung, als auch Tätigkeit der Wahrnehmung, wie sie allen Gestaltungen des Lebens vorausgesetzt ist.
Wer einen Gegenstand herstellt oder bearbeitet benötigt ein Gefühl für ihn als Produkt, als Material seiner Arbeit für bestimmte Bedürfnisse, das er aus den Empfindungen von Gegenständen im Nachhinein seiner Wahrnehmung bildet und hieraus seine Fähigkeiten entwickelt (siehe hierzu auch lernen). In den Verhältnissen der Kultur (siehe auch zwischenmenschliche Verhältnisse) nehmen sich Menschen vorwiegend über Gefühle wahr, die ihrer zwischenmenschlichen Beziehung vorausgesetzt sind. Ein Gefühl ist aber immer die innere Wirkung eines Gegenstands der Wahrnehmung auf die Sinnesorgane und ihre Erfahrung, die schon verinnert, in den Erinnerung ihrer Empfindungen sind, wie sie wahrgehabt worden waren (siehe hierzu auch Ästhetik). Die Wahrheit des Gefühls sind die Empfindungen in der Folge, wie sie sich darin reflektieren. War die Wahrnehmung in der Empfindung noch so subjektiv wie objektiv, so ist sie im Gefühl Subjektivität einer ganz bestimmten Geschichte schlechthin.
Gefühle stellen somit auch die Bildungsgeschichte von Menschen als ihre ganz eigentümliche Sinnbildung dar. Ganz gleich, ob z.B. ein Gefühl für Holz die Fähigkeiten eines Schreiners bildet, oder in der Musik die Wahrnehmung sich selbst finden lässt, sofern sie sich darin wahrhat: Ein Gefühl ist immer die Entwicklung von Empfindungen zu den darin vermittelten Wirkungen, im Grunde die Verarbeitung ihrer Wirklichkeit, in der sich ihre Sinnbildung verkörperlicht. Bei der Entstehung von Gefühlen werden Regungen, welche die Empfindungen hinterlassen, auf einander bezogen (z.B. im Traum), so dass neue Zusammenhänge der Wahrnehmung sich zu einem Gefühl bilden und sich darin auch vergegenwärtigen. So wird das Gefühl zu einer eigenen Komposition von Empfindungen, die allerdings auch misslingen kann, wo dieser Bildungsprozess unterbrochen oder abgebrochen wird, die Regungen nurmehr als Erregung verbleiben und die Wahrnehmung im Ganzen bestimmen (siehe auch Trieb). Besonders wo die Gegenstände der Erfahrung keine konkrete Vermittlung zulassen, weil sie selbst nur abstrakt vermittelt sind (siehe auch Geldbesitz) und von daher geschichtslos in bloßen Ereignissen auftreten (siehe auch Eventkultur), werden auch die Empfindungen in ihrer Sinnbildung unterbrochen, Gefühle gebrochen, welche die Wahrnehmung und Selbstwahrnehmung eines Menschen zertrennen und zerteilen, ihn fremd zu sich selbst bestimmen können (siehe Selbstentfremdung).
Soweit sich aber das Gefühl durch die Empfindungen begründet und sich auf sie bezieht, vollzieht sich darin die Intelligenz der Wahrnehmung, die sich zu Fähigkeiten der Erkenntnis und Tätigkeit emanzipieren kann, die durch deren Gegenstände für den Menschen wahr werden, sich in ihm und durch ihn vergegenwärtigen und durch seine Gegenwärtigkeit sich auch erst als menschliche Gegenstände bewähren, sich als menschliche Kultur bewahrheiten. Sobald Gefühle sich aber den Empfindungen voraussetzen, lediglich wahrmachen, was sie darin schon von sich wahrhaben, wird ihre Wahrnehmung doppelt: Darin ist sie für sich so, wie sie durch sich ist. Sie ist dann nur noch ästhetisch bestimmt und täuscht als Selbstgefühl darüber hinweg, was ihre Wahrnehmung wirklich ausmacht, was die Grundlage ihrer Erkenntnisse wäre.
Was Menschen durch ihre Sinnesorgane empfinden ist das, was sie von sich, von ihrer Natur, Kultur, Gesellschaft, Dingen, Menschen usw., also von ihrem Leben durch ihren Gegenstand für sich finden, was sie in ihrem Dasein von ihrem Sein wahrhabenund für sich wahrmachen. Weil dieses auch ihren Eigenschaften, also dem inhaltlich entspricht, was sie aus ihrem Sehen, Riechen, Hören, Tasten und Schmecken auch wahrnehmen können, ist dieses Verhältnis ihrer Wahrnehmung auch die Elementarform ihrer Wahrheit, ihrer sinnlichen Gewissheit, in der sie sich von ihren Gegenständen sowohl der Form nach unterschieden wie auch inhaltlich einig, sich in eins mit ihnen und ihrer Welt fühlen, ihre objektive Form für sich als ihren Lebensinhalt haben können.
Von daher erkennen sie in ihren Gefühlen die Bedeutung, welche die Gegenstände der Empfindungen für sie haben, was sie aus ihnen deuten und für sich auch verändern können. Darin entwickeln sich ihre Empfindungen zu den Fähigkeiten, die es den Menschen ermöglichen, neue Eigenschaften ihrer Gegenstände zu entdecken, zu erfinden, zu erzeugen und zu genießen. Im Gefühl entwickelt sich, was Menschen aus ihren Empfindungen machen und in ihren Lebensverhältnissen, in ihrem Umgang als ihre Kultur wahrnehmen, wahrhaben und wahrmachen und als Geschichte ihrer Naturmacht fortbilden.
Gefühl ist also zunächst eine subjektive Reflexion von dem, was die Empfindung zu ihrem objektiven Inhalt hat. Es ist von daher das Subjekt der Wahrnehmung, durch das sie erst zu sich kommt, sich verinnerlicht und erinnert. Gefühle sind zum einen Tätigkeit der Wahrnehmung, zum anderen Reflexion ihrer Empfindungen. Im Gefühl ereignet sich seine Wahrheit in dem, was sie wahrhat und dem, was sie zugleich wahr nimmt. Darin Wahrheitlebt das Erlebnis zunächst noch ganz durch sich so wie es sich ereignet. Und darin allein haben diese ihren Zusamenhang, ihr ursprüngliches ganz individuelles Dasein von dem, was hierüber gesellschaftlich vermittel ist. Alle Ereignisse sind daher von sinnlicher Substanz für das, was hierbei für wahr genommen wird, was innerlich individuell wie äußerlich gesellschaftlich gewahr, also für den einzelnen Menschen eins wird, auch wenn er als Einzelner isoliert, ein vereinzelter Einzelner ist. Es bildet seinen Sinn, der sich darin regt (siehe Regung).
Ein Gefühl hat man aus der Erfahrung von Empfindungen mit einem Menschen oder einer Sache. Wo in der Empfindung noch die Eigenschaften eines Gegenstands vorgefunden, sie mehr oder weniger objektiv erkannt werden, findet das Gefühl dessen Sinn für sich, den praktischen Inhalt, wie er gegeben und genommen wird, wie er subjektiv verbleibt und im Subjekt der Wahrnehmung über ihre Momente hinweg fortbesteht. Es enthält und bildet den Sinn hierfür, die Empathie, wie er in einer gegenständlichen Beziehung sich ausgebildet hat, als menschliche Sinnbildung fortbesteht und sich unentwegt erneuert. Das macht das Gedächtnis aus, welches die Fähigkeiten wie im Traumentwickelt und wodurch sich Menschen zu ihrer Sache verhalten. Erst wo sich die Empfindungen selbst aneinander gewöhnen, wo also die Gewohnheit der Empfindungen die Wahrnehmung nurmehr wiederholen kann, verdoppelt sich das Immergleiche und hebt sich darin auf, entzieht es sich seiner Inhalte und wird für sich selbst wirkungslos, abstrakt, unwirklich. Von daher lassen sich Gefühle täuschen, nicht aber die Empfindungen, aus denen sie sich gebildet haben. Gegen diese wird das Gefühl stumpf, tumb, dumm, sodass es sich gleich bleibt und gleichbleiben muss und dies kann, indem es sich als Bild seines Gedächtnisses vor die Empfindung stell, sie durch sich vermittelt, sie ästhetisch werden lässt und als Streben nach ihrem Selbstgefühl wirksam wird, die Wahrnehmung bestimmt. Darin wird die Wahrnehmung so konsumiert, wie sie dem Gefühl genehm ist.
Deshalb ist das Gefühl entscheidend für die Sinnbildung, um hieraus Fähigkeiten der Sinne zu entwickeln und zur individuellen Eigenschaft eines Menschen werden zu lassen. Wer einen Gegenstand erzeugen, bearbeiten oder verändern will, folgt einem Gefühl, das er für ihn hat. Gefühle stehen somit nicht für sich. Sie stehen und entstehen immer in der Auseinandersetzung mit ihrem Gegenstand. Um ihn zu verändern oder aus ihm Neues zu schaffen ist es nötig, ein Gefühl für ihn zu entwickeln. Der arbeitende Mensch bildet sich unentwegt durch besondere Sinnbildungen fort, durch die Entwicklung seiner Fähigkeiten, die aus dem Gefühl entstehen, das er durch seine Arbeit erwirbt. Gefühle sind also im Grunde immer gegenständlich und letztlich immer auf Gegenstände bezogen.
Sie sind aber vor allem verinnerlichte Empfindungen - und damit auch Erinnerung einer Befindung. Wie etwas gefunden und befunden worden war, so erscheint es auf diese Weise auch im Gefühl hierfür, in der einfühlenden Wahrnehmung für einen Menschen oder eine Sache. Im Gefühl hat man den Sinn eines Gegenstands subjektiv als das wahr, was ihn objektiv gemacht hatte, also warum und wie er vergegenständlicht worden war, was ihn ausmacht und anmutet. Es ist all das, was den Inhalt der Bedürfnisse der Menschen, die Beziehung zu ihrer Welt überhaupt so ausfüllt und erfüllen kann, wie sie diese auch für wahr nehmen, so wie ihre Wahrnehmung mit ihnen auch übereinzustimmen scheint. (z.B. Geschmack, Kunst, Liebe, kurz: Menschsein schlechthin) - all das, was von ihnen und für sie geschaffen wurde, was also die Kultur in ihrer Wahrnehmung ausmacht .
Ein Gefühl hat man aus der Erfahrung von Empfindungen mit einem Menschen oder einer Sache. Wo in der Empfindung noch die Eigenschaften eines Gegenstands vorgefunden, sie mehr oder weniger objektiv erkannt werden, findet das Gefühl ihren Sinn für sich, den praktischen Inhalt, wie er gegeben und genommen wird, wie er subjektiv verbleibt und im Subjekt der Wahrnehmung über ihre Momente hinweg fortbesteht. Es enthält und bildet den Sinn hierfür, die Empathie, wie er in einer gegenständlichen Beziehung sich ausgebildet hat, als menschliche Sinnbildung fortbseteht und sich unentwegt erneuert. Das macht das Gedächtnis aus, welches die Fähigkeiten wie im Traumentwickelt und wodurch sich Menschen zu ihrer Sache verhalten Erst wo sich die Empfindungen selbst aneinander gewöhnen, wo also die Gewohnheit der Empfindungen die Wahrnehmung nurmehr wiederholen kann, verdoppelt sich das Immergleiche und hebt sich darin auf, entzieht es sich seiner Inhalte und wird für sich selbst wirkungslos, abstrakt, unwirklich. Von daher lassen sich Gefühle täuschen, nicht aber die Empfindungen, aus denen sie sich gebildet haben. Gegen diese wird das Gefühl stumpf, tumb, dumm, sodass es sich gleich bleibt und gleichbleiben muss und dies kann, indem es sich als abstraktBild seines Gedächtnisses vor die Empfindung stell, sie durch sich vermittelt, sie ästhetisch werden lässt und als Streben nach ihrem Selbstgefühl wirksam wird, die Wahrnehmung bestimmt. Darin wird die Wahrnehmung so konsumiert, wie sie dem Gefühl genehm ist.
Im Unterschied zur bloßen Empfindung setzt dies menschliche Beziehungen und Tätigkeiten, also Lebensäußerungen voraus, in welchen Menschen oder Sachen in ihren Eigenschaften wahrgenommen werden und sich diese Verhältnisse als Gefühl zu ihren Gegenständen so niederschlagen, wie sie wahrgehabt wurden. Von daher stellt sich in den Gefühlen die Erfahrungsgeschichte der Empfindungen eines Individuum dar, wie sie im Verhältnis der Individuen auch als Kultur gegenständlich ist, auch wenn darin deren Zusammenhang noch gebrochen, nochbürgerliche Kultur ist. Weil darin die Wahrnehmungen noch keinen Zusammenhang in ihrer Tätigkeit finden kann, immer wieder unterbrochen wird, bleiben die Gefühle noch mehr oder weniger getrennt von ihren Empfindungen. Aber ein Mensch ist immer ein ganzes Wesen, auch wenn er in seiner Gesellschaft noch nicht als dieses aufgeht und diese in ihm auch noch nicht ganz wahr sein kann, noch von sich absehen muss (siehe Abstraktion) und daher nur als Absicht der Psyche da sein und fortbestehen kann.
In jedem einzelnen Menschen entstehen Gefühle durch Empfindungen, durch die Erarbeitung und Aneignung der Gegenstände ihres Lebens, durch ihre Sinnbildung, durch die Entwicklung ihrer Fähigkeiten und Eigenschaften. In abstrakten Verhältnissen, in denen sich die Menschen nur in ihrer Lebensungewissheit wahrhaben können, ist dies umgekehrt. Ihre Selbstwahrnehmung ist durch die Verkehrung ihrer Wahrnehmung bestimmt, durch das eben, was sie unter Menschen von sich erleben und was in den Ereignissen dieses Lebens als zwischenmenschliches Leben wahrgemacht wird. Es ist daher keine Täuschung ihrer Wahrnehmung, sondern die Wahrnehmung in den zwischenmenschlichen Kulturen.
Was die Menschen hierdurch von ihrer sachlichen Wirklichkeit, von der Erzeugung ihrer Sache trennt, erscheint in ihrer Selbstwahrnehmung selbst als Widerspruch ihrer Gefühle zwischen ihrer Bestimmung durch die eigenen Empfindungen und der Wahrnehmung der Empfindungen ihrer Gefühlen. Ihre Wahrnehmung würde sich unmittelbar aufheben, entleeren, würde sie sich nicht als Bestrebung ihre Selbstgefühle wahrmachen, um sich in ihren Gefühlsbewegungen, in ihren "Emotionen" zu empfinden, sich in ihren Empfindungen zu finden und dadurch ihrer gesellschaftlichen Ödnis zu entgehen.
Gefühle sind subjektiv individuell und objektiv allgemein als Kulturform von menschlichen Empfindungen gegenwärtig. Sie äußern sich in vielerlei Formen, z.B. als Stimmung, Gestik, Mimik, Aufregung, Musik, Architektur, Bildnis usw. Auch als bloßer Sinn für etwas enthält das Gefühl eine Gegenständlichkeit, welche als Sinn die Substanz der Wahrnehmung hat, die darin veräußert war und als Gefühl verinnerlicht ist. Von daher enthalten Gefühle zunächst immer einen Sinn für die Elemente und Menschen, wie sie in seiner Bildung gegenwärtig waren, so wie sie eben den Umständen und Lebensbedingungen entsprechend auch in der Beziehung hierauf empfunden wurden. Dem Inhalt nach sind Gefühle verinnerte Formen von Empfindungen, aber dennoch von ihnen zu unterscheiden, weil sie in ihrer Wahrheit innerlich sind und sich zu den sie bildenden Empfindungen auch verhalten, die Wahrnehmung beglücken oder stören oder sie auch in den Wahnsinn treiben können.
Empfindungen sind an die Sinnesorgane und organischen Befindlichkeiten der Menschen gebunden und zwischenmenschlich nur als Bild oder Eindruck in Beziehung zu bringen. Im Unterschied zu solcher Empfindung ist das Gefühl hiergegen freier. Es reflektiert die Empfindungen, ist die Resonanz einer Geschichte von Empfindungen, die sich als solche nicht wirklich und mit Gewissheit anfühlen lässt, sich aber im Gedächtnis bewahrt hat. Es vermittelt Empfingungen auf die eigentümliche Weise der Menschen, auf die Eigenart ihrer Bildung und Kultur, und erweist damit auch, wodurch sich die Sinne für die Gegenstände ihrer Empfindungen gebildet haben. Es weiß zugleich, was in Wahrheit nicht sein kann, was zu ändern nötig ist und bildet von daher auch das Bedürfnis nach einem Anderssein. Gefühle entstehen aus der Reflexion von Empfindungen, aus dem, was sie für den Sinn sind, den ein Leben hat. Und sie bilden und verändern diesen in ihrem Reflex selbst, indem sie sich ein Bild machen von dem was in Wahrheit sein sollte. Im Gefühl vermittelt sich daher zuerst einmal, was Menschen einzeln und allgemein in ihren Wahrnehmungen von ihren gegenständlichen Bedingungen wahrhaben, was sie also erkennen können, weil und sofern sie es aus Erfahrung kennen, um hieraus wahr zu machen, was es für sie, also für ihre Wahrnehmungsidentität in Wahrheit sein muss. Gefühle reflektieren aus ihrer Erfahrung heraus die sinnlichen Inhalte, welche ein Leben hat oder sucht, seine Empathie, sein Begehren und seine Zweifel oder auch Verzweiflung. Im Gefühl ist die Kenntnis maßgeblich, welche die Wahrnehmung in sich trägt, was sie durch ihre Geschichte als ihr Gedächtnis erworben, was sie gelernt hat - dies sowohl durch die Entwicklung von Fähigkeiten (z.B. Geschick), als auch durch die Bildung der Intuition. Ohne Gefühl für etwas entwickeln sich keine Fähigkeiten. Von daher beziehen sich Gefühle immer auf einen Gegenstand, repräsentieren ihn für die Wahrnehmung so, wie sie ihn wahrhaben.
Wenn ein Gefühl nicht unterbrochen wird, kann es in ebenso vielen Beziehungen aufgehen, z.B. in einer Tonfolge, Farblichkeit, Geschmack usw.. Aber es resultiert immer aus einem Lebensverhältnis, aus einer Beziehung zu einem Gegenstand, der von und für Menschen da ist, sei dieser Sache oder Mensch, der für dieses Leben da ist (siehe Dasein). Jedes Gefühl ist das Resultat von Empfindungen im spezifischen Zusammenhang seiner Bildungsgeschichte, wie sie sich in seiner Erinnerung erschließt, ist Fühlen seiner Lebensäußerung im Gegenstand der Wahrnehmung, worin diese als Elementarform ihrer Erkenntnisse wahr bleibt, auch wenn sie in Widersinnigkeiten aufgespalten ist.
Es ist die Wahrheit, worin ihre Verhältnisse auch in ihrer Abstraktion wahr bleiben, während sie sich konkret widersprechen, was also als Sinn ihrer Wahrnehmungen substanziell auch in ihrem Widersinn verbleibt (siehe Dialektik). Denn was Menschen durch ihre Sinnesorgane empfinden ist immer auch das, was sie von sich, von ihrer Natur, Kultur, Gesellschaft, Dingen, Menschen usw., also von ihrem Leben durch ihren Gegenstand für sich finden, was sie in ihrem Dasein von ihrem Sein wahrhaben. Weil dies somit auch substanziell ihren sinnlichen Eigenschaften entspricht, was sie aus ihrem Sehen, Riechen, Hören, Tasten und Schmecken auch wahrnehmen können, ist dieses Verhältnis ihrer Wahrnehmung die Elementarform ihrer Wahrheit, ihrer sinnlichen Gewissheit in einer Kultur, die für sich nicht wahr sein kann, weil und sofern sie eine politische Kultur ist. Darin finden sich die Menschen in ihrer Formbestimmung so, wie sie sich von ihren Gegenständen sowohl unterschieden wie dem Inhalt nach auch einig, sich in eins mit ihnen und ihrer Welt vereint fühlen können. In ihren Gefühlen entwickeln sich ihre Empfindungen zu den Fähigkeiten, die es den Menschen ermöglichen, neue Eigenschaften und Gebrauchsweisen ihrer Gegenstände zu entdecken, zu erfinden, zu erzeugen und zu genießen. Im Gefühl entwickelt sich, was Menschen aus ihren Empfindungen machen und in ihren Lebensverhältnissen, in ihrem Umgang als ihre Kultur wahrnehmen, wahrhaben und wahrmachen und aus der Erinnerung ihre Geschichte auch als Geschichte ihrer Naturmacht fortbilden.
Im Gefühl ist Fühlen für sich genommen, eine Reflexion der Empfindung, die von ihrer bestimmten Gegenwärtigkeit absieht und sich unabhangig von ihr - also an und für sich zeitlos, wohl aber mit der Räumlichkeit ihrer Umstände verbunden - in das Gedächtnis versetzt. Es Reflektiert die Beziehungen seiner Sinne und verwirklicht deren Bildung, die Sinnbildung in zweierlei Gestaltung: Einmal als Fähigkeit, eigenes Leben im Gespür für seinen Gegenstand (z.B. durch die Erzeugung einer Tonfolge, Farblichkeit, Geschmack, Haptik usw.) zu äußern und dies zum anderen aus dem Leben der Wahrnehmung, aus den Empfindungen gegenständlicher Eigenschaften zu beziehen. Von daher vereinen sich Fähigkeiten und Eigenschaften eines Menschen und einer Kultur in den Gefühlen, die darin gebildet wurden. Aber von daher stellen Gefühle auch nur die Geschichte einer Sinnbildung dar und können gar nicht selbst geschichtlich sein. Sie sind wesentlich ungegenwärtig, wenngleich sie in die Wahrnehmung, in die Empfindungen hineinwirken können. Sie enthalten deren Sinn, wie er sich in ihnen verfestigt hat, wie er in ihnen außer sich ist.
Für sich genommen wird darin der Sinn für dies Äußere der Erfahrung wahrgehabt, ein Sinn, der die Fähigkeiten für seine Äußerungen reflektiert und der zugleich Reflexion der Empfindung ist, welche die Eigenschaften eines bestimmten Gegenstands wahrnimmt. Von daher ist Gefühl selbst schon doppelt bestimmt, sowohl Sinn für sich als auch die Reflektion einer Sinnbildung. Aber im Gefühl ist sie nurmehr als Zustand der Wahrnehmung, der von ihrer Gegenwärtigkeit absieht und sich unabhangig von ihr - also an und für sich zeitlos, wohl aber mit der Räumlichkeit ihrer Umstände verbunden im Gedächtnis bewahrt - auch wenn dieses nicht unbedingt die Empfindungen zu bewähren versteht.
Mit der Verinnerlichung des Lebensraums trennen sich allerdings die Gefühle von den Empfindungen, das diese jetzt selbst von ihrem Gefühl als Lebensraum bestimmt werden und sich in ihrem Wohnraum selbst Inhalt genug sind. Er ist nach der nackten Haut und ihrer Bekleidung wie eine dritte Haut (chinesische Weisheit). Dies bestimmt auch die Personen in diesem Raum, sofern sie auf ihr Geschlecht beschränkt existieren, z. B. Mann und Frau, Eltern und Kinder, je nach den Rollenformationen, die darin im Reflex auf die sonstige Lebenswelten gelebt werden. Die Geschlechter setzen sich in Form und Inhalt entgegen, die Eletern beziehen sich auf ihre Kinder durch ihre Selbstgefühle, die für diese dann existeziell, also Inhalt ihrer Empfindungen sind. Die Zeit mag sich zwar ändern, die Geschichten sich ereignen, sie bleibt der konkreten Beziehung der Menschen jedoch. unwesentlich, ihre Beziehung zeitlos, wenn auch voller Wechsel - je nach dem, wie sich die Umstände wechseln und was sie in den Gefühlen als Eindruck hinterlassen.
Aber die Umstände wechseln mit den Verhältnissen einer Waren produzierenden Gesellschaft äußerst schnell. Diese hat ihren Lebenszuammenhang nur abstrakt in der Wertform ihrer Produkte und isoliert und zertrennt alles, was gegenständlich existiert. Aber von daher zertrennt sie auch alles, was sich in ihrer Erkenntnis noch vereinen könnte: Die Wahrheit ihrer Wahrnehmungen, die Schönheiten ihrer Kultur. Deren Gegenwärtigkeit ist auf Dauer sehr beschränkt. Ihre einzelnen Geschichten werden hiervon beständig boykottiert und verlangt nach Auflösungen, die oft keine wirklichen Lösungen sind. Die Entfremdung der Lebensverhältnisse der Menschen hinterlässt daher in ihnen auch eine Spur deer Selbstentfremdung. Was bleibt ist das Wo und Wie von Begegnungen, Gegenwärtigkeiten und Anwesenheiten im Raum, in dem die Zeit vergeht, bevor sie beginnen könnte. Es ist eine Zeit, die man nicht begreifen kann.
Die zeitliche Unbestimmtheit ist wesentlich für Gefühle und verweist auf die Notwendigkeit von Empfindungen. Nur durch sie sind sie gegenwärtig und also zeitlich gewiss. In ihrer Abwesenheit ist Gefühl bloßes Gedächtnis, oft auch nur Körpergedächtnis, hat aber damit auch eine Wahrheit, die nicht gegenwärtig sein muss. Isolierte Empfindungen können in ihrer reizvollen Unmittelbarkeit (siehe Reiz) daher auch nur über ihre Gefühle Wahrheit finden, wahrnehmen, was sie wahrhaben. In dem Maß, wie die Gegenstände der Wahrnehmung getrennt voneinander erscheinen, weil sie nur abstrakt vermittelt sind, wird auch das Gefühl ungewisser, selbst abstrakter, weil seine Gewissheit immer räumlicher werden muss, je empfindungsloser sie ist. Im Gefühl, wo zunehmend alles Fühlen dann für sich ist, entstehen eigene Welten, innere Welten, die auch ihr eigenes Heil suchen und darin auch ihre Wahrheit verlieren können, wo Gefühle gänzlich empfindungslos geworden sind. Aber schon in ihrer Trennung von den Empfindungen werden sie zäh, abgekehrt und in sich verkehrt gegen ihren Grund, ihre Wirklichkeit. Von daher strebt das Gefühl zu sich selbst und wird im zwischenmenschlichen Verhältnis vor allem zum Selbstgefühl.
Der Begriff Gefühl wird meist selbst schon in mehrerlei Hinsicht verwendet, meist für innere Wahrnehmungen (Emotion) und für gegenständliche Wahrnehmungen - oft auch nur ersatzweise für Selbstgefühl oder Regung. Wo ein Gefühl einen Gegenstand betrifft ist es vielleicht besser von Gespür zu reden (Gespür für Schnee, Gespür für Holz usw). Es verbleibt dann eine Sinnbedeutung von intuitiver Wahrnehmung, die von Selbstgefühlen strikt zu unterscheiden ist. Sie resultiert aus einem Erfahrungszusammenhang der Empfindungen in der Form, worin sie sich im Gefühl der Menschen bewahrheiten, für sie also zur Gewissheit werden. Für sich genommen wäre über Gefühl nicht viel zu sagen; wenn es nicht auch selbst gegenständlich, zum Inhalt objektiver Beziehungen werden könnte, in welchen Empfindungen in eigenständige Verhältnisse der Wahrnehmung versetzt werden.
Gefühle bewahren zwar die Geschichte dessen, was sich von Empfindungen bewahrheitet hat. Für sich aber sind sie substanziell zeitlos, weil Gedächtnis zeitlos ist. Auch wenn Gefühle natürlich immer einen Gegenstand haben und von daher in jedem Moment wechseln können, bewahren sie die Kontinuität der Wahrnehmung und sind die Bedingung, sich auf einen Gegenstand zu beziehen, eben weil sie den Bezug der Empfindungen in sich tragen. Sie haben Vergangenheit und Gegenwart, aber hiervon abgeleitet auch Zukunft in sich, ohne die Zeit selbst wahrzunehmen. Nur im Verhältnis zur Empfindung wird Zeit wahrnehmbar als Vergegenwärtigung des Gefühls, wie es im Gedächtnis ist. Wem Übles schwant, der hat ein unbestimmtes Wissen zu seinen Empfindungen, obwohl es ihm von der Empfindung her durchaus noch gut geht. Dasselbe gilt für den, der ein Grauen durchlebt hat. Empfindungen und Gefühle haben völlig unterschiedliche Vergegenwärtigungen. Und in diesem Unterschied gehen sie auch wieder in das Gedächtnis ein. Und nur von daher ist erklärlich, warum sich das Gefühl auch gegen die Empfindung verhalten (siehe objektives Gefühl) und sie sogar verrückt machen kann.
Natürlich können Gefühle dennoch auch zu einzelnen Ereignisse im Menschen (z.B. als Musik oder Bild oder Einbildung) oder in der Beziehung zu einem Gegenstand einzeln vergegenwärtigt werden (z.B. als Gefühl für Holz, das ein Schreiner entwickelt hat, oder als intuitive Einschätzung einer Situation). Aber als unmittelbar einzelnes werden sie durch das Gedächtnis auch schon in einem Zusammenhang genommen und also allgemeiner wahrgenommen. Gefühle enthalten die geschichtliche Bildung der Wahrnehmung von Individuen als Intuition und Wähnung so, wie sie diese in ihrer Gesellschaft auch wirklich erfahren haben, ohne dass hierbei ihr Sinn gewiss geworden sein musste, zumindest nicht in einer bestimmmten Beziehung auf einen Gegenstand des Fühlens. Oft sind es sogar Beziehungen, die lediglich räumlich oder zeitlich in der Wahrnehmung assoziert sind, welche im Gefühl sich in einer Weise vergegenwärtigen, die nirgendwo sonst real ist (z.B. zufällige Assoziation eines Geruchs oder Bildes mit einer zugleich gehörten oder erlebten Geschichte).
Gefühle enthalten alle Beziehungen und Auseinandersetzungen mit einem Gegenstand oder mit Menschen in einer intelligibler Beziehung, also auch als Vorstellung, Eindruck, Bild usw., welche in den Möglichkeiten einer Erneuerung ergründet wird. Von daher sind sie die Grundlage einer auch fortbildenden Intelligenz, welche aus dem Gefühl neue Vorstellungen und Entwürfe zu machen versteht. Was an Intuition, Kreativität oder Erfindungsgeist auftritt, beruht auf den Zusammenhängen der Gefühle für einen Gegenstand, macht die Empathie der Menschen aus. Darin wird die Empfindung sozusagen subjektiviert und in neu Dimensionen gehoben. Von daher sind sie der Ort des Geistes, den Menschen bilden (siehe hierzu auch Seele).
Aber gerade weil Gefühle nicht unbedingt und unmittelbar gewiss sein können, tragen sie Wahrhnehmungen auch in eigene Wahrnehmungswelten, die alleine in ihrer Ästhetik in Beziehung sind. Als ästhetische Repräsentanten von Empfindungen können sich Gefühle daher auch nur im Gedächtnis der einzelnen Menschen zusammenfügen und wahr sein oder nicht, je nachdem, wie sie sich in der wirklichen Empfindung auch bewahrheiten oder nicht. Dennoch setzen Gefühle eine Wahrheit vorraus, die sie nicht unmittelbar als wahres Gefühl oder wahre Empfindung haben, sondern als vermittelte Wahrheit dessen, was sie in ihrer Wahrnehmung wahr haben. Die Fähigkeit, eine Täuschung zu erkennen, gründet auf dieser Beziehung von Empfindung und Gefühl, die frei oder gespannt sein kann, je nachdem, welches Gefühl für die Empfindung wahr ist oder nicht.
Gefühle bewahrheiten sich daher immmer erst dann, wenn sie auf Empfindungen zurückkommen, worin sie sich in der Beziehung ihrer Wahrnehmung so erfüllen, wie sie diese auch wahrhaben. Nur wo ein Gefühl für eine Sache oder einen Menschen dahin kommt, dass es in der Beziehung hierauf wahr wird, kann es auch für sich wahr sein.
Gefühle sind zwar Momente der Wahrnehmung, aber sie vermitteln sich auch durch Tätigkeit. Sie haben ihren Sinn so, wie er sowohl im Inddividuum als auch in der Gesellschaft gestaltet und wirksam ist, gleich, wie er in der Wirklichkeit wahr sein kann, wodurch er also ansonsten noch bestimmt ist. Ein Mensch, der einen Gegenstand erzeugt und bearbeitet, muss ein Gefühl für ihn und seine Stoffe haben; so auch ein Mensch der ihn begreifen und erkennen will. Wer ein schlechtes Gefühl für Holz hat, sollte nicht Schreiner werden oder seine Empfindungen hierfür einüben. Wo wir etwas bearbeiten, erzeugen oder verändern, müssen wir ein Gespür für dieses haben, fühlen, welche Stoffe und Gestalten darin zusammenwirken und was miteinander wirken kann, was nicht, was schön ist, was hässlich. Wir müssen Funktionen verstehen, ihren Sinn erkennen, ihre Gestalt begreifen und Stoff fühlen. Das theoretische Verhältnis hierzu mag eine Idee, eine Vorstellung hiervon oder ein Plan zur Herstellung einer Sache sein. Die praktische Beziehung zu ihr ist das Gefühl. Diese besteht in der Empfindung, worin die Begegnung als solche gewiss ist, als das Gegenübersein, als gegenständliche Wirklichkeit, die in der Empfindung schon bezogen ist, indem sie darin wirkt. Darin ist sie noch äußerlich und doch schon Inhalt, denn empfinden können wir nur, was für uns Sinn hat, Sinn ist und unseren Sinnen entspricht - alleine schon dadurch, dass unsere Wahrnehmung hierfür geschaffen ist (im Unterschied z.B. zu Strahlungen, für die wir keine Gewissheit haben). Gefühle und Empfindungen sind die unvermittelten organischen Momente der Wahrnehmung.
Jedes Gefühl ist die Entdeckung eines Sinns, den ein Mensch, ein Gegenstand oder ein Ereignis hat, ein Erfühlen, Ergründen und Vollziehen von etwas, was ich verspüre, wofür ich Sinn habe, sinnliche Empathie. Ich fühle den Sinn, der in ihm gebildet und verwirklicht ist so, wie ich Sinn für ihn habe, wie ich ihn fühlen, nachvollziehen und auch erzeugen kann. Was in der Empfindung unmittelbar ist, kann im Gefühl selbst nur erschlossen sein. Ihm gilt der Sinn als Gestalt der Wahrnehmung und kann auch jenseits aller Empfindung da sein. Indem ich deren Äußerlichkeit durchdringe, erkenne ich seine Natur als die meine, seinen Sinn als meinen Sinn, sein Gewordensein als Sinn meines Werdens, meiner Geschichte. Im Gefühl erkenne ich daher auch mich als sich äußernden Menschen, als Mensch der sinnlich ist, indem er Sinn für anderes hat und durch seine Sinne daher unmittelbar in Gesellschaft ist. Und in diesem Anderssein des Eigenen wird ein Mensch erst vollständig sinnlich, weil er darin wirklich gesellschaftlich wird, zu einem Menschen, der sinnlich ist, weil er Sinn für etwas anderes hat, - einen Sinn, der durch ihn wirksam wird und den er in Gegenständen seiner Bedürfnisse auch veräußert.
Das Gefühl setzt die Beziehung zu seinem Gegenstand voraus. Im Gefühl besteht die Gewissheit eines Gewissens, ein Wissen, das sich zu einem Gegenstand verhält, ohne dass dieser ihm wirklich schon gewiss wäre. So ist Gefühl einerseits erworben aus einer Beziehung, die schon vor aller Gegenständlichkeit in der Gestaltung von Gegenständen war und die auf den Menschen zurückkommt, wenn er sich gegenständlich bezieht, wirklich empfindet. Darin kommt das Gefühl erst wirklich auf sich zurück als Reflexion des Gefühls, das in die Erzeugung des Gegenstandes eingebracht war. Das Gefühl hat in der Empfindung seine gegenständliche Beziehung und Gewissheit. Vorausgesetzt war ein Bildungsprozess, ein Leben in vielerlei Fühlen und Verlangen, ein Gestaltungsakt, der zur fertigen Form gerinnt. Das Leben des Fühlens ist im Gefühl zur Form gebracht. Gefühl ist als abgeschlossene Form des Fühlens schon Aneignung von etwas, das in sich abgeschlossen ist. In ihm ist das Gefühlte schon verschwunden (Form), Resultat eines Prozesses, der im Genuss nicht nur bestätigt, sondern auch erst vollständig verwirklicht wird. Gefühl ist also ein Verhalten zu einem Gegenstand, das ein Verhältnis hierzu vorraussetzt und zugleich erzeugt, indem es ihn darin wahrnimmt und wahrhat.
Erst in der Trennung vom Gestaltungssprozess wird es als Moment der Wahrnehmung selbständig, zum Gefühl als solches, das zwar verspürt, was ihm der Gegenstand ist und was es darin wahrhat, das aber keine Gewissheit darüber hat, was ihm dies bedeutet. Die Bedeutung des Gegnstands lässt im Gefühl die Deutung zu, da die Empfindung ihm unvermittelt ist. Zwar setzt Gefühl wie die Empfindung als ein Moment der Wahrnehmung immer schon eine Beziehung zu deren Gegenstand voraus, und sei diese auch nur in scheinbarer Natürlichkeit bloß unmittelbar. Aber das Gefühl ist darin von der Wahrnehmung getrennt, wie diese vom Werden ihres Gegenstands getrennt ist. Indem Empfindung ihren Gegenstand findet und befindet, hat sie nichts mit dem Gefühl zu tun, in welchem er für den Menschen wahr ist. Empfindung hat Sinn und Gewissheit, doch das Gefühl beruht auf Tätigkeit und auf der Bildung von Fähigkeiten und Verhältnissen. In der Empfindung finden wir Sinn und nehmen ihn wahr; im Gefühl haben wir die Wahrheit unserer Beziehungen als Verhältnis zu einem Gegenstand, einer Sache oder einem Menschen in uns selbst. Auch wenn diese manchmal ohne Empfindung ist, so enthalten Gefühle doch vergangene Empfindungen irgendwelcher Art von allem, was Sinn hat und Sinn macht, was also gelitten wird. Wie Leiden und Tätigkeit getrennt sind, so sind Empfindungen von Gefühlen unterschieden (die rationalen Denker, wie z.B. Kant oder Hegel unterscheiden Empfindung und Gefühl nicht, wie es auch sonst nur selten unterschieden wird).
Wie sich Wahrnehmung zur Sache verhält, so verhält sie sich auch zwischen den Menschen. Während die Empfindung eine Beziehung wahrnimmt, nimmt, was es daran wahr findet, ist Fühlen ein Gespür für etwas, einfachste Eigenheit des Auffassens als Sinn für eine Wahrheit, die ein Verhältnis hat. So können z.B. Gefühle der Liebe, der Trauer, der Beklommenheit, der Freude usw. ohne irgendeinen Anlass auftreten, weil sie ein Gespür erwecken, welches unser Leben (z.B. als Erfahrung, Gedächtnis, Erinnerung usw.) ausmacht. Während die Empfindung die Fähigkeit der Sinne erweckt, Sachen, Ereignisse oder Menschen aufzufassen, die Beziehung zu ihnen zu vergegenwärtigen, weiß das Gefühl dieses in sich und durch sich, weil es ihren Sinn für sich trägt, in sich wahr hat.
Das Gefühl unterscheidet sich von der Empfindung aber erst dann wirklich, also mit eigener Wirklung, wenn es etwas wahrhat, was die Empfindung nicht oder anders wahrnimmt. Das setzt voraus, dass sein Gegenstand von eigener Wahrheit, also selbst Mensch ist und sich als dieser auch gegenständlich verhält. In zwischenmenschlichen Verhältnissen wird das Gefühl zum Träger eines Verhältnisses von Menschen (s.a. Liebe), die sich nicht über ihre Gegenstände aufeinader beziehen, sondern sich selbst unmittelbar gegenständlich sind, ihr Leben füreinander äußern und haben und daher nur das Leben wahrhaben, was es für sie mit anderen ist. Die Beziehung, die Menschen in gegenstandslosen Lebensräumen miteinander haben, sind reine Gefühlsbeziehungen, in denen sie sich empfinden, wie sie für ihre Gefühle sind. Diese Verhältnisse sind die Grundlagen der bürgerlichen Kultur, die nur in dieser Selbständigkeit bestehen, wenn sie auf den Verhältnissen von Geldbesitz gründet.
Das Gefühl ist die Wahrnehmung von zusammenhängenden Sinnhaftigkeiten, also von Sinneszusammenhängen, die wahrgehabt werden, ohne für sich selbst Sinn zu haben oder zu machen. Es sind die Sinne der Wahrnehmung selbst, welche dem Gefühl mit Sinn erscheinen, weil sie sich selbst alleine in anderer Wahrnehmung identisch sind. Indem Menschen etwas oder jemanden im Gefühl gegenwärtig haben, sind sie für sich in derselben Beziehung gegenwärtig und haben ihre Wahrheit alleine in der Abstraktion ihres Wahrnehmungszusammenhangs. Während die Empfindung noch ganz bei der Gewissheit eines Eindrucks durch einen Wahrnehmungsvorgang ist, erkennt das Gefühl einen Sinn, den es wahrhat - nicht, weil es bereits viel Erfahrung gesammelt hat, sondern weil es den Zusammenhang in seiner Allgemeinheit in sich fühlt, wie er außer sich abstrakte Wirklichkeit hat. Das Gefühl vernimmt einen Wirkungszusammenhang, der keine unmittelbare Wahrheit als Wirkung, wohl aber Wirklichkeit in der Wahrnehmung wahr hat. Während der Empfindung die Wirkung eines Gegenstands gewiss ist, erkennt das Gefühl die gegenständliche Beziehung, den Gegenstand der Wahrnehmung in seiner abstrakten Allgemeinheit, seinem allgemeinen Hintergrund und Hintersinn, also als eine Wahrheit, die keine Gewissheit hat. Diese wird es erst geben, wenn es sich zweifelsfrei mit der Empfindung verbindet und Wissen wird. Das allerdings ist nur möglich, wo die gegenständliche Welt in ihrem vollständigen Stoffwechsel, den vollständigen Bedürfnissen und Arbeitsaufwänden, gewahr ist.
Wo der Stoffwechsel nur über Geldbesitz vermittelt ist, kann sich Wahrgenommenes und Wahrgehabtes nicht einig sein. Die Selbstgewissheit verharrt im Zweifel. Der Geldbesitzer wird in seiner Ungewissheit selbst zur Abstraktion seiner Wahrnehmung, indem er als Gegenstand der Wahrnehmung als das wahrgehabt wird, was er für andere ist: einfache Allgemeinheit ihres Empfindens und Fühlens, Tatsache von lebendiger Wahrnehmung als leere Empfindung als Erlebens. Das Gefühl vollzieht diese Beziehung in der Erkenntnis. Es kann sich daher nur in der Abtrennung von der Empfindung wahrhaben und entwickelt hiergegen seine Notwendigkeit, sich in zwischenmenschlichen Beziehungen wahr zu machen, indem es sich in dem findet und empfindet, was es darin von sich hat.
In der Wahrnehmung zwischen Menschen haben sie sich als ein Gefühl wahr, das den Sinn ihrer Empfindung enthält und ihr Sein (Gewesensein und Werden) umfasst, also alles, was sie durcheinander wahrhaben und wahrmachen, ob gegenwärtig oder zukünftig, ohne dabei aber in der Gewissheit von Zeit zu sein. Gefühle bestehen auch in der Erinnerung nur im Raum, wie alle Wahrnehmung, in ihrer An- oder Abwesenheit. Das zwischenmenschliche Verhältnis beschert Gefühle, die ihren Sinn aus den Empfindungen haben, den Menschen füreinander finden. Er wechselt, wie die Empfindungen und er verbleibt in ihrem Verhältnis als Fühlen fremder wie eigener Sinnlichkeit. Empfindung verändert sich selbst durch diesen Sinn. Empfindungen gehen in den Gefühlen auf, die Menschen als Sinn ihres Verhältnisses haben.
Für diesen Sinn tun sie alles, was ihre zwischenmenschliche Beziehung bestätigt; sie äußern sich, gestalten sich, befriedigen sich in dem Sinn, den sie in Ihrem Gefühl füreinander haben. Dies macht die Lebenskraft aus, die ein Mensch darin findet, solange er im Gefühl mit sich einig ist, solange also seine Tätigkeit, seine Äußerung, sein Geist und Verstand, in seinen Gefühlen eins und durch seine Empfindungen bestätigt sind. In einer ungebrochenen Beziehung von Empfindungen und Gefühlen leben Menschen aktiv in ihrer Welt und finden in deren Gestalten das Leben eigener Sinnlichkeit, Produkt menschlichen Schaffens und der Empfindung eigener Schaffenskraft in den Menschen und Gegenständen ihres Lebens auch dann, wenn sie hierfür keine sachliche Gegenständlichkeit haben (z.B. als Musik). Das Gefühl hat den Sinn, welchen die Empfindung findet und in diesem erscheint Welt und Sinn vereint und wahr (Wahrheit).
Aber für sich ist das nichts Wirkliches, wenn es nicht auch wiederum Sinn erfährt, wenn solche Verhältnisse nicht auch hergestellt werden, dass sie sinnvoll sind, wenn also nicht wahrgemacht wird, was Gefühle sind. Wo Gefühle von den Empfindungen getrennt werden, z.B. durch Reize, die sie ohne Sinn erregen, durch Gefühle, die ihnen fremde Selbstgefühle aufzwingen usw. da suchen sie auch eine eigene Verwirklichung, indem sie von ihrer Herkunft, von ihren eigenen Empfindungen absehen. Dann liegt der Wahrnehmung eine Absicht zu grunde, welche bestimmte Gefühle wahrmacht und welche Gefühlszusammenhänge produziert, die nichts anderes sind, als was ihre Absicht enthält. In dieser Absicht entsteht die ganze Welt einer Psyche und ihrer Beziehungen. Die Welt der psychischen Beziehungen ist die bürgerliche Kultur, die sich zu einem Reich voller Übersinnlichkeiten (siehe auchÜbersinn) entfaltet, worin die Menschen ihre Selbstgefühle im Verhältnis zu objektiven Gefühle haben.
In der bürgerlichen Gesellschaft kann die Wahrheit menschlicher Beziehungen nicht wirklich aufgehen, weil sie nur zwischen den Menschen besteht, die sich in ihren seelischen Absichten entfremden. Weil alle bürgerlichen Beziehungen auf Besitz von fremdem Reichtum gründen, weil also die Eigentümlichkeit (Eigentum) der Sinne nur im Schmerz der Fremdbestimmung gesellschaftlich existiert, d.h. besteht und bestätigt ist, kann diese Gesellschaft entäußerter Sinne und Arbeit keinen gesellschaftlichen Sinn äußern und entfalten.